230 Written explanations of Joachim STARBATTY
Establishing the Creative Europe programme (2021 to 2027) (A8-0156/2019 - Silvia Costa) DE
Das Förderprogramm „Kreatives Europa“ zielt auf die „Förderung, Stärkung und den Schutz der kulturellen und sprachlichen Vielfalt Europas, des kulturellen Erbes und der Kreativität sowie der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft“. Das bestehende Programm soll mit dem Bericht Costa ausgeweitet und angepasst werden.Besonders kritisch ist das vom Europäischen Parlament geforderte Kriterium eines europäischen Mehrwerts: „Im Rahmen des Programms werden ausschließlich Maßnahmen und Aktivitäten unterstützt, die einen potenziellen europäischen Mehrwert liefern“ – als Beispiel dafür wird aufgeführt: „die Förderung eines Narratives der gemeinsamen europäischen Wurzeln und der europäischen Vielfalt.“ Der Entwurf des Europäischen Parlaments soll also Kulturprojekte in Abhängigkeit der politischen Gesinnung fördern.Aus meiner Sicht sollte Kultur nicht „von oben aufgesetzt“ werden, sondern „von unten wachsen“. Aus Subsidiaritätsgründen sollte Kultur regional statt zentralistisch gefördert werden. Entsprechend lehne ich den Bericht ab.
Establishment of a framework to facilitate sustainable investment (A8-0175/2019 - Bas Eickhout, Sirpa Pietikäinen) DE
Mit dem Aktionsplan „Nachhaltiges Wachstum Finanzieren“ (Financing Sustainable Growth ) sollen Investitionen mit negativen ökologischen Folgen zu nachhaltigen gelenkt werden. Der Bericht zur Etablierung entsprechend einheitlicher Kriterien und Indikatoren legt dazu Umweltschutzziele fest, die nachhaltige Investitionen erfüllen sollen. Darunter fallen z. B. Klimawandelmäßigung und -anpassung oder der Schutz der Meere.Ich halte den Ansatz des Berichts für falsch. Die empirische Evidenz für umweltpolitische Maßnahmen ist dürftig, weshalb ein solcher Kriterienkatalog auf einer schwachen Basis steht. Es könnte somit viel Geld für fehlgeleitete Maßnahmen verschwendet werden. Deshalb habe ich den Bericht abgelehnt.
Estimates of revenue and expenditure for the financial year 2020 – Section I – European Parliament (A8-0182/2019 - Vladimír Maňka) DE
Der Haushalt des Parlaments 2020 sollte auf einer realistischen Grundlage aufgestellt werden und den Grundsätzen der Haushaltsdisziplin und der Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung entsprechen.Im Vergleich zum Vorschlag des Generalsekretärs sind höhere Einsparungen erforderlich, um eine effizientere und transparentere Verwendung öffentlicher Gelder sicherzustellen.Es sollte mit größter Sorgfalt darauf geachtet werden, dass die gesamten Haushalts- und Personalressourcen, die dem Parlament zur Verfügung stehen, auf möglichst kosteneffiziente Weise eingesetzt werden, damit die Institution und ihre Mitglieder ihre endgültige gesetzgeberische Aufgabe erfolgreich erfüllen können. Dabei ist eine Überbudgetierung zu vermeiden.Dies bringt eine sorgfältige Planung und Organisation der Arbeitsmethoden und, wenn möglich, die Bündelung von Funktionen und Strukturen mit sich, um unnötige Bürokratie, funktionale Überschneidungen und Doppelarbeit zu vermeiden.Trotz einiger begrüßenswerter Elemente habe ich gegen den Bericht gestimmt, da der Haushalt des Parlaments für 2020 auf einer realistischen Grundlage festgelegt werden sollte.
Recent developments on the Dieselgate scandal (B8-0222/2019, RC-B8-0223/2019, B8-0223/2019, B8-0224/2019) DE
Mit dieser Entschließung wurde der bisherige Höhepunkt der planwirtschaftlichen Versuche seitens linker, sozialistischer und grüner Europaabgeordneter erreicht. Anhand der Entschließung sollen Automobilhersteller ab 2035 keine konventionellen Fahrzeuge mehr produzieren dürfen. Die Tatsache, dass das Europäische Parlament europäischen Herstellern vorschreibt, welche Antriebstechnologie sie zu verwenden haben, halte ich für inakzeptabel. Der nächste Schritt ist dann nur noch, den Preis künftiger Fahrzeuge vorzuschreiben.Im Sinne des Umweltschutzes soll der EU-Gesetzgeber nach Absprache mit europäischen Herstellern ein ambitioniertes Gesamtemissionsziel setzen. Wie Automobilproduzenten dieses Ziel erreichen, muss ihnen überlassen bleiben. Nur dann können Hersteller frei forschen und möglichst vorteilhafte technische Lösungen für sie und die Umwelt erfinden. Da die vorliegende Entschließung kaum weiter von solcher wirtschafts- und umweltfreundlichen Vorgehensweise entfernt sein kann, lehne ich sie ab.
Instrument for Pre-accession Assistance (IPA III) (A8-0174/2019 - José Ignacio Salafranca Sánchez-Neyra, Knut Fleckenstein) DE
Seit Januar 2007 existiert das Instrument für Heranführungshilfe (IPA) der Europäischen Union für die Heranführung von EU-Beitrittskandidaten. Nach den Programmplanungszeiträumen 2007–2013 sowie 2014–2020 mit Budgets von 11,5 bzw. 13 Mrd. EUR soll nun im Zuge des Mehrjährigen Finanzrahmens 2021–2027 ein weiteres Mal dieses Instrument unter der Kurzbezeichnung IPA III eingesetzt werden. Mit einem Aufwand von 14,5 Mrd. EUR ist vorgesehen, sowohl Partner des Westbalkans als auch die Türkei als EU-Beitrittskandidaten zu unterstützen. Insbesondere im Falle der Türkei ist dies nicht akzeptabel. Obschon weithin Klarheit darüber besteht, dass die Türkei zwar ein wichtiger Partner der EU ist, doch niemals EU-Vollmitglied werden wird, hält man seit 2005 am offiziellen Beitrittskandidatenstatus dieses Landes fest, mit entsprechenden finanziellen Auswirkungen für die EU und deren Steuerzahler. Das Festhalten an ideologisch motivierten Fiktionen ist nicht nur teuer, sondern fördert den Politikverdruss in der Bevölkerung, die es leid ist, für eine autokratisch verfasste türkische Regierung zur Kasse gebeten zu werden. Spätestens nach dem missglückten Putschversuch von 2016 und der daran anschließenden weiteren Aushöhlung des Rechtsstaates ist klar: Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sind sofort zu beenden, die Heranführungshilfen entsprechend zu streichen. Da diese Forderung im vorliegenden Entwurf nicht aufgeführt wird, lehne ich ihn ab.
European Regional Development Fund and Cohesion Fund (A8-0094/2019 - Andrea Cozzolino) DE
Am 2. Mai 2018 verabschiedete die Kommission einen Vorschlag für den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen 2021–2027. Darunter fällt auch die Kohäsionspolitik mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Kohäsionsfonds als zwei zentrale Pfeiler. Die EU-Kohäsionspolitik existiert in der heute bekannten Form seit 1988 und soll zum Abbau wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Ungleichheiten innerhalb der EU beitragen. Zur Finanzierung entsprechender Programme und Projekte wurde in den vergangenen Jahren für die entsprechenden Fonds jeweils rund ein Drittel des verfügbaren EU-Haushaltes zur Verfügung gestellt. Die Verordnung sowohl für EFRE als auch für den Kohäsionsfonds beinhaltet gemäß Kommissionsvorschlag ein Budget von rund 273 Mrd. EUR für den Zeitraum 2021–2027, was trotz Brexit und damit dem Wegfall des zweitgrößten Nettozahlers eine Steigerung um mehr als zehn Milliarden Euro gegenüber dem vorangegangenen Mehrjährigen Finanzrahmen bedeuten würde. Ebenfalls grundsätzlich zu bemängeln ist die Tatsache, dass wie bisher nicht nur wirtschaftsschwache, sondern alle EU-Regionen in den Genuss kohäsionspolitischer Maßnahmen kommen sollen. Schließlich fehlen oftmals Belege für die Nachhaltigkeit von Programmen und Projekten, die in einem solchen Fall keine Anschubfinanzierung, sondern eine Dauersubventionierung nach dem Gießkannenprinzip auslösen. Aufgrund dieser grundlegenden Kritikpunkte lehne ich den vorliegenden Verordnungsvorschlag ab.
Reduction of the impact of certain plastic products on the environment (A8-0317/2018 - Frédérique Ries) DE
Der Bericht „Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt“ soll der Reduzierung von Plastikmüll an Stränden und in Meeren dienen. Auch im Trilog-Kompromiss werden trotz des lobenswerten Ziels leider die falschen Prioritäten gesetzt.Der Gesetzesvorschlag listet die zehn meistvorgefundenen Plastikabfälle auf. Vermutlich nach Protest diverser Industrien wurden immer mehr Plastikartikel einfach von der Liste gestrichen, sodass sich in dem aktuellen Parlamentstext unter den Top 10 z. B. Ballonstöcke befinden. Ernsthaft? Sollen Ballonstöcke umweltschädlicher sein als all das Plastik, das wir tagtäglich im Supermarkt kaufen und in Tüten verpacken? Als die Unmengen Verpackungsmüll?Nach Angaben der Datenbank der Konvention für den Schutz der Meere beträgt die Plastikverschmutzung der Ballonindustrie in ganz Europa pro Jahr fünf Kilo. Das sind 0,000002 Prozent der produzierten Ballons. Weil sich das Europäische Parlament an die großen Verursacher von Plastikmüll nicht herantraut, trifft es jetzt halt die Ballons. Das ist „durchdachte“ und „nachhaltige“ Politik made in Brüssel, die ich allerdings so nicht unterstützen kann.
Objection pursuant to Rule 105(3): Instrument for financial support for external borders and visa (B8-0215/2019) DE
Der 2014 geschaffene Fonds für innere Sicherheit im Bereich Außengrenzen und Visa soll den Schutz der Außengrenzen verbessern sowie die Zahl illegaler Einreisen verringern. Zudem soll er der EU ermöglichen, rasch und wirksam auf sicherheitsbezogene Krisen, die das Funktionieren des Schengen-Systems gefährden, zu reagieren. Im vorliegenden Fall geht es allerdings nicht um den Fonds als solchen, sondern um die Frage, ob ein AMIF ergänzender delegierter Rechtsakt der Kommission vom Europäischen Parlament genehmigt werden soll oder nicht. Der zuständige LIBE-Ausschuss plädiert dabei für eine Ablehnung, da er das im delegierten Rechtsakt enthaltene Konzept der so genannten kontrollierten Zentren in Frage stellt. Die Errichtung von kontrollierten Zentren wurde – nicht zuletzt ausgelöst durch den damaligen Koalitionsstreit der Bundesregierung – vom Europäischen Rat auf dessen Sitzung vom 28./29. Juni 2018 in den so genannten Schlussfolgerungen festgeschrieben. Demzufolge soll durch die freiwillige Einrichtung von kontrollierten Zentren in einzelnen EU-Mitgliedstaaten eine rasche und gesicherte Abfertigung ermöglicht werden, die zwischen irregulären Migranten, die rückgeführt werden, und schutzwürdigen Personen unterscheidet. Auch wenn das Konzept der kontrollierten Zentren bislang in der Praxis nicht umgesetzt wurde, so gibt es keinen Grund, dieses grundsätzlich in Frage zu stellen. Entsprechend wende ich mich gegen das vorgeschlagene Veto des LIBE-Ausschusses.
Objection pursuant to Rule 105(3): Asylum, Migration and Integration Fund (B8-0214/2019) DE
Der Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds AMIF ist ein Finanzierungsinstrument zur Steuerung der Asyl-, Migrations- und Integrationspolitik auf EU-Ebene. Dieser Fonds gibt durchaus Anlass zu grundsätzlicher Kritik, will er doch trotz der Migrationskrise von 2015 unter anderem weiterhin die legale Migration nach Europa fördern. Im vorliegenden Fall geht es allerdings nicht um den Fonds als solchen, sondern um die Frage, ob ein AMIF ergänzender delegierter Rechtsakt der Kommission vom Europäischen Parlament genehmigt werden soll oder nicht. Der zuständige LIBE-Ausschuss plädiert dabei für eine Ablehnung, da er das im delegierten Rechtsakt enthaltene Konzept der so genannten kontrollierten Zentren in Frage stellt. Die Errichtung von kontrollierten Zentren wurde – nicht zuletzt ausgelöst durch den damaligen Koalitionsstreit der Bundesregierung – vom Europäischen Rat auf dessen Sitzung vom 28./29. Juni 2018 in den so genannten Schlussfolgerungen festgeschrieben. Demzufolge soll durch die freiwillige Einrichtung von kontrollierten Zentren in einzelnen EU-Mitgliedstaaten eine rasche und gesicherte Abfertigung ermöglicht werden, die zwischen irregulären Migranten, die rückgeführt werden, und schutzwürdigen Personen unterscheidet. Auch wenn das Konzept der kontrollierten Zentren bislang in der Praxis nicht umgesetzt wurde, so gibt es keinen Grund, dieses grundsätzlich in Frage zu stellen. Entsprechend wende ich mich gegen das vorgeschlagene Veto des LIBE-Ausschusses.
Discontinuing seasonal changes of time (A8-0169/2019 - Marita Ulvskog) DE
Am 12. September 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Richtlinienvorschlag über die Einstellung der jahreszeitlich bedingten Zeitumstellung. Mit dem Vorschlag würde das derzeitige System der Zeitumstellung abgeschafft. Gemäß der geltenden Richtlinie zur Regelung der Sommerzeit müssen die Mitgliedstaaten derzeit jährlich am letzten Sonntag im März auf die Sommerzeit und am letzten Sonntag im Oktober auf die Normalzeit (informell Winterzeit genannt) umstellen. In dem Bericht werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, der Europäischen Kommission bis April 2020 mitzuteilen, in welchem Zeitschema sie dauerhaft bleiben möchten. Dem Bericht zufolge sollen die Mitgliedstaaten die Zeitumstellung im Jahr 2021 abschaffen, und es sollen Koordinierungsmechanismen zwischen den Mitgliedstaaten eingerichtet werden.Aufgrund der Tatsache, dass die Kommission vor dem Vorschlag keine ordnungsgemäße Folgenabschätzung vorgenommen hat, und da sogar die öffentliche Anhörung im zuständigen Ausschuss gezeigt hat, dass es keine schlüssigen wissenschaftlichen Beweise für die negativen Auswirkungen jahreszeitlich bedingter Zeitveränderungen gibt, werde ich gegen diesen Bericht stimmen. Harmonisierte Unionsvorschriften sind in der Tat äußerst wichtig, um das reibungslose Funktionieren des Binnenmarkts zu gewährleisten. Wenn die Mitgliedstaaten jedoch individuell entscheiden können, welche Standardzeit anzuwenden ist, kann dies zu erheblichen Komplikationen führen.
Low carbon benchmarks and positive carbon impact benchmarks (A8-0483/2018 - Neena Gill) DE
Der Bericht ist Teil des Handlungsplans zur Finanzierung nachhaltiger Investitionen. Finanzflüsse sollen so gelenkt werden, dass nachhaltige Investitionen gefördert werden. Dazu sollen zwei nebulös klingende neue Labels für Investitionsfonds eingeführt werden („EU Clima Transition Benchmark“ sowie „EU Paris-aligned Benchmark“). Damit Investitionsfonds diese Labels benutzen dürfen, müssen sie bei der Auswahl von Vermögenswerten bestimmte Kriterien beachten.Ich halte die Grundausrichtung des Berichts für falsch, weil die vorgeschlagenen Umweltmaßnahmen auf keiner eindeutigen und wissenschaftlich belastbaren Grundlage aufbauen. Deshalb habe ich den Bericht abgelehnt.
Amendments to Parliament's Rules of Procedure (A8-0462/2018 - Richard Corbett) DE
Die vorgeschlagenen Änderungen der Geschäftsordnung stellen einen Versuch der europäischen Sozialisten dar, ihre politischen Gegner durch Anpassung von Parlamentsregeln zu übervorteilen. Angesichts sinkender Wahlergebnisse ihrer Mitgliedsparteien – wie in Deutschland oder Frankreich – missbraucht die S&D ihre noch bestehende Macht in der Hoffnung, dass sie die Entstehung neuer politischer Gruppen vermeiden und die Glaubwürdigkeit konkurrierender Abgeordneter durch interne Parlamentsverfahren in Frage stellen kann.Begleitet vom deutschen Sozialdemokraten Jo Leinen schlägt der Berichterstatter Richard Corbett unter anderem vor, dass der inhaltliche Zusammenhalt neuer Gruppierungen durch Vorsitzende bestehender Fraktionen, die logischerweise kein Interesse an neuer Konkurrenz haben, überprüft werden muss. Darüber hinaus sollen „offensive“ Redebeiträge im Plenarsaal bestraft werden. Die Offensivität wäre dabei vom EP-Präsidenten, der selbst oft Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion ist, zu beurteilen.Das Hauptproblem beider erwähnter Politiker scheint es zu sein, dass ihr Demokratieverständnis keine politischen Gegner oder andere politischen Überzeugungen zulässt. Deshalb tendieren sie zu fraglichen Hinterzimmerspielchen, die ich genauso wie die vorgelegten Änderungen der Geschäftsordnung zutiefst ablehne.
Cross-border restitution claims of works of art and cultural goods looted in armed conflicts and wars (A8-0465/2018 - Pavel Svoboda) DE
Kunstobjekte werden in bewaffneten Konflikten häufig zur Kriegsbeute. Die rechtlichen Ansprüche für legitime Besitzer sind häufig unklar und sehr schwer durchzusetzen.Der Initiativbericht des Parlaments fordert die Kommission und den Rat daher auf, die rechtliche Situation legitimer Besitzer zu verbessern. Grundsätzlich ist die Initiative positiv. Leider ist der Bericht des Parlaments sehr einseitig ausgefallen. Während der systematische Kunstdiebstahl der Nationalsozialisten richtigerweise mehrfach prominent erwähnt wird, ist das für den ebenfalls systematischen Kunstdiebstahl durch die Sowjetunion nicht der Fall. Noch heute befinden sich viele Beutekunstwerke aus Mittel- und Osteuropa in den Händen staatlicher russischer Institutionen. Ohne Berücksichtigung dieser Sachverhalte wird eine für alle Opfer zufriedenstellende Lösung kaum möglich sein, insbesondere dann nicht, wenn eine Entschließung des Europäischen Parlaments diese Ansprüche unerwähnt lässt.Darüber hinaus fordert das Parlament die Kommission auf, europäische Organe zu schaffen, die sich mit dem Thema beschäftigen sollen. Da ich eine neue EU-Institution ablehne, habe ich dem Bericht insgesamt nicht zugestimmt.
Protection of the Union's budget in case of generalised deficiencies as regards the rule of law in the Member States (A8-0469/2018 - Eider Gardiazabal Rubial, Petri Sarvamaa) DE
Am 2. Mai 2018 schlug die Kommission vor, dass Haushaltskürzungen für EU-Mitgliedstaaten ermöglicht werden sollen, welche rechtsstaatliche Mängel an den Tag legen. Nach der Feststellung von ineffizienter Behördentätigkeit, Nichtverfolgung von Korruption und Betrug, Einschränkung des Rechtsweges, befangenen Gerichten sollen finanzielle Konsequenzen angeordnet werden können. Dies umfasst beispielsweise die Aussetzung von Zahlungen, die Nichterteilung von Genehmigungen von Programmen oder die Reduzierung von Vorfinanzierungen. Dabei sollen allerdings Endbegünstigte wie z. B. Erasmus-Stipendiaten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Grundlage für die Beurteilung, ob die Rechtsstaatlichkeit in einem Land nicht beachtet wird, sind Urteile des EuGH, Berichte des Europäischen Rechnungshofes sowie Schlussfolgerungen einschlägiger internationaler Organisationen. Strafmaßnahmen kann die Kommission nach erfolgtem Briefaustausch mit der betroffenen Regierung eines Landes in Form eines Durchführungsrechtsaktes erlassen. Wird der Rat nicht binnen eines Monats aktiv und lehnt mittels qualifizierter Mehrheit die Maßnahme ab, tritt sie danach in Kraft. Nach dem Willen der Berichterstatter soll dieses Recht auch auf das Europäische Parlament ausgeweitet werden.Ich halte es im Sinne der Steuerzahler und Bürger für wichtig, dass unabhängig und politisch neutral auf eine gute Verwendung von EU-Mitteln und die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien Wert gelegt wird und eine Nichtbeachtung dieser Grundsätze auch Konsequenzen nach sich zieht. Entsprechend stimme ich diesem Vorhaben zu.
Establishing the Fiscalis programme for cooperation in the field of taxation (A8-0421/2018 - Sven Giegold) DE
Die Kommission schätzt den jährlichen Verlust der Mitgliedstaaten durch Mehrwertsteuerbetrug auf 160 Mrd. Euro. Mehrwertsteuerbetrug ist überwiegend bei grenzüberschreitenden Umsätzen möglich und daher ein grenzüberschreitendes Phänomen zu Lasten ehrlicher Steuerzahler.Die Kommission möchte im Rahmen des „Fiscalis“-Programms die Initiativen nationaler Steuerbehörden zur Betrugsbekämpfung bündeln und aufeinander abstimmen. Dabei geht es insbesondere um Schulungen und den Austausch zwischen den nationalen Behörden.Der Berichterstatter Sven Giegold ergänzte das an sich zu befürwortende Vorhaben um eine entwicklungspolitische Dimension, indem er die am wenigsten entwickelten Länder kostenlos in das Programm einbinden möchte. Da es sich hierbei um einen sinnvollen entwicklungspolitischen Ansatz handelt und das „Fiscalis“-Programm insgesamt zu befürworten ist, stimme ich dem Bericht zu.
Establishing the Rights and Values programme (A8-0468/2018 - Bodil Valero) DE
Mit dem neuen Mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 soll nach dem Willen der Kommission ein neues EU-Programm namens „Rechte und Werte“ mit einer Gesamtdotierung von rund 648 Mio. EUR eingerichtet werden, um so mitzuhelfen, die EU-Werte wie Grundrechte, Gleichbehandlung, Gleichstellung, Antirassismus, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, kulturelle Vielfalt, lebendige Zivilgesellschaft, Meinungsfreiheit und demokratische Teilhabe zu bewahren. Dabei kann die Kommission nicht ausreichend erklären, wieso ein neues Programm notwendig ist, obschon bereits ähnliche Programme mit Titeln wie „Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft“, „Europa für Bürger“, „Justiz“ sowie „Kreatives Europa“ umgesetzt werden. Zudem sind im Kommissionentwurf Anflüge von Selbstüberschätzung zu erkennen. So könne das neue Programm dazu beitragen, den EU-Binnenmarkt zu vollenden, den Wohlstand und Zusammenhalt in der EU zu fördern, die EU zu befähigen, ihre Werte in der Welt zu verteidigen und zu den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung beizutragen.Wohl auch inspiriert von dieser opulenten Begründung geht der Berichterstatterin von den schwedischen Grünen, Frau Bodil Valero, der Kommissionsentwurf nicht weit genug. Sie möchte die Mittel für dieses Programm verdreifachen auf fast zwei Milliarden Euro. Diesem Vorhaben, welches nur zusätzliche Bürokratie erzeugt, erteile ich eine klare Absage, weshalb ich gegen den Bericht gestimmt habe.
Differentiated integration (A8-0402/2018 - Pascal Durand) DE
Das Europäische Parlament bezieht mit diesem Entschließungsantrag eine Position zu Konzepten der „differenzierten Integration“, also einem Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten. Es wird festgestellt, dass es differenzierte Integration gibt und es nicht um das „Für und Wider“ gehen solle. In den einzelnen Paragrafen wird dann aber festgestellt, dass differenzierte Integration immer nur temporär sein sollte, eine begrenzte Anzahl von Politiken betreffen sollte, dass sie generell als „zweite Wahl“ zu betrachten sei, und dass das „gemeinschaftliche Vorgehen“ die beste Lösung für das Funktionieren der Union sei.Diese Aussagen belegen, dass das Parlament mit diesem Entschließungsantrag die differenzierte Integration möglichst weit begrenzen und abschaffen will. Wichtige Politikbereiche, die hiervon betroffen wären, sind z. B. das Euro-System oder die Schengen-Regelungen.Als Vehikel für diese Politik setzt man auf eine vermehrte Anwendung der sogenannten Passerelle-Klausel nach Artikel 48 (7) AEUV. Einige Länder sollen mit der „verstärkten Zusammenarbeit“ vorangehen und neue Politiken einführen, die dann per Passerelle auf die gesamte EU übertragen werden sollen. Man erhofft sich so eine Ausschaltung des Europäischen Rates.Das Parlament fordert ganz klar, den Weg in einen in allen Politikbereichen gleichgeschalteten europäischen Zentralstaat zu gehen. Diese Konzeption lehne ich klar ab und habe deshalb gegen den Antrag gestimmt.
Apportionment of tariff rate quotas included in the WTO schedule of the Union following the UK's withdrawal from the EU (A8-0361/2018 - Godelieve Quisthoudt-Rowohl) DE
Der Brexit ist für Deutschland ein großer Rückschlag – einer der verlässlichsten Partner und Nettozahler verlässt die EU. Dies bedaure ich und hoffe auf einen „Exit vom Brexit“. Trotzdem ist es geboten, dass sich die EU bereits jetzt auf den Brexit vorbereitet. Die „Aufteilung der Zollkontingente in der WTO-Liste der Union nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Union“ ist ein Teil davon. Die vorgeschlagene Umsetzung ist sachlogisch: Die Mengen werden nach bisherigen Importmengen zwischen der Rest-EU und Großbritannien aufgeteilt.Somit werden die durch den Brexit verursachten Handelsverzerrungen so gering wie möglich gehalten. Entsprechend stimme ich dem Bericht zu.
Establishing the InvestEU Programme (A8-0482/2018 - José Manuel Fernandes, Roberto Gualtieri) DE
Mit dem neuen Mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 soll nach dem Willen der Mehrheit im Europäischen Parlament das neue Programm InvestEU mit einer Gesamtdotierung von 15,2 Milliarden Euro eingerichtet werden. InvestEU ist zum einen das Nachfolgeprogramm des sogenannten Juncker-Plans, der zwischen 2015 und 2020 seine Wirkung entfalten soll. Zum anderen werden 16 bisher zentral verwaltete Finanzierungsinstrumente in das Programm InvestEU integriert. Mittels EU-Garantien sollen Hebelwirkungen und damit zusätzliche Investitionen in Höhe von mehreren hundert Milliarden Euro erzielt werden. Weitere Bestandteile von InvestEU sind eine Beratungsplattform, eine Projektdatenbank sowie Mischfinanzierungen. Thematisch werden Projekte in den Bereichen Innovation, Digitalisierung, Infrastruktur, Soziales, KMU und Lokales unterstützt. Wie beim Juncker-Plan besteht auch bei InvestEU die Gefahr, dass nicht notwendige Projekte finanziert und der Privatsektor sowie nationale Förderbanken wie die KfW unzulässig konkurrenziert werden. Der Beleg, dass dadurch zusätzliche Investitionen erzielt werden, wurde bis heute nicht geliefert. Wieder einmal zeigt es sich, dass sich angeblich befristete Programme wie der Juncker-Plan verstetigen, obschon die ursprüngliche Begründung hierfür, nämlich die Finanzkrise von 2008, weggefallen ist. Historische Beispiele für solch ein Vorgehen sind etwa die Sektsteuer von 1902 oder der Solidaritätszuschlag. Leidtragende einer solchen Politik sind die Steuerzahler. Ich lehne daher das Programm InvestEU ab.
European Central Bank Annual report 2017 (A8-0424/2018 - Gabriel Mato) DE
Der Initiativbericht zum Jahresbericht der EZB 2017 setzt sich mit der Politik der EZB auseinander und stellt eine diesbezügliche politische Stellungnahme des Parlaments dar. Im diesjährigen Bericht sind etliche Punkte enthalten, die ich für sehr begrüßenswert halte. Darunter fällt insbesondere die Kritik an den Anleihekäufen der EZB (APP). Der Bericht warnt davor, dass diese negative Nebenwirkungen hervorrufen, und fordert ausdrücklich, dass dieses Instrument nur zeitlich begrenzt angewandt werden sollte. Damit widerspricht er offen der Haltung Mario Draghis.Leider enthält der Bericht aber auch etliche Punkte, die ich für nicht akzeptabel halte. Der Versuch der EZB, das selbstgesteckte Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen, wird nicht hinterfragt. Stattdessen lobt das Parlament die Bemühungen der EZB im Kampf gegen die Deflation. Es wird außerdem der irreversible Charakter des Euro hervorgehoben. Dabei bräuchte es dringend eine Exit-Option für Staaten, die mit der gemeinsamen Währung nicht zurechtkommen. Zuletzt wird Bezug auf eine mögliche gemeinsame Einlagensicherung (EDIS) genommen, die ich rundheraus ablehne.Trotz der ungemein zu begrüßenden kritischen Passagen zu Anleihekäufen habe ich den Bericht daher abgelehnt.
Banking Union - Annual report 2018 (A8-0419/2018 - Nils Torvalds) DE
Der Jahresbericht zur Bankenunion beschäftigt sich mit den Fortschritten, aber auch Unzulänglichkeiten und Baustellen der Bankenunion. Dabei ist das Europäische Parlament wie auch in den vorherigen Jahren erstaunlich kritisch. Dies ist sehr zu begrüßen. So werden Risiken betont, die mit dem Halten von Staatsanleihen einhergehen können, vor allem wenn es sich um größere Risikopositionen in Bankbilanzen handelt. Zu begrüßen ist auch, dass das „Too-big-to-fail “-Problem angegangen werden soll, indem die weitere Reduktion notleidender Kredite angemahnt und die Gläubigerbeteiligung bei Bankenpleiten betont wird. Letzteres wird dazu beitragen, dass künftig seltener der Steuerzahler für Bankenpleiten haftet, sondern diejenigen, die zuvor an Geschäften mit der jeweiligen Bank verdient haben.Allerdings wird der Bericht durch den Aufruf zur Einführung einer gemeinsamen Einlagensicherung (EDIS) zur Vervollständigung der Bankenunion konterkariert. Damit kann es im Extremfall zu einer unbegrenzten Haftung der Steuerzahler für Einlagen in der Bankenunion kommen. Diese Vergemeinschaftung von Risiken lehne ich eindeutig ab, zumal der Abbau von Risiken, wie der Bericht selber feststellt, deutlich zu langsam vorangeht.Deshalb habe ich den diesjährigen Bericht abgelehnt.
Situation of fundamental rights in the European Union in 2017 (A8-0466/2018 - Josep-Maria Terricabras) DE
Die Beurteilung der Lage der Grundrechte in der Europäischen Union 2017 ist in sechs thematische Abschnitte unterteilt: Rechtsstaatlichkeit, Migration, Frauenrechte, Medienfreiheit, Diskriminierung/Rassismus sowie die Rolle der Agentur für Grundrechte. Insgesamt erwähnt das Europäische Parlament viele positive Aspekte in Bezug auf die Unabhängigkeit der Justiz, den Schutz der Rechte der vom Brexit betroffenen Personen oder die Medienfreiheit und Sicherheit von Journalisten.Gleichzeitig ist der Wortlaut des Dokuments oft stark ideologisch aufgeladen, was für mich nicht mitzutragen ist. Die Bestimmungen über Sanktionsmechanismen im Migrationsbereich oder die geforderten Umsiedlungen von Flüchtlingen sind nur einige Beispiele dafür, weshalb ich mich entschieden habe, gegen die Parlamentsposition zu stimmen.
Autonomous driving in European transport (A8-0425/2018 - Wim van de Camp) DE
Autonomes Fahren birgt in sich großes wirtschaftliches Potenzial, weshalb auch deutsche Automobilhersteller in dem Bereich mächtig investieren. Die Europäische Kommission geht von einem exponentiellen Wachstum des neuen Marktes und von Umsätzen in der EU bis 2025 von über 620 Mrd. EUR alleine in der Automobilbranche aus.Während sich der Stand der Technik zügig entwickelt, stehen einer Verbreitung von teil- und vollautomatisierten Fahrzeugen andere, vor allem legislative, Hürden im Wege. Einzelne Mitgliedstaaten müssen sich vor allem dahingehend einigen, wer im Falle eines Unfalls für entstandene Schäden haften wird. Darüber hinaus muss die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer durch ein geändertes Typenzulassungsverfahren und neue Datensicherheitsvorschriften garantiert werden.Ich setze mich für eine schnelle Beseitigung der genannten Hürden ein. Da die heute zur Abstimmung gestellte Position des Verkehrsausschusses in dieselbe Richtung geht, stimme ich ihr gerne zu.
Gender mainstreaming in the European Parliament (A8-0429/2018 - Angelika Mlinar) DE
Diese Entschließung soll die Konzepte des „Gender Mainstreaming“ im Europäischen Parlament stärken. Gender Mainstreaming ist eine Ideologie, die einerseits Frauenrechte stärken will, was positiv zu bewerten ist, aber andererseits klassische Rollenverteilungen ablehnt und abschaffen will. Gemäß der Definition der UN des „Gender Mainstreaming“ sind soziale Attribute und Möglichkeiten, die mit Männern und Frauen assoziiert werden, sozial konstruiert und erlernt. Diese Definition wird von Biologen abgelehnt. Gewachsene Rollenbilder haben eine Funktion und ihre Abschaffung richtet gesellschaftlichen Schaden an.In diesem Bericht finden sich leider nicht nur Vorschläge, die im Sinne eines klassischen Liberalismus die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen verbessern sollen, sondern insbesondere solche, die im Sinne eines „modernen“ Linksliberalismus eine Ergebnisgleichheit erreichen sollen.Zwar wird zugegeben, dass Frauen bereits heute 59 % der Bediensteten des Parlaments ausmachen, aber daraus wird keine Diskriminierung von Männern abgeleitet. Es wird einzig davon eine Diskriminierung abgeleitet, dass Frauen in Leitungspositionen und auf MdEP-Ebene unterrepräsentiert sind. Dass sich Frauen weniger in Parteien engagieren als Männer, ist zwar empirisch bewiesen, wird aber von den Gender-Ideologen nicht akzeptiert.Weil die Ideologie des „Gender Mainstreaming“ unwissenschaftlich ist, habe ich den Entschließungsantrag abgelehnt.
New general budget of the European Union for the financial year 2019 (A8-0454/2018 - Daniele Viotti, Paul Rübig) DE
Der Rat, die Kommission und das Europäische Parlament haben sich über den EU-Haushalt 2019 geeinigt. Dieser wird auf 165 795,6 Mio. EUR festgesetzt, was eine Steigerung von 3 431,0 Mio. EUR gegenüber 2018 (+ 2,4 %) darstellt.Neben der weiteren Steigerung des Unionshaushalts zeigt die Aufstellung der Haushaltslinien, dass viel an den Symptomen, aber wenig an den Ursachen gearbeitet wird. Statt erst Programme auszuarbeiten und dann finanzielle Ressourcen bereitzustellen, wird nach dem Prinzip „Hauptsache mehr Geld“ gearbeitet.Die veraltete Hauptausrichtung des EU-Haushalts, dass 80 % der Ausgaben in die Agrar- und Kohäsionspolitik fließen, muss dringend korrigiert werden. Die neuen Herausforderungen wie Schutz von EU-Außengrenzen oder zukunftsorientierte Industriepolitik müssen durchdacht geplant und durch eine Neuausrichtung des Haushalts finanziert werden.Trotz einiger begrüßenswerter Elemente wie den Erhöhungen von Programmen Horizont 2020 und Erasmus+ habe ich aufgrund des Obengenannten gegen den Haushalt gestimmt.
EU-Japan Economic Partnership Agreement (A8-0366/2018 - Pedro Silva Pereira) DE
Im März 2013 begannen die Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan, welche zur Unterzeichnung des Abkommens am 17. Juli 2018 führten. Es bildet das weltweit größte bilaterale Freihandelsabkommen. Das Abkommen besteht aus einem Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und einer strategischen Partnerschaft und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines freien internationalen Handels dar. Beispielsweise beinhaltet es den Abbau von Zöllen. Wo für beide Seiten möglich, findet auch eine Reduzierung nichttarifärer Handelshemmnisse statt.Freier Handel führt zu einer Verbesserung des Wettbewerbs und einem gesteigerten Wissensfluss, der wiederum mehr Innovationen zur Folge haben kann. Die Pereira-Berichte, bestehend aus einer Empfehlung und einem nichtlegislativen Entschließungsantrag, begrüßen das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und empfehlen eine Zustimmung, während die Peterle-Berichte eine solche Empfehlung für die strategische Partnerschaft aussprechen.Als Befürworter des freien Handels stimme ich daher allen vier Berichten zu.
EU-Japan Economic Partnership Agreement (resolution) (A8-0367/2018 - Pedro Silva Pereira) DE
Im März 2013 begannen die Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan, welche zur Unterzeichnung des Abkommens am 17. Juli 2018 führten. Es bildet das weltweit größte bilaterale Freihandelsabkommen. Das Abkommen besteht aus einem Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und einer strategischen Partnerschaft und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines freien internationalen Handels dar. Beispielsweise beinhaltet es den Abbau von Zöllen. Wo für beide Seiten möglich, findet auch eine Reduzierung nichttarifärer Handelshemmnisse statt.Freier Handel führt zu einer Verbesserung des Wettbewerbs und einem gesteigerten Wissensfluss, der wiederum mehr Innovationen zur Folge haben kann. Die Pereira-Berichte, bestehend aus einer Empfehlung und einem nichtlegislativen Entschließungsantrag, begrüßen das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und empfehlen eine Zustimmung, während die Peterle-Berichte eine solche Empfehlung für die strategische Partnerschaft aussprechen.Als Befürworter des freien Handels stimme ich daher allen vier Berichten zu.
EU-Japan Strategic Partnership Agreement (A8-0383/2018 - Alojz Peterle) DE
Im März 2013 begannen die Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan, welche zur Unterzeichnung des Abkommens am 17. Juli 2018 führten. Es bildet das weltweit größte bilaterale Freihandelsabkommen. Das Abkommen besteht aus einem Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und einer strategischen Partnerschaft und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines freien internationalen Handels dar. Beispielsweise beinhaltet es den Abbau von Zöllen. Wo für beide Seiten möglich, findet auch eine Reduzierung nichttarifärer Handelshemmnisse statt.Freier Handel führt zu einer Verbesserung des Wettbewerbs und einem gesteigerten Wissensfluss, der wiederum mehr Innovationen zur Folge haben kann. Die Pereira-Berichte, bestehend aus einer Empfehlung und einem nichtlegislativen Entschließungsantrag, begrüßen das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und empfehlen eine Zustimmung, während die Peterle-Berichte eine solche Empfehlung für die strategische Partnerschaft aussprechen.Als Befürworter des freien Handels stimme ich daher allen vier Berichten zu.
EU-Japan Strategic Partnership Agreement (resolution) (A8-0385/2018 - Alojz Peterle) DE
Im März 2013 begannen die Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan, welche zur Unterzeichnung des Abkommens am 17. Juli 2018 führten. Es bildet das weltweit größte bilaterale Freihandelsabkommen. Das Abkommen besteht aus einem Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und einer strategischen Partnerschaft und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines freien internationalen Handels dar. Beispielsweise beinhaltet es den Abbau von Zöllen. Wo für beide Seiten möglich, findet auch eine Reduzierung nichttarifärer Handelshemmnisse statt.Freier Handel führt zu einer Verbesserung des Wettbewerbs und einem gesteigerten Wissensfluss, der wiederum mehr Innovationen zur Folge haben kann. Die Pereira-Berichte, bestehend aus einer Empfehlung und einem nichtlegislativen Entschließungsantrag, begrüßen das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen und empfehlen eine Zustimmung, während die Peterle-Berichte eine solche Empfehlung für die strategische Partnerschaft aussprechen.Als Befürworter des freien Handels stimme ich daher allen vier Berichten zu.
Establishing Horizon Europe – laying down its rules for participation and dissemination (A8-0401/2018 - Dan Nica) DE
Mit dem Vorschlag der Kommission wird Horizont 2020 – das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation – für den Zeitraum 2021-2027 verlängert. Eines seiner Hauptziele ist die Schaffung einer wissenschaftlichen und innovativen Basis in Europa, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas und seine Attraktivität für Forscher aus Drittländern zu erhöhen.Persönlich habe ich das Rahmenprogramm immer unterstützt, weil dies zum breiten Austausch von Forschungsergebnissen und dadurch zur Steigerung der Innovationstätigkeit in Europa beiträgt. Genau aus dem Grund lehne ich allerdings den zur Abstimmung gestellten Berichtsentwurf ab, weil dieser versucht, Großbritannien aus der Forschungszusammenarbeit auszuschließen. Großbritannien stellt für die deutsche Wirtschaft den zweitwichtigsten Exportmarkt dar. Die Exzellenz britischer Universitäten und Forschungszentren kann auch niemand bestreiten. Die Forschungszusammenarbeit muss deswegen fortgeführt werden, weil sie für die EU und Großbritannien gegenseitig vorteilhaft ist. Wenn sogar Israel, die Türkei, Albanien, oder die Ukraine an dem Programm weiterhin teilnehmen können, sehe ich bis auf die arrogante Brexit-Verhandlungsführung einiger EU-Vertreter keinen Grund dafür, wieso es im Falle Großbritanniens anders sein sollte.Solange der Berichtsentwurf nicht überarbeitet wird, lehne ich ihn ab und stimme deswegen dagegen.
Programme implementing Horizon Europe (A8-0410/2018 - Christian Ehler) DE
Mit dem Vorschlag der Kommission wird Horizont 2020 – das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation – für den Zeitraum 2021-2027 verlängert. Eines seiner Hauptziele ist die Schaffung einer wissenschaftlichen und innovativen Basis in Europa, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas und seine Attraktivität für Forscher aus Drittländern zu erhöhen.Persönlich habe ich das Rahmenprogramm immer unterstützt, weil dies zum breiten Austausch von Forschungsergebnissen und dadurch zur Steigerung der Innovationstätigkeit in Europa beiträgt. Genau aus dem Grund lehne ich allerdings den zur Abstimmung gestellten Berichtsentwurf ab, weil dieser versucht, Großbritannien aus der Forschungszusammenarbeit auszuschließen. Großbritannien stellt für die deutsche Wirtschaft den zweitwichtigsten Exportmarkt dar. Die Exzellenz britischer Universitäten und Forschungszentren kann auch niemand bestreiten. Die Forschungszusammenarbeit muss deswegen fortgeführt werden, weil sie für die EU und Großbritannien gegenseitig vorteilhaft ist. Wenn sogar Israel, die Türkei, Albanien, oder die Ukraine an dem Programm weiterhin teilnehmen können, sehe ich bis auf die arrogante Brexit-Verhandlungsführung einiger EU-Vertreter keinen Grund dafür, wieso es im Falle Großbritanniens anders sein sollte.Solange der Berichtsentwurf nicht überarbeitet wird, lehne ich ihn ab und stimme deswegen dagegen.
Single Market package (RC-B8-0557/2018, B8-0557/2018, B8-0558/2018, B8-0559/2018, B8-0560/2018) DE
Anhand des verabschiedeten Entschließungsantrags spricht sich das Europäische Parlament für weitere Stärkung des Binnenmarktes aus. Da der Binnenmarkt einer der wichtigsten Pfeiler der Europäischen Union ist und wesentlich zum wirtschaftlichen Wohlstand beiträgt, sollte die Ausweitung desjenigen wieder zuoberst auf die politische Agenda gebracht werden. Besonders der freie Verkehr von Dienstleistungen und auch die Digitalisierung sollen verstärkt werden. Der „offline“-Binnenmarkt darf nicht mehr vom „online“-Binnenmarkt getrennt werden.Ich unterstütze die genannten Punkte völlig und stimme dem Entschließungsantrag deswegen zu.
Findings and recommendations of the Special Committee on Terrorism (A8-0374/2018 - Monika Hohlmeier, Helga Stevens) DE
Der Abschlussbericht des Sonderausschusses Terrorismus enthält eine gründliche Analyse der jüngsten Terroranschläge in der EU sowie Empfehlungen für Maßnahmen zur Verhinderung zukünftiger Angriffe. Vorgeschlagene politische Maßnahmen umfassen:- eine europäische Beobachtungsliste für Hassprediger, damit die Mitgliedstaaten Informationen über diejenigen Personen austauschen können, die auf nationaler Ebene ermittelt wurden;- Kriterien zur Messung der Effizienz von Entradikalisierungsprogrammen;- ein europäisches Kompetenzzentrum von Europol, das Nachrichten auf verschlüsselten Kommunikationskanälen wie Whatsapp entschlüsseln kann;- eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der Opfer von Terrorismus, wie z. B. ein Standardformular für die Erstattung von Forderungen, klare Verpflichtungen mit Fristen für die Versicherer und eine automatische Vorfinanzierung unmittelbar nach einem Angriff an die Opfer durch die Regierung zur Deckung der unmittelbaren Kosten.Zusätzlich zu den oben genannten politischen Maßnahmen unterstreicht der Bericht die Notwendigkeit der Verwendung biometrischer Daten in Strafverfolgungsdatenbanken der EU und fordert, dass nationale Nachrichtendienste auf diese Datenbanken zugreifen können.In dem Text wird auch betont, dass „die gegenseitige Sicherheitskooperation und der Informationsaustausch zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit fortgesetzt werden muss“.Ich unterstütze die vorgeschlagenen Maßnahmen und stimme dem Bericht deswegen zu.
Annual report on the implementation of the Common Foreign and Security Policy (A8-0392/2018 - David McAllister) DE
Im Anschluss an die Plenarrede der Bundeskanzlerin Merkel am 14.12. werden im Europäischen Parlament Forderungen nach einer europäischen Armee immer lauter. In den verabschiedeten Stellungnahmen der Berichterstatter David McAllister und Ioan Mircea Paşcu wird diese Forderung ebenso mehrmals erwähnt.Konkret sprechen sich die Berichterstatter für eine eigene Haushaltslinie, einen Verteidigungsfonds, zentralisierte Verwaltung im Verteidigungsbereich in der Kommission, Einrichtung einer „Spearhead-Truppe, eine EU-Brigade, oder 500 Millionen Euro Subventionen für die Rüstungsindustrie aus.In Anbetracht des Ist-Zustandes der europäischen Verteidigung besteht die Gefahr eines erstarkenden Realitätsverlustes in diesem Bereich. In der Verteidigung wird die Unterstützung der NATO erfordert. Dabei wird allerdings völlig außer Acht gelassen, dass die EU durch ihre verachtende Brexit-Verhandlungsführung heutzutage alles Mögliche dafür macht, um den zweitmächtigsten NATO-Partner gegen sich zu bringen. Ungefähr zwei Drittel der Rüstungsausgaben der NATO fallen gerade an die Briten und die USA. Eine wirksame Verteidigung ohne die zwei Länder ist deswegen illusorisch.Ferner kann man in Bezug auf die Bundeswehr auf die Tradition von General Scharnhorst verweisen, dass Verteidigung in erster Linie Sache der eigenen Bürger ist. Als Parlaments-Armee untersteht die Bundeswehr besonderen demokratischen Bedingungen, die im Falle einer bürokratisch geführten EU-Armee nicht mehr vorhanden wären.Ich lehne beide Berichte deswegen ab.
Annual report on the implementation of the Common Security and Defence Policy (A8-0375/2018 - Ioan Mircea Paşcu) DE
Im Anschluss an die Plenarrede der Bundeskanzlerin Merkel am 14.12. werden im Europäischen Parlament Forderungen nach einer europäischen Armee immer lauter. In den verabschiedeten Stellungnahmen der Berichterstatter David McAllister und Ioan Mircea Paşcu wird diese Forderung ebenso mehrmals erwähnt.Konkret sprechen sich die Berichterstatter für eine eigene Haushaltslinie, einen Verteidigungsfonds, zentralisierte Verwaltung im Verteidigungsbereich in der Kommission, Einrichtung einer „Spearhead-Truppe, eine EU-Brigade, oder 500 Millionen Euro Subventionen für die Rüstungsindustrie aus.In Anbetracht des Ist-Zustandes der europäischen Verteidigung besteht die Gefahr eines erstarkenden Realitätsverlustes in diesem Bereich. In der Verteidigung wird die Unterstützung der NATO erfordert. Dabei wird allerdings völlig außer Acht gelassen, dass die EU durch ihre verachtende Brexit-Verhandlungsführung heutzutage alles Mögliche dafür macht, um den zweitmächtigsten NATO-Partner gegen sich zu bringen. Ungefähr zwei Drittel der Rüstungsausgaben der NATO fallen gerade an die Briten und die USA. Eine wirksame Verteidigung ohne die zwei Länder ist deswegen illusorisch.Ferner kann man in Bezug auf die Bundeswehr auf die Tradition von General Scharnhorst verweisen, dass Verteidigung in erster Linie Sache der eigenen Bürger ist. Als Parlaments-Armee untersteht die Bundeswehr besonderen demokratischen Bedingungen, die im Falle einer bürokratisch geführten EU-Armee nicht mehr vorhanden wären.Ich lehne beide Berichte deswegen ab.
Education in the digital era: challenges, opportunities and lessons for EU policy design (A8-0400/2018 - Yana Toom) DE
Das Europäische Parlament betont in dem verabschiedeten Bericht die Wichtigkeit des Erlernens digitaler Kompetenzen in einer Zeit sich ständig weiterentwickelnder Technologien. Es wird als ein Prozess lebenslangen Lernens beschrieben. Einige der aufgeführten Punkte sind durchaus positiv zu bewerten, jedoch steht der Bereich Bildung im Zentrum des Textes. Die Kompetenz hierfür liegt nach wie vor bei den Mitgliedstaaten, im Fall von Deutschland sogar bei den einzelnen Bundesländern.Aufgrund der Verletzung des Subsidiaritätsprinzips lehne ich den Bericht ab.
Establishing a Programme for the Environment and Climate Action (LIFE) (A8-0397/2018 - Gerben-Jan Gerbrandy) DE
Anhand des verabschiedeten Berichts beschließt das Europäische Parlament die Fortführung des „Programms für die Umwelt- und Klimapolitik“ (LIFE) für den Zeitraum 2021–2027, als auch die Aufstockung seiner Finanzmittel von ca. 5,5 auf 7,3 Milliarden Euro.Obwohl mir persönlich der Umweltschutz sehr am Herzen liegt, halte ich das LIFE-Programm für ein Paradebeispiel dafür, wie die EU ihre Mitgliedstaaten im Namen eines lobenswerten Zwecks zu immer mehr Umverteilung zwingt. Im Falle des LIFE-Programms werden nicht ausschließlich grenzüberschreitend vorteilhafte, sondern generell umweltfreundliche Projekte unterstützt. Dabei entscheidet die Europäische Kommission über die Mittelzuteilung. Zumindest bei nationalen Projekten wäre es viel effektiver, wenn lokale Regierungen über die Finanzierung entscheiden würden, weil sie über genauere Informationen über ihre Regionen verfügen.Wie im Berichtsentwurf gefordert, sollen darüber hinaus Umwelt- und Klimaschutzerfordernisse in die Festlegung und Durchführung aller politischen Strategien und Maßnahmen der Union einbezogen werden. Wie die Verfasser des Textes z. B. durch die Währungs-, Sozialpolitik oder die Sicherung der EU-Außengrenzen zum Umweltschutz beitragen wollen, bleibt allerdings unbeantwortet.Deshalb lehne ich den Berichtsentwurf ab.
Visa Code (A8-0434/2018 - Juan Fernando López Aguilar) DE
Am 5. April 2010 trat per EU-Verordnung ein Visakodex als Kernbestandteil einer gemeinsamen EU-Visumpolitik in Kraft. Dieser Visakodex zielt darauf ab, legales Reisen zu erleichtern, die irreguläre Einwanderung einzudämmen, Transparenz und Rechtssicherheit zu erhöhen und die Gleichbehandlung von Visumantragstellern zu verbessern. Am 1. April 2014 legte die Kommission einen Vorschlag für eine Neufassung dieses Visakodexes vor, mit dem Ziel, Reisen in die EU durch Visaerleichterungen zu fördern. Nach stockenden Verhandlungen zwischen Rat und Parlament folgte der Ausbruch der Migrationskrise im Jahr 2015, worauf die Kommission ihren eigenen Vorschlag zurückzog und stattdessen am 14. März 2018 einen neuen Entwurf vorlegte, welcher den gestiegenen Sicherheitsbedenken Rechnung tragen soll. In der Stellungnahme des Europäischen Parlaments unter Federführung des sozialistischen Abgeordneten Lopéz Aguilar wird nun ohne Darlegung der möglichen Konsequenzen gefordert, die Möglichkeit humanitärer Visa festzuschreiben, was für alle EU-Mitgliedstaaten bindend sein soll. Während die Rechte von Visumantragstellern umfassend erörtert werden, ignoriert die Stellungnahme deren Pflicht zur Eigenverantwortung. So soll etwa die Pflicht zum Abschluss einer Reiseversicherung entfallen. Insgesamt birgt die Stellungnahme die Gefahr, dass unkontrollierte Migrationsströme nach Europa wieder anschwellen, weshalb ich mich gegen diesen Vorschlag ausspreche.
Full application of the provisions of the Schengen acquis in Bulgaria and Romania (A8-0365/2018 - Sergei Stanishev) DE
Mit dem EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens im Jahre 2007 verpflichteten sich beide Staaten zur Übernahme des Schengen-Besitzstandes. Einige Bestimmungen, wie die Abschaffung der Binnengrenzkontrollen, sollten allerdings erst dann gelten, wenn der Rat die Erfüllung der erforderlichen Voraussetzungen festgestellt hat, was am 9. Juni 2011 erfolgte. Danach schlug der Rat ein zweistufiges Verfahren vor, wonach zunächst Binnengrenzkontrollen an den See- und Luftgrenzen und in einem weiteren Schritt entsprechende Kontrollen an den Landgrenzen abgeschafft werden sollten. Dem Buchstaben der entsprechenden EU-Rechtsakte folgend, fordert der bulgarische Berichterstatter Stanishev nun, dass sämtliche Elemente des Schengen-Besitzstandes auch auf Rumänien und Bulgarien ausgeweitet werden sollen, womit alle Binnengrenzkontrollen wegfallen würden. Leider blendet der Parlamentsentwurf komplett das umfassende Versagen des Schengen-Systems aus, welches sich bei Ausbruch der Migrationskrise im Jahr 2015 manifestiert hat. Offene Binnengrenzen stellen nur dann kein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar, wenn die Schengen-Außengrenze wirksam geschützt wird. Bevor allerdings kein umfassender und wirksamer Schutz der Schengen-Außengrenze zur Anwendung kommt, welcher neue Migrationswellen verhindert, ist eine Ausweitung des Schengen-Besitzstandes nicht akzeptabel. Daher lehne ich diese Forderung ab.
New European Agenda for Culture (A8-0388/2018 - Giorgos Grammatikakis) DE
Diese Vorlage liefert Beiträge zur Gestaltung kulturpolitischer Maßnahmen und begrüßt in dem Sinne die neue Agenda für Kultur als Chance für die Einführung einer umfassenden und kohärenten Kulturpolitik auf europäischer Ebene.Ich lehne eine solche Kulturpolitik aufgrund des Subsidiaritätsprinzips ab, da Kultur eine Kompetenz der Mitgliedstaaten darstellt. Deswegen stimme ich gegen den Bericht.
Temporary reintroduction of border control at internal borders (A8-0356/2018 - Tanja Fajon) DE
An einigen Binnengrenzen Europas wird das Schengen-Abkommen nicht mehr angewendet und es finden dort regelmäßige Grenzkontrollen statt. Viele illegale Migranten haben die Außengrenzen überwunden, und die Nationalstaaten versuchen nun, die Migranten an Binnengrenzen zurückzuhalten. Auch nach Terroranschlägen ist es zur Wiedereinführung von Grenzkontrollen gekommen.Das Europäische Parlament wollte diese Praxis sehr deutlich beschränken und hohe Hürden für die Aussetzung des Schengen-Abkommens aufbauen. So sollen die Grenzschließungen zeitlich begrenzt werden und die Staaten sollen jeden Fall begründen und von der EU absegnen lassen.Ein besonders wichtiger Punkt ist die folgende Aussage, die in der Abstimmung angenommen wurde: „Migration und das Überschreiten der Außengrenzen durch eine große Anzahl von Drittstaatsangehörigen sollten nicht an sich als Gefahr für die öffentliche Ordnung oder die innere Sicherheit betrachtet werden.“ Massenmigration würde demnach nicht mehr als Grund für Grenzschließungen oder Grenzkontrollen akzeptiert werden. Dieser Text, der mit den Stimmen von Sozialdemokraten, „Liberalen“, Grünen und Linken angenommen wurde, ist für viele Staaten völlig inakzeptabel.Auch ich habe das Gesetzt abgelehnt.
The Cum Ex Scandal: financial crime and the loopholes in the current legal framework (B8-0518/2018, B8-0519/2018, B8-0520/2018, B8-0521/2018, B8-0525/2018, RC-B8-0551/2018, B8-0551/2018, B8-0552/2018) DE
In der verabschiedeten Stellungnahme äußert sich das Europäische Parlament zum großangelegten Steuerhinterziehungssystem, das 2017 von mehreren europäischen Medienhäusern entdeckt wurde. Dabei versucht das Parlament, Gründe für die Steuerschlupflöcher zu finden und konkrete Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung vorzuschlagen.Da eine Entschließung keine direkte legislative Wirkung erzeugt, ist die Parlamentsinitiative eher als politisches Signal zu verstehen, dass auf solche steuergetriebenen Aktiengeschäfte reagiert werden muss, da der steuerzahlende Bürger vorsätzlich ausgenommen wird. Die erwähnte konsequente Anwendung der existierenden Rechtsmittel ist ein zu begrüßender Ansatz. Europäische und nationale Behörden sollen die betroffenen Finanzinstitute auch genau durchleuchten und, falls nötig, Strafen aussprechen.Aus diesen Gründen habe ich dem Entschließungsantrag zugestimmt, obwohl er immer noch viele verbesserungswürdige Punkte beinhaltet. Als Beispiel wird künftig sichergestellt werden müssen, dass Maßnahmen zur Verhinderung der Cum-Ex-Geschäfte keine unnötigen Eingriffe in den Finanzmarkt darstellen und nicht zu einer EU-weiten Harmonisierung der Steuergesetze führen.
Role of the German Youth Welfare Office (Jugendamt) in cross-border family disputes (B8-0546/2018) DE
In den vergangenen Jahren erreichte den Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments eine größere Anzahl von Petitionen zum deutschen Jugendamt. Die Petenten sind nichtdeutsche Elternteile, die sich im Falle von Familienrechtsstreitigkeiten bezüglich des Kindes über eine systematische Diskriminierung durch das deutsche Jugendamt und deutsche Behörden beschweren. Als Reaktion fordert der Entschließungsantrag weitgehende Überprüfungen von Gerichtsurteilen und der Diskriminierungsfreiheit der Verfahren und Vorgehensweisen im Rahmen des deutschen familienrechtlichen Systems.Dem Bundesfamilienministerium zufolge beruht der Entschließungsantrag auf den subjektiven Ansichten der Petenten. In der Vergangenheit (2007 und 2011) hat es bereits „fact-finding missions“ der Kommission gegeben, die keinerlei Anhaltspunkte für eine systematische Diskriminierung nichtdeutscher Elternteile durch das Jugendamt und deutsche Behörden feststellen konnten. Die Argumentation des Petitionsausschusses kann ich deswegen nicht nachvollziehen und vertraue dem mehrstufigen deutschen Rechtssystem, dass es vor allem die Interessen des Kindes schützt und in diesem Sinne die beste Lösung der konkreten Fälle findet.Darüber hinaus möchte ich generell nicht, dass sich die Europäische Union in Familienpolitik einmischt. Dies sehe ich aus Subsidiaritätsgründen als falsches Signal. Daher lehne ich den Entschließungsantrag ab.
Defence of academic freedom in the EU's external action (A8-0403/2018 - Wajid Khan) DE
Als Berichterstatter des heute verabschiedeten Berichts spricht sich der britische Abgeordnete Wajid Khan gegen Angriffe auf Hochschullehrer und auf die Freiheit der Lehre in Drittstaaten aus. Als Verfechter der freien Meinungsäußerung unterstütze ich diesen Ansatz.Auf der anderen Seite stehe ich einigen im Text erwähnten Forderungen kritisch gegenüber. Beispielsweise wird vorgeschlagen, dass gefährdete Akademiker und Studierende mit internationalem Schutzstatus Plätze an europäischen Hochschul- und Forschungseinrichtungen erhalten sollen. Beide Gruppen verdienen unsere Unterstützung, weshalb ich die derzeitige öffentliche Debatte über die Reform der deutschen Asylpolitik begrüße. Wir dürfen allerdings nicht das Recht auf Asyl mit gesicherten Plätzen an deutschen Hochschulen verwechseln. Eine Gefährdung oder politische Verfolgung darf nicht das einzige Kriterium bei der Auswahl der Lehrer und Wissenschaftler sein.Trotz des lobenswerten Ansatzes kann ich dem verabschiedeten Text nicht zustimmen, weil ich ihn in vieler Hinsicht zu einseitig und vereinfacht finde. Ich enthalte mich deswegen meiner Stimme.
The situation of women with disabilities (B8-0547/2018) DE
Der Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter (FEMM-Ausschuss) hat einen Entschließungsantrag eingereicht, welcher die Situation von Frauen mit Behinderungen in der EU kritisiert. Zwar ist der Grundansatz, das Augenmerk verstärkt auf die gesellschaftliche Teilhabe von behinderten Menschen zu legen, begrüßenswert. Zudem enthält die Entschließung etliche Vorschläge, die inhaltlich sinnvoll sind, etwa die Bekämpfung häuslicher Gewalt oder die Verhinderung von Zwangssterilisationen von behinderten Frauen. Allerdings betrifft diese Thematik die nationale Gesetzgebung der souveränen EU-Mitgliedstaaten. Diesen nahelegen zu wollen, internationale Verträge der Vereinten Nationen zu ratifizieren, die über die von allen Mitgliedstaaten unterzeichnete EU-Grundrechtecharta (z. B. Art. 26) hinausgehen, ist mit dem Prinzip der Subsidiarität nicht vereinbar. Aus diesem Grund lehne ich die Entschließung ab.
Care services in the EU for improved gender equality (A8-0352/2018 - Sirpa Pietikäinen) DE
Die finnische Abgeordnete Pietikäinen aus der EVP-Fraktion beschreibt im Namen des Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter die oftmals herausfordernde Situation im Bereich der Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen. Dabei schlägt sie die Schaffung einheitlicher EU-Regeln vor. Frau Pietikäinen tut dies unter Bezugnahme auf die sogenannte Europäische Säule sozialer Rechte, welche am 17. November 2017 in Göteborg von dem Rat, der Kommission und dem Europäischen Parlament proklamiert wurde. Die Umsetzung hierfür soll demnach den EU-Institutionen, den EU-Mitgliedstaaten, den Sozialpartnern sowie weiteren Interessenträgern obliegen. Dies könne, wo notwendig, auch in Form von neuen EU-Richtlinien und -Verordnungen erfolgen.So wichtig die gute Ausgestaltung von Betreuungsangeboten in den Bereichen Erziehung und Pflege ist, so bedeutsam ist der Umstand, dass die diesbezügliche Situation sich in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten aus wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Gründen völlig unterschiedlich präsentiert. Hier den Versuch unternehmen zu wollen, einheitliche EU-Regelungen zu schaffen, würde einen weiteren Schritt hin zu einer Entmündigung und Kompetenzbeschneidung der einzelnen Mitgliedstaaten darstellen. Im Weiteren enthält der Vorschlag der finnischen Abgeordneten ein einseitiges Bild von Familie, verbunden mit einer impliziten Abwertung häuslicher Kindererziehung und Pflege. Daher lehne ich diesen Vorschlag ab.
Interim report on the Multiannual Financial Framework 2021-2027 – Parliament's position with a view to an agreement (A8-0358/2018 - Jan Olbrycht, Isabelle Thomas, Janusz Lewandowski, Gérard Deprez) DE
Im verabschiedeten Zwischenbericht wird eine deutliche Steigerung des mehrjährigen Finanzrahmens der Europäischen Union für die Jahre 2021–2027 gefordert. Während einige Mitgliedstaaten früher angegeben haben, dass der EU-Haushalt nach 2020 nicht über 1 % des Bruttonationaleinkommens der EU27 hinausgehen sollte, spricht sich das Europäische Parlament für 1,3 % des Bruttonationaleinkommens (1 324 Mrd. EUR) aus. Damit fordert das Parlament ungefähr 300 Milliarden Euro mehr als viele Mitgliedstaaten zahlen wollen.In der Situation, wenn der zweitgrößte Nettozahler die Union verlässt, leidet das Parlament an starkem Realitätsverlust. Von einer Revidierung der Ausgaben gibt es im Bericht keine Spur. Stattdessen setzt sich das Parlament gegen eine Verringerung der Verpflichtungen zur Kohäsions- und Agrarpolitik als auch zum Europäischen Sozialfonds Plus ein.Die Europäische Union sollte zunächst ihre Ziele definieren, bevor sie ihren finanziellen Bedarf festlegt, und in diesem Prozess durch ein klares Konzept des europäischen Mehrwerts geleitet werden. Wie die früheren Entschließungen geht der Zwischenbericht den umgekehrten Weg, und es wird eine Wunschliste mit steigenden Ausgaben erstellt, wobei neue Herausforderungen oder erwartete Defizite im EU-Haushalt kaum oder gar nicht berücksichtigt werden. Ich habe daher gegen den Zwischenbericht gestimmt.
Humanitarian visas (A8-0328/2018 - Juan Fernando López Aguilar) DE
Das Europäische Parlament fordert in seiner Mehrheit die Kommission dazu auf, einen rechtlichen Rahmen im EU-Recht zur Erteilung von Visa aus humanitären Gründen zu schaffen. Damit sollen Schleusertum und illegale Migration über das Mittelmeer eingedämmt werden. Konkret soll jede Vertretung eines EU-Mitgliedstaats dazu berechtigt werden, ein humanitäres Visum zu erteilen, damit die antragstellende Person legal in den EU-Mitgliedstaat einreisen kann, um dort einen regulären Asylantrag stellen zu können.Die Zielsetzung ist löblich. Allerdings ist der vorliegende Entwurf unausgereift. Entscheidungen zu Asylverfahren sollen möglichst nah an Krisenherden zum Schutz der Schwächsten getroffen werden. Wenn humanitäre Visa allerdings nicht als Ersatz zu gängigen Asylprozeduren, sondern als Ergänzung zu diesen eingeführt werden sollen, kann von einer Eindämmung der Migrationswelle keine Rede sein. Zudem würde das Asylverfahren nicht komplett vor Ort ausgelagert, das zuständige Botschaftspersonal müsste aber binnen 15 Kalendertagen nach Antragstellung ohne klaren Kriterienkatalog entscheiden müssen, ob eine Person ein humanitäres Visum erhält oder nicht. Dies birgt Potenzial für Willkür, Korruption und eine Überlastung des regulären Botschaftspersonals. Anhand dieser Schwächen konnte ich dem Parlamentsentwurf nicht zustimmen und habe mich bei der Abstimmung enthalten.
Energy efficiency (A8-0391/2017 - Miroslav Poche) DE
Als Reaktion auf das Pariser Klimaabkommen hat die Europäische Kommission das Paket „Saubere Energie“ vorgeschlagen. Dieses beinhaltet sechs Gesetzesvorschläge, die energiebezogene EU-Ziele für den Zeitraum 2020–2030 setzen. Der gesetzgeberische Prozess befindet sich schon in der letzten Phase, in der das Europäische Parlament einem zuvor mit dem Rat und der Kommission ausgehandelten Kompromisstext zustimmen soll.Diese Woche werden die Gesetzesvorlagen bezüglich der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, der Energieeffizienz und des Governance-Systems der Energieunion zur Abstimmung gestellt.Ich setze mich langfristig für einen optimalen Energiemix bestehend aus Atomkraft und erneuerbaren Energiequellen ein, weil dadurch die Pariser Klimaziele als auch nötige Netzstabilität und akzeptable Strompreise erreicht werden können. Dementsprechend stimme ich dem im Blanco Lopez-Bericht geforderten EU-Anteil der erneuerbaren Energieproduktion von 32 % in 2030 gerne zu.Ich bin allerdings nicht bereit, das Wachstum unserer Industrie durch die Gesetzesvorlagen zur Energieeffizienz und Governance der Energieunion zu gefährden, da diese absolute Energieeinsparungsziele und ihre Berechnung vorschreiben. Solch definierte Ziele halte ich für falsch, weil sie keinen direkten Zusammenhang zur Energieeffizienz darstellen und leicht zu einer Wachstumsbremse werden können. Deshalb lehne ich die Poche- und Rivasi&Dalunde-Berichte ab.
Governance of the Energy Union (A8-0402/2017 - Michèle Rivasi, Jakop Dalunde) DE
Als Reaktion auf das Pariser Klimaabkommen hat die Europäische Kommission das Paket „Saubere Energie“ vorgeschlagen. Dieses beinhaltet sechs Gesetzesvorschläge, die energiebezogene EU-Ziele für den Zeitraum 2020–2030 setzen. Der gesetzgeberische Prozess befindet sich schon in der letzten Phase, in der das Europäische Parlament einem zuvor mit dem Rat und der Kommission ausgehandelten Kompromisstext zustimmen soll.Diese Woche werden die Gesetzesvorlagen bezüglich der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, der Energieeffizienz und des Governance-Systems der Energieunion zur Abstimmung gestellt.Ich setze mich langfristig für einen optimalen Energiemix bestehend aus Atomkraft und erneuerbaren Energiequellen ein, weil dadurch die Pariser Klimaziele als auch nötige Netzstabilität und akzeptable Strompreise erreicht werden können. Dementsprechend stimme ich dem im Blanco Lopez-Bericht geforderten EU-Anteil der erneuerbaren Energieproduktion von 32 % in 2030 gerne zu.Ich bin allerdings nicht bereit, das Wachstum unserer Industrie durch die Gesetzesvorlagen zur Energieeffizienz und Governance der Energieunion zu gefährden, da diese absolute Energieeinsparungsziele und ihre Berechnung vorschreiben. Solch definierte Ziele halte ich für falsch, weil sie keinen direkten Zusammenhang zur Energieeffizienz darstellen und leicht zu einer Wachstumsbremse werden können. Deshalb lehne ich die Poche- und Rivasi&Dalunde-Berichte ab.
Promotion of the use of energy from renewable sources (A8-0392/2017 - José Blanco López) DE
Als Reaktion auf das Pariser Klimaabkommen hat die Europäische Kommission das Paket „Saubere Energie“ vorgeschlagen. Dieses beinhaltet sechs Gesetzesvorschläge, die energiebezogene EU-Ziele für den Zeitraum 2020–2030 setzen. Der gesetzgeberische Prozess befindet sich schon in der letzten Phase, in der das Europäische Parlament einem zuvor mit dem Rat und der Kommission ausgehandelten Kompromisstext zustimmen soll.Diese Woche werden die Gesetzesvorlagen bezüglich der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, der Energieeffizienz und des Governance-Systems der Energieunion zur Abstimmung gestellt.Ich setze mich langfristig für einen optimalen Energiemix bestehend aus Atomkraft und erneuerbaren Energiequellen ein, weil dadurch die Pariser Klimaziele als auch nötige Netzstabilität und akzeptable Strompreise erreicht werden können. Dementsprechend stimme ich dem im Blanco Lopez-Bericht geforderten EU-Anteil der erneuerbaren Energieproduktion von 32 % in 2030 gerne zu.Ich bin allerdings nicht bereit, das Wachstum unserer Industrie durch die Gesetzesvorlagen zur Energieeffizienz und Governance der Energieunion zu gefährden, da diese absolute Energieeinsparungsziele und ihre Berechnung vorschreiben. Solch definierte Ziele halte ich für falsch, weil sie keinen direkten Zusammenhang zur Energieeffizienz darstellen und leicht zu einer Wachstumsbremse werden können. Deshalb lehne ich die Poche- und Rivasi&Dalunde-Berichte ab.
The rule of law in Romania (B8-0522/2018) DE
Innerhalb der letzten Monate haben sich die Korruptionsvorwürfe gegen die rumänische Regierung erhärtet. So wurde im Juli beispielsweise die respektierte Chefin der rumänischen Antikorruptionsbehörde entlassen. Darauffolgende Proteste wurden von der Polizei mit Gewalt beendet.Obwohl es sich bei der Korruptionsbekämpfung um eine interne Angelegenheit des Landes handelt, sind auch die Interessen europäischer und insbesondere deutscher Steuerzahler betroffen, da Rumänien großzügiger Empfänger von EU-Geldern ist.Es ist daher sinnvoll, dass sich die EU für transparente Strukturen in Rumänien und die Stärkung der Anti-Korruptionsbehörden einsetzt. Der diese Woche im EU-Parlament verabschiedete Entschließungsantrag zur Rechtsstaatlichkeit in Rumänien geht daher in die richtige Richtung, und ich stimme ihm gerne zu.
Minimum standards for minorities in the EU (A8-0353/2018 - József Nagy) DE
Der Bericht „Mindestnormen für Minderheiten in der EU“ des Ausschusses für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres soll kulturelle Minderheiten schützen. Es soll sichergestellt werden, dass Bewerberländer nach EU-Beitritt die Kopenhagener Kriterien einhalten und Mitgliedstaaten Schutzmaßnahmen für Minderheiten ergreifen. Unter Beibehaltung der Staatsbürgerschaft soll die Weiterentwicklung der kulturellen Identität von Minderheiten gewährleistet werden.Trotz guter Intention ist die Umsetzung nicht tragbar. Brüssel greift in bekannter Manier nach mehr Kompetenzen. Die Definition für Minderheitenschutz des Europarats soll übernommen werden. Es wird behauptet, Teile der europäischen Sprachencharta fielen in EU-Zuständigkeit. Die EU soll der Charta beitreten, obwohl einige EU-Mitgliedsländer die Charta bereits ratifiziert haben.Gelder werden nach dem Gießkannenprinzip verteilt. Kulturfonds für die Vertretung der Regional- und Minderheitenrechte und Mittel für den Erwerb von Radio- und Fernsehfrequenzen sollen bereitgestellt werden.Auch vor Eingriffen in die nationale Kompetenz Bildungspolitik wird nicht zurückgeschreckt. Die Mitgliedstaaten sollen festlegen, wie viel Prozent ihrer Gesamtbevölkerung Regional- oder Minderheitensprachen erlernen sollen. Ebenso soll mehrdimensionaler Geschichtsunterricht vorgeschrieben werden.Aufgrund des Griffs nach mehr Kompetenzen, des wilden Verteilens von Geldern und Eingriffen in nationale Kompetenzen habe ich den Bericht abgelehnt.
Rise of neo-fascist violence in Europe (RC-B8-0481/2018, B8-0481/2018, B8-0482/2018, B8-0483/2018, B8-0486/2018, B8-0488/2018) DE
Die Entschließung gegen neofaschistische Gewalt befasst sich mit einem legitimen Anliegen. Rechtsextreme Gewalt ist abzulehnen und muss bekämpft werden.Trotz mehrerer Hinweise unserer Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer ist die Entschließung allerdings am Ende zu einseitig ausgefallen. Es ist bedauerlich, dass andere politische Gruppen eine Ablehnung linksextremer Gewalt im Text verhindert haben, obwohl diese gleichermaßen verwerflich ist.Darüber hinaus werden Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, Hassreden zu unterbinden und zu verurteilen. Auch in diesem Fall schränkt sich der Gesamtkontext nur auf rechtsextreme Gewalt ein, wodurch das Risiko einer einseitigen Einschränkung der Redefreiheit entsteht.Aufgrund dieser und einiger weiterer Mängel konnte ich dem Parlamentsentwurf nicht zustimmen und habe mich der Stimme enthalten.
The use of Facebook users’ data by Cambridge Analytica and the impact on data protection (B8-0480/2018) DE
Obwohl die Grundintention des Textes unterstützenswürdig und der Missbrauch der Daten von Facebook-Nutzern durch Cambridge Analytica verwerflich ist, hat sich die Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu einem allgemeinen Kampfpapier gegen Facebook entwickelt. Meines Erachtens ist es nicht die Aufgabe des EU-Gesetzgebers, einschränkend auf einzelne Akteure in einem offenen Markt einzugreifen.Darüber hinaus sind viele Vorschläge nicht konkret genug und lassen dadurch Raum für falsche Auslegungen. Als Beispiel dafür kann die Forderung nach Gesetzen zur Begrenzung des Onlinewahlkampfs (auf sozialen Netzwerken) dienen. Ich begrüße, dass es hier eindeutige Regeln (bspw. im Rahmen des Parteiengesetzes) geben soll, welche die Rahmenbedingungen besser abstecken und sicherstellen, dass geltendes Wahlrecht auch online gilt. Auch finde ich es richtig, dass es transparenter sein sollte, wer bestimmte politische Inhalte/Werbeanzeigen finanziert (Stichwort: Fakenews). Jedoch ist nicht eindeutig genug erklärt, wie dies umgesetzt werden sollte. Der Spielraum ist hier noch zu groß, wodurch am Ende die falsche Richtung eingeschlagen werden könnte.Aus den genannten Gründen habe ich den Entschließungsentwurf abgelehnt.
Deployment of infrastructure for alternative fuels in the EU: time to act! (A8-0297/2018 - Ismail Ertug) DE
In der vorliegenden Stellungnahme, die unter der Federführung des deutschen Abgeordneten Ismail Ertug (SPD) entstanden ist, stellt das Europäische Parlament fest, dass der Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe zu langsam ist und schlägt deswegen vor, einen europäischen Fonds in Höhe von 25 Mrd. EUR bis 2025 einzurichten. Dabei soll die EU 10 % und die Industrie (Hersteller, Zulieferer, Energie- und Kraftstofferzeuger) die restlichen 90 % in den neuen Topf einzahlen.Der Aufbau ist deswegen so langsam, weil es noch keinen richtigen Markt für die durch alternative Kraftstoffe angetriebenen Fahrzeuge gibt. Die ersten Massenmodelle, die in Sachen Preis und Reichweite konkurrenzfähig zu Verbrennungsfahrzeugen wären, werden erst nach 2020 erwartet. Darüber hinaus setzen Hersteller auf verschiedene Technologien wie Batteriefahrzeuge, Wasserstoff, Biostoffe oder Erdgas, weil es selbst von ihrer Seite schwer einschätzbar ist, welche Technologie sich am Ende durchsetzen wird. Durch seine Forderung will Herr Ertug also entweder ein Teil des unternehmerischen Risikos auf die EU und dadurch den Steuerzahler externalisieren, oder er glaubt, dass ein EU-Fonds die Entwicklung einzelner alternativer Technologien qualifizierter einschätzen kann als Unternehmen, die diese Technologien entwickeln und sich damit täglich beschäftigen.Beides halte ich für falsch und stimme deswegen gegen die Parlamentsstellungnahme.
Harnessing globalisation: trade aspects (A8-0319/2018 - Joachim Schuster) DE
Der Initiativbericht „Die Globalisierung meistern: handelsbezogene Aspekte“ des INTA-Ausschusses behandelt die Herausforderungen für den internationalen Handel. Dazu gehören Protektionismus, öffentliche Kritik und der Mangel an Transparenz. Die positiven Folgen der Globalisierung werden betont.Ich stimme dieser realistischen Einschätzung im Großen und Ganzen zu und stimme daher für diesen Bericht.
Establishment, operation and use of the Schengen Information System in the field of border checks (A8-0347/2017 - Carlos Coelho) DE
Der derzeitige Rechtsrahmen für das Schengener Informationssystem II (SIS II), der für 2006/2007 vereinbart wurde, trat am 9. April 2013 in Kraft, als das SIS II-System fertiggestellt war.Der Vorschlag zielt darauf ab, einige Probleme bei der falschen Umsetzung des SIS II-Rechtsrahmens zu beheben und das SIS-System zu stärken, damit immer mehr Daten, wie etwa biometrische Daten, neue Suchfunktionen und mehr Nutzer erfolgreich verarbeitet werden können. Der Eckpfeiler der Vorlage ist eine Beschleunigung aller Verfahren und der Kommunikation zwischen den zuständigen Behörden auf nationaler und europäischer Ebene. Dazu gehört eine Verbesserung des so genannten SIS-Backup-Systems im Falle eines Serverausfalls sowie die Möglichkeit, eine nationale Kopie des SIS für die Mitgliedstaaten zu erstellen, die daran interessiert sind. Weitere Maßnahmen sind die Erhöhung der Zuverlässigkeit und Sicherheit von SIS durch das Duplizieren aller Schlüsselelemente der Architektur sowie die Gewährleistung des Zugangs zu allen relevanten europäischen und nationalen zuständigen Behörden für das System. Um die Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung und Datensicherheit zu gewährleisten, führt die Europäische Agentur für Grenz- und Küstenwache Frontex Aufzeichnungen über jeden Suchvorgang durch nationale Behörden.Angesichts der entscheidenden Bedeutung der vorgestellten Maßnahmen für die Sicherheit der europäischen Bürger spreche ich mich für diese Vorlage aus.
Use of the Schengen Information System for the return of illegally staying third-country nationals (A8-0348/2017 - Jeroen Lenaers) DE
Das Europäische Parlament stimmt über die verbesserte Nutzung des Schengener Informationssystems ab, das ein wichtiges unionsweites Instrument für die Rückkehr sich illegal aufhaltender Drittstaatsangehöriger darstellt. Laut Statistik liegt die Rücklaufquote der EU bei nur 42 %. Die Vorlage enthält eine Reihe wirksamer Maßnahmen. Dazu gehört die Benennung voll funktionsfähiger nationaler Behörden, um die Verfügbarkeit und den ununterbrochenen Informationsaustausch zu Drittstaatsangehörigen zu gewährleisten, die Gegenstand einer Rückkehrentscheidung sind. Weitere begrüßenswerte Maßnahmen sind die Stärkung der SIRENE-Büros sowie die doppelte Überprüfung des Status von Drittstaatsangehörigen im nationalen System und im SIS-System, um widersprüchliche Entscheidungen zu vermeiden. Hilfreich ist auch die obligatorische Übermittlung des Jahresberichts von eu-LISA an das Europäische Parlament, den Rat und die Kommission und eine bessere und transparentere Verwaltung der Rückkehrwarnungen im System. Entscheidend im Sinne des Subsidiaritätsprinzips ist, dass die Mitgliedstaaten möglicherweise ihr SIRENE-Büro als nationale Behörde bestimmen können.Als Schwachpunkt ist zu vermerken, dass die Vorlage eine Verkürzung der Aufbewahrungsfrist von Dokumenten im Zusammenhang mit der Rückkehr von Drittstaatsangehörigen von fünf auf drei Jahre vorsieht. Dies könnte das System schwächen.Trotz des letzten Punktes spreche ich mich für diesen Bericht aus.
Copyright in the Digital Single Market (A8-0245/2018 - Axel Voss) DE
Die Urheberrechtsrichtlinie versucht, die Unklarheiten in Bezug auf das Urheberrecht im Internet zu beseitigen und Künstlern, Journalisten und Musikern eine adäquate Bezahlung ihrer Arbeit zukommen zu lassen. Diese Absicht begrüße ich sehr. Ähnlich wie in der normalen Wirtschaft können wir nicht zulassen, dass Kunstwerke im Internet ohne entsprechende Belohnung für die Autoren kopiert werden.Auf der anderen Seite benötigt der vorliegende Gesetzesvorschlag weitere Konkretisierung, sodass am Ende kleinere Internetplattformen und Start-up-Unternehmen nicht benachteiligt werden. Solche Gefahr sehe ich vor allem bei der Forderung, kommerziell ausgerichtete Plattformen wie Facebook künftig für die Überprüfung des Urheberrechts der Uploads ihrer Nutzer verantwortlich zu machen. Für diese Überprüfung würden sogenannte Upload-Filter in Frage kommen, die die Inhalte bereits während des Uploads einer entsprechenden Prüfung unterziehen. Problematisch hierbei ist vor allem die technische Umsetzung. Ein Filter müsste Zugriff auf alle Lizenzen haben, was technisch kaum möglich ist und deswegen hohe Investitionskosten mit sich bringt. Nicht jedes Unternehmen, und schon gar nicht Start-ups, können es sich leisten, solche Filter wie Google für Millionen Dollar einzukaufen.Daher stimme ich dafür, dass der vorliegende Gesetzesvorschlag in dreiseitigen Verhandlungen zwischen dem Rat, der Kommission und dem Parlament noch weiter ausgearbeitet wird.
European Travel Information and Authorisation System (ETIAS) (A8-0322/2017 - Kinga Gál) DE
Das Europäische Parlament stimmt über die Errichtung des Europäischen Reiseinformations- und —genehmigungssystems ab. Dieses erinnert stark an ähnliche Plattformen in Kanada und Australien, mit denen Reisende online eine Zugangsberechtigung beantragen können. Jede Anmeldung in das europäische System wird mit verschiedenen Datenbanken der Justiz- und Ermittlungsbehörden in der EU abgeglichen und von der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache koordiniert.Die Liberal-Konservativen Reformer haben an diesem Gesetz aktiv mitgearbeitet und stehen hinter dem Konzept. In Zeiten von Terrorismus und grenzüberschreitender organisierter Kriminalität ist es ein notwendiger Schutz. Es wurden ausreichende Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um die persönlichen Daten und die Bürgerrechte zu schützen. Durch die Bearbeitung über das Internet wird das System Behörden entlasten und Kosten sparen.Aus den Gründen stimme ich dem Parlamentsbeschluss zu.
2019 budget - Trilogue mandate (A8-0247/2018 - Daniele Viotti) DE
Nachdem am 15. März 2018 das Europäische Parlament seine Leitlinien für den EU-Jahreshaushalt 2019 dargelegt hat, soll nun das entsprechende Verhandlungsmandat für Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission erteilt werden. Wie bereits die Leitlinien, trieft auch dieser Vorschlag für das Mandat vor sozialistischen Forderungen nach mehr Geld der EU-Steuerzahler für neue Programme auf europäischer Ebene. Dabei wird geflissentlich der Austritt des Vereinigten Königreichs – und damit des bislang zweitgrößten Nettozahlers nach Deutschland – aus der EU ignoriert und der Glaube, dass nur die öffentliche Hand wirtschaftliche und soziale Probleme lösen könne, zementiert. Beispielhaft sei hier die Forderung nach einer Aufstockung der sogenannten Jugendbeschäftigungsinitiative um 233 Millionen Euro genannt: Statt auf die strukturellen wirtschaftlichen Probleme einzelner EU-Mitgliedstaaten hinzuweisen, denen zudem aufgrund des Zwangskorsetts des Euro der notwendige wirtschaftspolitische Spielraum fehlt, wird die Ausweitung eines EU-Programms gefordert, welches bis heute seine Wirksamkeit nicht überzeugend darlegen konnte. Vielmehr ist es in den vergangenen Jahren einzelnen EU-Mitgliedstaaten mangels ausreichender Verwaltungskapazitäten nicht einmal gelungen, die ihnen aus dem Programm zur Verfügung stehenden Mittel in vollem Umfang abzurufen. Da ich anders als die Mehrheit im Europäischen Parlament für einen effizienten, schlanken und zielorientierten EU-Haushalt stehe, lehne ich das Mandat in der vorliegenden Art und Weise ab.
Reform of the electoral law of the European Union (A8-0248/2018 - Jo Leinen, Danuta Maria Hübner) DE
Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Hürde 2009 und wiederholt 2014 als schwerwiegenden Eingriff in die Grundsätze der Wahlrechtsgleichheit und der Chancengleichheit der politischen Parteien gekippt hat, versucht die Kanzlerin, die Sperrklausel über die EU zu erreichen. Da viele Wähler mit der Politik der großen Koalition unzufrieden sind und die AfD für keine wählbare Alternative halten, können kleinere deutsche Parteien wie die Liberal-Konservativen Reformer bei der Europawahl 2019 mehrere Mandate gewinnen. Um das zu verhindern und so der Pluralität der Demokratie zu schaden, stimmt das Europäische Parlament am 4.7.2018 über eine Sperrklausel von zwei bis fünf Prozent ab.Die Liberal-Konservativen Reformer schauen CDU und SPD auf die Finger und weisen regelmäßig auf die Kosten des Atomausstiegs, der Eurorettungspolitik oder der Einwanderungspolitik hin. Der Kanzlerin ist es sicherlich unangenehm, wenn ihr Oppositionsparteien ihre Fehler vorwerfen. Die für unsere Gesellschaft grundlegende Wahlgleichheit und Chancengleichheit darf allerdings dem kurzsichtigen politischen Kampf nicht geopfert werden. Bei einer Sperrklausel von fünf Prozent können sich bis zu drei Millionen Wähler aus dem politischen Leben ausgeschlossen fühlen, weil ihre Stimmen de facto verfallen würden.Solch eine Einschränkung des politischen Pluralismus lehne ich entschieden ab und stimme deswegen gegen die Sperrklausel.
Vehicle taxation: charging of heavy good vehicles for the use of certain infrastructures (A8-0200/2018 - Deirdre Clune) DE
Die Europäische Kommission möchte für das transeuropäische Straßennetz ein Mautsystem einführen, das Gebühren nach zurückgelegter Strecke erhebt. Bisher existiert ein solches System nur auf ca. 25 Prozent des europäischen Fernstraßennetzes. Die Leitprinzipien der Kommission sind dabei „Verschmutzer zahlen“ und „Nutzer zahlen“. Mit anderen Worten: Wer wenig Strecke fährt, zahlt wenig, wer viel Strecke fährt, zahlt mehr. Emissionsarme Fahrzeuge sollen pro Kilometer weniger bezahlen, um der geringeren Klimabelastung Rechnung zu tragen. Der Kommissionsvorschlag ist durchaus ambitioniert und würde mittelfristig auch auf eine Abschaffung von Vignettensystemen hinauslaufen. Die Verhandlungen sind entsprechend kompliziert.Das Europäische Parlament stimmt jetzt deswegen nur über einen Teilbereich ab, der unstrittig ist: Seit 1999 schreibt die EU den Mitgliedstaaten Mindeststeuersätze für die Kraftfahrzeugsteuer vor. Wer ein Auto registriert, fährt aber nicht automatisch viel Auto. Deshalb möchte das Europäische Parlament die Mindestsätze der Kraftfahrzeugsteuer auslaufen lassen. Das ist zu begrüßen, auch wenn die gleichzeitig erhobene Forderung, dass Mehreinnahmen aus der zukünftigen Maut die Steuer mindestens ersetzen sollen, einen Eingriff in die Steuerhoheit der Mitgliedstaaten darstellt.Ich stimme dem Parlamentsbeschluss deswegen zu.
Draft amending budget No 3/2018: Extension of the Facility for refugees in Turkey (A8-0246/2018 - Siegfried Mureşan) DE
Im Rahmen der so genannten EU-Türkei-Erklärung vom 18. März 2016 sollte die irreguläre Migration von der Türkei nach Griechenland eingedämmt werden. Kern dieser Vereinbarung ist die Rückführung illegaler Migranten aus Griechenland in die Türkei bei gleichzeitiger Neuansiedlung in der EU für anerkannte syrische Asylbewerber, die sich in der Türkei aufhalten. Zudem wurden der Türkei damals drei Milliarden Euro versprochen, die am 14. März 2018 um weitere drei Milliarden aufgestockt wurden. Der vorliegende Nachtragshaushalt soll in diesem Kontext eine Tranche von 500 Millionen Euro gewähren. Zwar gibt es etliche Kritikpunkte an diesem Deal. So wird bis heute nicht evaluiert, ob die Mittel gut verwendet werden. Zudem wird die Zielsetzung einer kompletten Eindämmung der Migrationsströme im östlichen Mittelmeer weit verfehlt. Zwischen März 2016 und März 2018 kamen rund 57.000 illegale Migranten aus der Türkei nach Griechenland, davon wurden nur etwas mehr als 2.100 Personen rückgeführt. Im gleichen Zeitraum wurden überdies knapp 22.000 Personen in EU-Mitgliedstaaten neu angesiedelt. Andererseits waren die EU-Mitgliedstaaten bislang alleine nicht in der Lage, die Schengen-Außengrenze wirksam zu schützen. Solange dies nicht gewährleistet ist, müssen wir auf Behelfsprogramme wie den EU-Türkei-Deal zurückgreifen.Aus dem Grund stimme ich der Haushaltsänderung zu.
Three-dimensional printing: intellectual property rights and civil liability (A8-0223/2018 - Joëlle Bergeron) DE
Das Europäische Parlament beschäftigt sich mit den Herausforderungen des 3D-Drucks im Bereich der Rechte des geistigen Eigentums und der Haftpflicht. In vielen Bereichen werden große Erwartungen gehegt, wie etwa in der Medizin, in der Luft- und Raumfahrt, in der Automobilbranche, im Bauwesen und in der Architektur- und Designbranche.Das Europäische Parlament verfolgt das Ziel, neue Rechtsnormen zu beschließen und die bestehenden an die Besonderheiten des 3D-Drucks anzupassen, um Probleme mit der Haftung bei Unfällen oder mit Verstößen gegen die Rechte des geistigen Eigentums zu lösen. Es wird hervorgehoben, dass eine Doppelung bestehender Vorschriften vermieden werden müsse. Die Vervielfältigung urheberrechtlich geschützter, dreidimensionaler Gegenstände könne mithilfe gesetzlicher Lösungen leichter kontrolliert werden, etwa durch die Beschränkung der Zahl der Privatkopien dreidimensionaler Gegenstände. Eine andere Option stellt die Einführung einer Abgabe auf 3D-Drucke für den Ausgleich des Schadens, der den Inhabern der Rechte des geistigen Eigentums durch Privatkopien von 3D-Gegenständen entsteht, dar.Die Liberal-Konservativen Reformer unterstützen, dass diese Innovation von rechtlichen Regelungen begleitet werden muss, ohne dass sich das Recht jedoch bremsend oder einschränkend auswirkt.Da die Parlamentsinitiative in diese Richtung geht, stimme ich ihr gerne zu.
European Defence Industrial Development Programme (A8-0037/2018 - Françoise Grossetête) DE
Das Europäische Parlament stimmt über die Errichtung eines Europäischen Verteidigungsfonds ab. Dieser soll mit 500 Millionen Euro für die Jahre 2019 und 2020 ausgestattet werden, um „in der gesamten Verteidigungsindustrie der Europäischen Union die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Innovation zu fördern“.Zwar können Kooperationen von EU-Staaten bei der Entwicklung und Anschaffung von Verteidigungsgütern durchaus sinnvoll sein. Allerdings zielt der Gesetzesvorschlag eindeutig darauf ab, mittelfristig eine gemeinsame EU-Armee zu schaffen. Angesichts der gegenwärtigen Uneinigkeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten in der Euro- sowie in der Migrationskrise erscheint es schleierhaft, wie auf der Grundlage bestehender Strukturen innerhalb der EU sowie unter Wahrung der nationalen Souveränität eines jeden EU-Staates eine EU-Armee in vernünftiger Weise realisiert werden soll. Im Weiteren sind Doppelstrukturen mit der NATO zu vermeiden.Daher lehne ich den Gesetzesvorschlag ab.
Climate diplomacy (A8-0221/2018 - Arne Lietz, Jo Leinen) DE
Diese Stellungnahme des Europäischen Parlaments fordert eine Klimaschutzdiplomatie. Ausgehend von den tatsächlichen und erwarteten Folgen der Klimapolitik zielt die Initiative darauf ab, Klimapolitik in anderen Politikfeldern als Zielgröße zu verankern.Das Parlament benennt als Folgen des Klimawandels „Lebensmittelunsicherheit“ und „Armut“, aber auch Bereiche wie „Geschlechter-Ungleichheit“ und „Menschenhandel“. Daraus ergibt sich für die Mehrheit des Parlaments eine Handlungsanweisung an alle zu verhandelnden Abkommen in der EU. Dazu gehören verschiedene politische Foren wie G20, Internationale Arbeitsorganisation und Welthandelsorganisation, aber auch Handelsabkommen. Für Handelsabkommen soll die Implementierung des Paris-Klimaabkommens eine Bedingung sein.Während die Liberal-Konservativen Reformer das Ziel der CO2-Reduktion teilen, lehnen wir diesen Parlamentsbeschluss aus zwei Gründen ab. Erstens verliert die Initiative den Fokus, wenn Gender Equality als Auswirkung des Klimawandels, Internationale Arbeitsorganisation als Klimaschutzplattform oder Kredite und Technologietransfer an Entwicklungsländer als „Priorität der EU“ dargestellt werden. Zweitens verkomplizieren die Parlamentsforderungen die internationale Zusammenarbeit in anderen Bereichen unverhältnismäßig.Aus den genannten Gründen lehne ich den Parlamentsbeschluss ab.
Structural and financial barriers in the access to culture (A8-0169/2018 - Bogdan Andrzej Zdrojewski) DE
Das Europäische Parlament befasst sich mit Zugangshürden zur Kultur in den Mitgliedstaaten. Genauso wie es eine italienische, österreichische, aber keine europäische Küche gibt, ist auch Kulturpolitik aus Subsidiaritätsgründen bei den Mitgliedstaaten (oder subnationalen Gebietskörperschaften) aufgehoben. Diese sollen selbst entscheiden, ob und in welchem Ausmaß sie Kultur fördern wollen. Empfehlungen des Europäischen Parlaments für Mehrausgaben sind fehl am Platz. Kaschiert wird die politische Agenda mit fragwürdigen Thesen wie beispielsweise, dass kulturelle Aktivitäten zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum beitragen würden.Aus diesen Gründen stimme ich gegen die Parlamentsinitiative.
Composition of the European Parliament (A8-0207/2018 - Danuta Maria Hübner, Pedro Silva Pereira) DE
Am Mittwoch, den 13. Juni; werden Abgeordnetenzahlen unter einzelnen EU-Mitgliedstaaten neu verteilt. Profitieren werden davon meist Empfängerstaaten von EU-Finanzmitteln. Deutschland, einer der wichtigsten Nettozahler, soll keinen zusätzlichen Sitz bekommen.Nachdem Großbritannien aus der Europäischen Union ausgetreten ist, sollen 27 der 73 britischen Sitze auf europäische Länder verteilt werden, deren Bevölkerung in den letzten Jahren gewachsen ist. So soll eine „gerechtere“ Verteilung nach Bevölkerungsgröße sichergestellt werden. Während Deutschland aufgrund einer vertraglichen Deckelung auch in Zukunft nur 96 Sitze haben darf, sollen u. a. Frankreich 5, Italien 3, Spanien 5, Polen 1, aber auch die Niederlande 3 zusätzliche Sitze dazugewinnen. Dieser Reformvorschlag geht zu Lasten Deutschlands, das sowieso derzeit, gemessen an der Bevölkerungszahl, im Europäischen Parlament unterrepräsentiert ist. Verglichen mit Malta, das sechs Abgeordnete hat, müsste Deutschland eintausend Abgeordnete haben.Die Liberal-Konservativen Reformer lehnen das Argument einer „gerechteren“ Verteilung und die Steigerung der Sitze für die restlichen 27 EU-Mitgliedstaaten ab, da nicht alle Bürger Europas das gleiche Mitspracherecht haben. Wir fordern alle deutschen Abgeordneten dazu auf, gegen die geänderte Verteilung zu stimmen, weil sie sonst bewusst ihrem Land schaden.
EU-NATO relations (A8-0188/2018 - Ioan Mircea Paşcu) DE
Das Europäische Parlament nimmt Stellung zu den EU-NATO-Beziehungen, hebt allerdings bei dem Anlass die sogenannte strategische Autonomie Europas hervor. Die Liberal-Konservativen Reformer halten dies für einen Versuch, eine eigene Verteidigungsunion zu etablieren, die die langjährige NATO-Zusammenarbeit gefährden kann. Wir sind weiterhin der Auffassung, dass den Sicherheitsrisiken in einer globalisierten Welt durch ein möglichst breites Verteidigungsbündnis begegnet werden muss. Wir lehnen deswegen auch diesen Versuch, die EU-NATO-Beziehungen in Frage zu stellen, ab.Dementsprechend stimme ich gegen die Parlamentsstellungnahme.
Cyber defence (A8-0189/2018 - Urmas Paet) DE
Diese Stellungnahme des Europäischen Parlaments zur Cyberabwehr spricht ein sehr aktuelles Thema an, setzt allerdings falsche Ansätze.Erstens sollte eine gemeinsame Politik im Cyberbereich zur Entwicklung der Europäischen Verteidigungsunion beitragen. Die Liberal-Konservativen Reformer beobachten die Planungen einer solchen Verteidigungsunion mit großer Sorge, weil sie die langjährige NATO-Zusammenarbeit gefährden. Wir lehnen deswegen jegliche Versuche, die EU-NATO-Beziehungen in Frage zu stellen, ab.Zweitens fordert das Europäische Parlament eine strategische Autonomie der EU im Cyberraum und die Schaffung eines Sonderrats für Verteidigung in Form von EU-Verteidigungsministern. Ähnlich wie bei der ersten Forderung überschätzt das Parlament seine Wichtigkeit und gefährdet dadurch das NATO-Verteidigungsbündnis. Cyberangriffe kennen keine Grenzen, die EU sollte deswegen gerade in dem Bereich eine möglichst breite Zusammenarbeit anstreben.Aufgrund dieser Kritikpunkte stimme ich gegen die Stellungnahme.
Clearing obligation, reporting requirements and risk-mitigation techniques for OTC derivatives and trade repositories (A8-0181/2018 - Werner Langen) DE
Der Gesetzesvorschlag soll unnötige bürokratische Hürden beim Handel mit OTC-Derivaten (over the counter ) abbauen, ohne dabei systemische Risiken zu erhöhen. Derivate sind Finanzinstrumente, die aus zugrundeliegenden Basiswerten wie Aktien, Anleihen, Zinsen, Rohstoffen, Währungen etc. abgeleitet werden. Sie werden z. B. eingesetzt, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. OTC-Derivate wiederum werden nicht an der Börse gehandelt und sind nicht standardisiert. Allerdings können Derivate auch für Wetten genutzt werden und konnten in der Vergangenheit große systemische Risiken entwickeln.Die Senkung dieser Risiken war das erklärte Ziel der Abwicklung über zentrale Gegenparteien gewesen. In der Stellungnahme des Parlaments zum Kommissionsvorschlag werden eine Reihe von Vorschlägen vorgebracht, wie etwa niedrigere Schwellenwerte für nicht-finanzielle Gegenparteien und kleine finanzielle Gegenparteien, der Entfall von Berichtspflichten für gruppeninterne Transaktionen von nicht-finanziellen Gegenparteien und längere Ausnahmeregelungen von Clearing-Verpflichtungen für Pensionsfonds.Die LKR setzt sich für ein angemessenes Maß an Regulierung von Finanzmärkten ein, ohne dabei deren wichtige ökonomische Funktion einzuschränken. Der Bericht macht ausgewogene Vorschläge, die die systemischen Risiken nicht erhöhen, stattdessen aber den Handel mit OTC-Derivaten vereinfachen und fördern. Insofern trägt er zur besseren Kapitalversorgung der Realwirtschaft bei und ist somit zu begrüßen.Daher habe ich dem Bericht zugestimmt.
CO2 emissions from and fuel consumption of new heavy-duty vehicles (A8-0010/2018 - Damiano Zoffoli) DE
Sie haben sicherlich auch schon die Erfahrung gemacht, dass die vom Hersteller angegebenen optimistischen Verbrauchsangaben auf der Straße kaum zu erreichen sind. Das Europäische Parlament will dies jetzt ändern und eine strengere Überwachung und Meldung der CO2-Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs bei neuen schweren Nutzfahrzeugen einführen. Hersteller werden künftig auch relevante Fahrzeugparameter wie Hubraum oder Getriebeart, die den Verbrauch oder CO2-Emissionen beeinflussen, an eine gemeinsame Anlaufstelle melden müssen. Zusammen mit der geplanten Einführung von Abgasmessungen im realen Fahrbetrieb sollen dadurch die Unterschiede zwischen angegebenen und realen Werten beseitigt werden.Die Liberal-Konservativen Reformer haben früh die vagen Vorschriften bezüglich des Verbots von Abschalteinrichtungen, die zu dem heutigen Ausmaß der Dieselaffäre beigetragen haben, scharf kritisiert. Wir begrüßen deswegen, dass die Kommission künftig einzelne technische Parameter unter die Lupe nimmt. Wir weisen allerdings darauf hin, dass dies in Abstimmung mit den Herstellern vorbereitet werden muss, um den bürokratischen Aufwand für die Industrie zu minimieren.Im Großen und Ganzen unterstütze ich die Gesetzesvorlage.
Modernisation of education in the EU (A8-0173/2018 - Krystyna Łybacka) DE
Die Stellungnahme zur Modernisierung des Bildungswesens in der EU halten die Liberal-Konservativen Reformer für ein Paradebeispiel dafür, dass sich die Europäische Union ausschließlich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren sollte. Das Bildungswesen fällt nicht in den EU-Kompetenzbereich, und es ist auch richtig so. Bildung muss nach wie vor auf Qualität und freies Denken setzen und sollte nicht politisiert werden, um, wie in der Stellungnahme behauptet, „aktive europäische Bürger“ zu erziehen.Aus diesen Gründen stimme ich gegen die Stellungnahme.
Implementation of the EU Youth Strategy (A8-0162/2018 - Eider Gardiazabal Rubial) DE
Das Europäische Parlament bewertet die Umsetzung der EU-Jugendstrategie 2010-2018, die sich zum Ziel setzt, junge Menschen vermehrt an der Politik teilhaben zu lassen, sie besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ihnen den Zugang zu Bildung und Kultur zu erleichtern. Leider verfehlt das Parlament dabei völlig das Ziel. So werden mögliche erforderliche Sparmaßnahmen im Zuge des Brexits nach 2020 präventiv kritisiert. Des Weiteren werden Programme wie die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen mit einer Höhe von 8,8 Milliarden Euro für die Jahre 2014-2020 unkritisch gelobt, obwohl die Ergebnisse des Programms zweifelhaft sind und einzelne Länder ihnen zustehende Mittel aufgrund fehlender Verwaltungskapazitäten nicht abrufen konnten. Die Parlamentsmehrheit möchte außerdem eine „europäische Identität erzeugen“, was auf die angestrebte Schaffung eines EU-Zentralstaats hindeutet. Schließlich strotzt die Stellungnahme vor sozialistischen und staatsgläubigen Denkmustern. Während die LKR in ihrem Programm fordert, dass die Politik geeignete Rahmenbedingungen für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft schaffen muss, sollen nach dem Willen dieser Stellungnahme die Mitgliedstaaten direkt dafür sorgen, dass junge Menschen „Zugang zu hochwertigen Praktika und Arbeitsplätzen“ haben.Solche direkten Staatseingriffe sind nicht akzeptabel, weshalb ich die Stellungnahme ablehne.
Protection against dumped and subsidised imports from countries not members of the EU (A8-0182/2018 - Christofer Fjellner) DE
Nachdem US-Präsident Donald Trump regelmäßig neue Handelsmaßnahmen verkündet, aktualisiert auch die EU ihre bisherigen Anti-Dumping-Regeln. Nach erfolgreichen Verhandlungen zwischen Europäischem Parlament, Rat und Europäischer Kommission steht ein Kompromiss zu Dumping und subventionierten Importen zur Abstimmung. So wird der Zeitraum von Anti-Dumping-Verfahren gekürzt. Für kleine und mittelständische Unternehmen soll eine Beratungsstelle geschaffen werden, um sie bei Beschwerden zu unterstützen, und auch externe Bereiche der EU-Wirtschaftszone (Ölplattformen, Untersee-Pipelines, Tiefseekabel etc.) werden erfasst.Die Liberal-Konservativen Reformer setzen sich für freien Handel ein. Er schafft Wohlstand sowohl im exportierenden wie im importierenden Land. Vor allem die Konsumenten profitieren von ihm. Der Schutz vor Dumping und subventionierten Produkten ist eine wichtige Säule der internationalen Handelsordnung und Grundlage für einen fairen Wettbewerb. Allerdings darf Anti-Dumping nicht als protektionistisches Werkzeug missbraucht werden. Außerdem muss sich auch die EU an den fairen Wettbewerb halten und eigene Subventionen – zum Beispiel im Agrarbereich – abbauen.Da diese Regulierung den fairen internationalen Wettbewerb stärkt, stimme ich ihr zu.
2021-2027 Multiannual Financial Framework and own resources (B8-0239/2018, B8-0240/2018, B8-0241/2018) DE
Bernd Lucke (ECR), schriftlich. ‒ Nachdem am 2. Mai 2018 Kommissar Oettinger den Entwurf zum neuen mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 vorgestellt hat, nimmt nun das Europäische Parlament hierzu Stellung. Dabei unterscheidet sich die Position der LKR grundlegend von derjenigen der etablierten deutschen Parteien und deren Europaabgeordneten. Während die LKR einen schlanken, zielorientierten und effizienten EU-Haushalt fordert, der sich ausschließlich auf Bereiche konzentrieren soll, die einen wirklichen Mehrwert auf europäischer Ebene erzielen (z. B. Forschung, Innovation, Bildung, grenzüberschreitende Infrastruktur, Bewältigung der Migrationskrise), reden die etablierten Parteien über Dauersubventionierungen nach dem Gießkannenprinzip ohne klare Ergebnisüberprüfung, gepaart mit dem Willen zu einer weiteren EU-Zentralisierung, einer Transferunion sowie einer EU-Bürokratisierung. Um dies trotz der dem Brexit geschuldeten Einnahmenverluste finanzieren zu können, soll demnach die Obergrenze für Beiträge aus den EU-Mitgliedstaaten um 30 % auf 1,3 % des Bruttonationaleinkommens steigen, ergänzt durch neue EU-Steuern. Die LKR lehnt die Erhöhung von EU-Ausgaben vehement ab.Aus den genannten Gründen stimme ich gegen die Stellungnahme des Parlaments.
Annual Report on the functioning of the Schengen area (A8-0160/2018 - Carlos Coelho) DE
Das Europäische Parlament bewertet in einer Stellungnahme das Funktionieren des Schengen-Raums. Dabei wird zwar korrekt festgehalten, dass hier in den letzten Jahren Beeinträchtigungen zu verzeichnen waren. Allerdings werden anschließend Ursache und Wirkung mehrmals verwechselt. So werden die Wiedereinführung von Kontrollen an Binnengrenzen als Teil des Problems kritisiert und gar Vertragsverletzungsverfahren gegen Staaten gefordert, die solche Kontrollen durchführen, obwohl diese als eine Reaktion auf die offene Schengen-Außengrenze in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten und die Migrationskrise anzusehen ist. In einem moralisierenden Sprachduktus wird die Öffnung legaler Migrationswege gefordert, und das Existieren einer irregulären Migration wird gar gänzlich in Frage gestellt. Schließlich wird trotz der zahlreichen terroristischen Anschläge und durch Asylbewerber verübten Straftaten bis hin zu kollektiven sexuellen Übergriffen der letzten Jahre in Deutschland und Europa sowie massiver Integrationsprobleme verneint, dass mit der Migrationskrise die öffentliche Ordnung und die innere Sicherheit Schaden genommen hätten. Im zuständigen Ausschuss haben nicht nur die deutschen Vertreter von SPD und Grüne, sondern auch Vertreter der CSU für den Entwurf gestimmt. Die LKR steht für Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit, einen funktionierenden Grenzschutz sowie für eine vernünftige Migrationspolitik.Entsprechend lehne ich diese völlig verfehlte Stellungnahme des Parlaments ab.
Minimum standards on the rights, support and protection of victims of crime (A8-0168/2018 - Teresa Jiménez-Becerril Barrio, Angelika Mlinar) DE
Das Europäische Parlament bewertet in einer Stellungnahme die Umsetzung der EU-Richtlinie 2012/29/EU über europäische Mindeststandards für die Rechte, die Unterstützung und den Schutz von Opfern von Kriminalität. Dabei steht ein wirksamer Opferschutz auf verschiedenen Ebenen im Vordergrund. Opfer von Straftaten sollen angemessenen Zugang zur Justiz haben. Geschulte Behördenvertreter sollen Anliegen von Opfern professionell und mit der notwendigen Sensibilität bearbeiten. Eine Bedrohung von Opfern durch Täter und deren Angehörige nach einer erfolgten Straftat, etwa während einer Gerichtsverhandlung (Sekundärviktimisierung), soll wirksam verhindert werden. Opfern von terroristischen Anschlägen soll in Form eines europäischen Unterstützungsfonds besondere Rechnung getragen werden – eine Forderung, die die LKR bereits vor zwei Jahren erfolgreich im Haushaltsausschuss eingebracht hatDie Stellungnahme des Parlaments enthält allerdings auch kritische Passagen. So wird zu stark Bezug auf die kürzlich lancierte #MeToo-Kampagne genommen, dem Schutz sexueller Minderheiten wird im Vergleich zu anderen potentiellen Opfergruppen mehr Raum eingeräumt als nötig, und mit grenzüberschreitenden Verpflichtungen zum Opferschutz werden der Missbrauch und die systematische Überlastung von Gerichten in Kauf genommen, mit der Gefahr, dass Asylverfahren weit schwieriger werden als bisher. Da allerdings Opferschutz eine wichtige staatliche Aufgabe ist, habe ich mich bei dieser Stellungnahme enthalten.
Posting of workers in the framework of the provision of services (A8-0319/2017 - Elisabeth Morin-Chartier, Agnes Jongerius) DE
Der Gesetzesentwurf zur Regelung der Entsendung von Arbeitnehmern hatte das Ziel, eine gleichmäßige Wettbewerbssituation für die Anbieter von Dienstleistungen zu schaffen und entsandte Arbeiter zu schützen. Dabei sollte es nicht darum gehen, einheitliche europäische Standards durchzusetzen, sondern um die Schaffung von Minimalstandards.Das Ergebnis geht in eine andere Richtung. Das Gesetz in seiner aktuellen Fassung wird die Entsendung von Arbeitnehmern erschweren. Es wurden komplizierte gesetzliche Regelungen eingebaut, die für Unternehmen nicht praktikabel sind. In mehreren Fällen wird es sogar unklare Rechtssituationen geben. Die sozialen Mindeststandards werden so hoch gesetzt, dass Entsendung unattraktiv wird.Die LKR gesteht ein, dass die Binnenmigration innerhalb der EU sehr hoch und für die aufnehmenden Regionen problematisch sein kann. Dieses Problem sollte angegangen werden, aber nicht durch eine bürokratische und protektionistische Maßnahme wie dieses Gesetz. Das wird eher dafür sorgen, dass die Arbeitsbelastung der Gerichte und die Schattenwirtschaft noch weiter wachsen.Ich habe den Gesetzesentwurf in seiner aktuellen Fassung deswegen abgelehnt.
Sustainable finance (A8-0164/2018 - Molly Scott Cato) DE
Seitdem das Pariser Klimaabkommen geschlossen wurde, hat die Europäische Kommission mehrere Pläne für dessen Umsetzung entworfen. Eine der letzten Strategien zielt auf eine grüne Finanzierung ab und befasst sich mit ökologischen Aspekten rund um Themen wie zum Beispiel jene, ob und wie das Finanzsystem zu einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaft beitragen kann. Dazu zählt, dass Marktpreise von Finanzprodukten im Falle negativer Umweltwirkungen zu niedrig sein können.Die Stellungnahme des Europäischen Parlaments schießt dabei an vielen Punkten über das Ziel hinaus. Es erhebt ökologische Anliegen über alle anderen, setzt auf direkte Markteingriffe, Vorschriften und Verbote und zieht nicht die Folgewirkungen und Kosten geforderter Maßnahmen in Betracht. So sollen zum Beispiel Nachhaltigkeitsindikatoren bei allen Gesetzesvorhaben der EU berücksichtigt werden, Rating-Agenturen sollen dazu gebracht werden, Nachhaltigkeitsindikatoren bei ihren Ratings zu berücksichtigen, die Europäische Investitionsbank soll ihre Geschäftspraktiken an Umweltzielen ausrichten und die Europäische Zentralbank soll bei ihren Anleihekäufen das Pariser Abkommen in Betracht ziehen. Marktbasierte Lösungen wären an vielen Stellen mit Sicherheit zielführender. Es scheint, als hätten die Beteiligten aus den phänomenalen Trugschlüssen des Club of Rome nichts gelernt.Daher lehne ich die Stellungnahme des Parlaments ab.
Protection of children in migration (B8-0218/2018) DE
Der Entschließungsantrag von fünf Fraktionen möchte den Schutz minderjähriger Migranten verbessern. Positiv anzuführen ist der eigentlich als selbstverständlich vorauszusetzende Hinweis, dass die Grundrechte für Minderjährige unabhängig von ihrem Migranten- oder Flüchtlingsstatus Gültigkeit haben müssen. Dass überdies Kinder besonders schutzwürdig sind, ist ebenfalls unzweifelhaft, und es ist gut, dass dies in der Resolution mehrfach betont wird. Unrealistisch sind aber die Forderungen nach einem individuellen Unterstützungsplan für jedes ankommende Kind, falsch ist die Behauptung, dass damit das Verschwinden von Kindern verhindert werden kann, Wunschdenken die Forderung, dass alle Kinder bei Ankunft an den Grenzen unmittelbar Zugang zu einem Kinderschutzbeauftragten haben sollen. Hier wird nicht hinreichend berücksichtigt, dass es zu Mengenproblemen kommen kann, wenn eine Flüchtlingskrise Ausmaße wie 2015 annimmt. In solchen Situationen ist auch der geforderte uneingeschränkte Zugang zu formaler und inklusiver Bildung für alle ankommenden Kinder nicht zu gewährleisten, ohne dass ernsthafte Beeinträchtigungen des bestehenden Systems zu befürchten sind. Aus demselben Grund muss die Forderung nach unverzüglichem Vorantreiben aller Familienzusammenführungen abgelehnt werden. Deswegen lehne ich den Entschließungsantrag ab.
Media pluralism and media freedom in the European Union (A8-0144/2018 - Barbara Spinelli) DE
Der Bericht stellt fest, dass sich die Bedingungen für eine wirksame Medienfreiheit, für Pluralismus und Unabhängigkeit von politischem Druck und wirtschaftlichen Interessen in letzter Zeit verschlechtert haben. Er behandelt alle relevanten Themenbereiche wie die Konzentration von Medienmacht, potenzielle Zensur, Fake News, das gefährliche Phänomen des Mobbings im Internet, die Verbreitung von Kinderpornografie im Internet, die Arbeitsbedingungen von Journalisten, den Schutz von Hinweisgebern und die zunehmende Verwendung des Begriffs „Hassrede“.Ein großes Problem ist jedoch auch die Einschränkung der Meinungsfreiheit im Namen der Medienfreiheit. In Deutschland gibt es das Netzwerkdurchsetzungsgesetz zum Verbot von Hassreden. Neue Medien bieten Chancen zur Partizipation, werden aber in dem Bericht gleichzeitig negativ betrachtet. Staatliche Eingriffe mithilfe beispielsweise des Wettbewerbsrechts könnten drohen.Statt umstrittener Gefahrenabwehr und staatlicher Planifikation ist die Garantie des Pluralismus im Rahmen einer freiheitlichen Ordnung wichtiger. Gerade die breite Partizipation der Bürger an der Öffentlichkeit sollte von der EU unterstützt werden, statt dem Staat wieder Tür und Tor zu öffnen.Dementsprechend lehne ich den Bericht ab.
Prevention of the use of the financial system for the purposes of money laundering or terrorist financing (A8-0056/2017 - Krišjānis Kariņš, Judith Sargentini) DE
Die vierte Anti-Geldwäsche-Richtlinie war eine Reaktion auf die Pariser Terroranschläge vom 13.11.2015. Dabei hatten die Attentäter u. a. Prepaid-Karten genutzt, um anonym Geld in größeren Mengen abzuheben.Der im Trilog abgestimmte Text verbessert die Informationstransparenz erheblich. So wird es öffentlich verfügbare Informationen über die Eigentumsverhältnisse von Unternehmen und Zugang zu entsprechenden Informationen über Trusts geben, sofern ein berechtigtes öffentliches Interesse besteht. Ebenso werden die Sorgfaltspflichten beim Handel mit virtuellen Währungen und beim Verkauf von Prepaid-Karten ausgeweitet und die maximale Guthabenmenge für Prepaid-Karten abgesenkt.Insgesamt stellt der Gesetzentwurf einen ausgewogenen Kompromiss dar, der einerseits Sicherheitsinteressen ebenso Rechnung trägt wie den Rechten unbescholtener Bürger. Deshalb stimme ich ihm zu.
Approval and market surveillance of motor vehicles and their trailers, and of systems, components and separate technical units intended for such vehicles (A8-0048/2017 - Daniel Dalton) DE
Der zuständige Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments stellte fest, dass signifikante Unterschiede zwischen Labormessungen und Abgastests im realen Fahrbetrieb der Europäischen Kommission spätestens seit 2010 bekannt waren. Die Kommission hat uns auf ihre Reaktion leider zu lange warten lassen, sodass wir in der Zwischenzeit mehrere Skandale europäischer Automobilhersteller erleben mussten.Bei der Typenzulassung wurden bisher neue Modelle aufgrund der sogenannten „NEDC“- und später „WLTP“-Testzyklen geprüft. Beide Zyklen sehen ausschließlich Labormessungen vor. Da muss sich die Kommission oder die Deutsche Umwelthilfe nicht wundern, dass einige Modelle auf der Straße die Emissionsgrenzwerte überschreiten, wenn sie bei der Typenzulassung nie im realen Verkehr getestet wurden.Nach dem Motto „spät aber doch“ werden aufgrund des vom Parlament verabschiedeten Berichts endlich reale Abgasmessungen eingeführt. Die Liberal-Konservativen Reformer unterstützen diese wichtige Nachbesserung. Dementsprechend stimme ich dem Bericht zu.
Protection of investigative journalists in Europe: the case of Slovak journalist Ján Kuciak and Martina Kušnírová (B8-0186/2018) DE
Der Anlass zum Bericht zum Schutz von investigativen Journalisten in Europa waren die Morde in der Slowakei am investigativen Journalisten Ján Kuciak und seiner Freundin Martina Kušnírová im Februar dieses Jahres. Ján Kuciak hatte die Verstrickungen slowakischer Politiker mit der italienischen Mafia im Zuge der Veruntreuung von EU-Fördergeldern im Agrarsektor untersucht. Darüber hinaus beinhalteten seine Untersuchungen Indizien für die Korruption hochrangiger Regierungsangestellter.Bereits im Oktober 2017 wurde die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia ermordet, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Panama Papers verschiedene hochrangige maltesische Politiker unter anderem der Steuerhinterziehung beschuldigte.Die LKR ist daher der festen Überzeugung, dass investigative Journalisten eines besonderen Schutzes bedürfen. Der Bericht, der die Bedeutung von investigativem Journalismus für die Demokratie anerkennt, ruft die slowakische Regierung zu einer unabhängigen und gründlichen Untersuchung unter Beteiligung internationaler Expertenteams auf und fordert diese sowie die europäische Antikorruptionsbehörde Olaf dazu auf, die von Herrn Kuciak untersuchten Anschuldigungen weiter zu verfolgen.Auch wenn der Bericht in Ziffer 20 indirekt einen Aufruf zur Schaffung einer neuen EU-Stelle beinhaltet und wir von den Liberal-Konservativen Reformern uns stets für einen Abbau von Bürokratie einsetzen, so überwiegen doch die Vorteile eindeutig. Deshalb stimme ich dem Bericht zu.
Implementation of the European Protection Order Directive (A8-0065/2018 - Soraya Post, Teresa Jiménez-Becerril Barrio) DE
Am 19. April 2018 stimmt das Europäische Parlament über die „Umsetzung der Richtlinie 2011/99/EU über die Europäische Schutzanordnung“ ab. Aktuell gibt es EU-weit hunderttausende Anordnungen, die vornehmlich Frauen vor hässlicher Gewalt, Belästigung, Stalking oder sexueller Nötigung schützen sollen, indem sie den Tätern eine Annäherung an die Opfer verbieten. Die Anordnung soll den Schutz bei Reisen und bei Übersiedlung ins EU-Ausland u. a. durch die Einführung eines Zentralregisters verbessern.Während eine Verbesserung des Opferschutzes von Frauen sinnvoll und unterstützenswert ist, kommt der Bericht nicht ohne Elemente aus, die linken Ideologien Vorschub leisten. Dies lässt sich bei vielen Berichten aus dem FEMM-Ausschuss beobachten. So fordert der Bericht die „Einführung des Gender Mainstreaming in allen Politikbereichen“ oder die Einführung von Unterricht zur Geschlechtergleichstellung (im Sinne des Gender Mainstreaming) bereits in Grundschulen. Darüber hinaus soll das Europäische Institut für Geschlechtergleichstellung mit der Überprüfung der Umsetzung dieser Richtlinie beauftragt werden. Wenn man sachliche Arbeit will, sollte die Überprüfung der Umsetzung einer solchen Richtlinie nicht bei einem linksgerichteten Gender-Institut, sondern bei den europäischen Polizeibehörden liegen.Während der Bericht gute und sinnvolle Elemente enthält, ist es nicht akzeptabel, dass praktisch jeder Bericht aus dem FEMM-Ausschuss mit linksideologischem Ballast versehen ist. Weil die LKR für sachliche Arbeit steht, lehne ich den Bericht ab.
Council of Europe Convention on the Prevention of Terrorism (A8-0131/2018 - Helga Stevens) DE
Das Übereinkommen des Europarats zur Vorbeugung des Terrorismus und das Zusatzprotokoll sind Teil einer internationalen Anstrengung zur Verbesserung der Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus.Es zielt darauf ab, die strafrechtlichen Aspekte der Resolution 2178 (2014) zur Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit durch Terroranschläge des VN-Sicherheitsrates umzusetzen.Das Übereinkommen und dessen Zusatzprotokoll versuchen, den Zustrom von ausländischen terroristischen Kämpfern in Konfliktgebiete zu stoppen und eine gemeinsame Reaktion zu schaffen.Es sieht die Kriminalisierung folgender Handlungen vor:– Teilnahme an einer Vereinigung oder Gruppe für die Zwecke des Terrorismus;– Ausbildung für terroristische Zwecke;– Reisen oder der Versuch, für terroristische Zwecke zu reisen;– Bereitstellung von Mitteln für solche Reisen;– Organisation solcher Reisen.Alle Vertragsparteien des Zusatzprotokolls müssen eine Kontaktstelle benennen. Europol kann diese Rolle für die EU wahrnehmen und dabei die einschlägigen Regeln für die Beziehungen zu den Partnern sowie die Grundrechte einschließlich des Schutzes personenbezogener Daten umfassend berücksichtigen.Mit dem Inkrafttreten der Richtlinie von 2017 zur Bekämpfung des Terrorismus erfüllen die EU und ihre Mitgliedstaaten bereits die Verpflichtungen, die sich aus dem Übereinkommen und dem Zusatzprotokoll ergeben.Aus den genannten Gründen stimme ich für diesen Bericht.
Council of Europe Convention on the Prevention of Terrorism (Additional Protocol) (A8-0132/2018 - Helga Stevens) DE
Das Übereinkommen des Europarats zur Vorbeugung des Terrorismus und das Zusatzprotokoll sind Teil einer internationalen Anstrengung zur Verbesserung der Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus. Es zielt darauf ab, die strafrechtlichen Aspekte der Resolution 2178 (2014) zur Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit durch Terroranschläge des VN-Sicherheitsrates umzusetzen.Das Übereinkommen und dessen Zusatzprotokoll versuchen, den Zustrom von ausländischen terroristischen Kämpfern in Konfliktgebiete zu stoppen und eine gemeinsame Reaktion zu schaffen.Es sieht die Kriminalisierung folgender Handlungen vor:– Teilnahme an einer Vereinigung oder Gruppe für die Zwecke des Terrorismus;– Ausbildung für terroristische Zwecke;– Reisen oder der Versuch, für terroristische Zwecke zu reisen;– Bereitstellung von Mitteln für solche Reisen;– Organisation solcher Reisen.Alle Vertragsparteien des Zusatzprotokolls müssen eine Kontaktstelle benennen. Europol kann diese Rolle für die EU wahrnehmen und dabei die einschlägigen Regeln für die Beziehungen zu den Partnern sowie die Grundrechte einschließlich des Schutzes personenbezogener Daten umfassend berücksichtigen.Mit dem Inkrafttreten der Richtlinie von 2017 zur Bekämpfung des Terrorismus erfüllen die EU und ihre Mitgliedstaaten bereits die Verpflichtungen, die sich aus dem Übereinkommen und dem Zusatzprotokoll ergeben.Aus den genannten Gründen stimme ich für diesen Bericht.
Packaging and packaging waste (A8-0029/2017 - Simona Bonafè) DE
Die Liberal-Konservativen Reformer setzen sich für eine grundsätzliche Reform der Europäischen Union ein. Wir fordern, dass sich die EU künftig auf ihre Kernkompetenzen – also jene, bei denen sie zweifellos einen größeren Mehrwert als die einzelnen Mitgliedstaaten generiert – beschränkt. Solch einen Mehrwert sehen wir bei dem vom Parlament verabschiedeten Kreislaufwirtschaftspaket nicht.Während z. B. Industrie- und Verkehrsabgase als grenzüberschreitendes Problem einzustufen sind, weil die Luftverschmutzung keine territorialen Grenzen kennt, bleibt die Abfallbehandlung eine nationale Angelegenheit. Wir sehen, dass die Abfallbehandlung zu einem gewissen Maße die Luftverschmutzung verursacht. Dies halten wir allerdings für keinen ausreichenden Grund, um europäische Regulierung, die im Kreislaufwirtschaftspaket geplanten Eingriffe in die freie Marktwirtschaft oder den erheblichen zusätzlichen bürokratischen Aufwand zu legitimieren.Viele Parlamentskollegen konnten leider der Versuchung nicht widerstehen, sich zu jedem für sie wichtigen Bereich ein Ziel auszudenken. So setzt das Kreislaufwirtschaftspaket unterschiedliche Ziele für 2025 vs. 2030, für den Abfall generell, für Verpackungsabfälle, für Altbatterien und Elektrogeräte als auch für Abfalldeponien. Dazu kommen noch partielle Ziele für die einzelnen Stoffe. Es ist völlig illusorisch zu glauben, dass sich Unternehmen an eine solche Menge unterschiedlicher Ziele halten können.Aus dem Grund stimme ich gegen alle vier Berichte des Kreislaufwirtschaftspakets.
End-of-life vehicles, waste batteries and accumulators and waste electrical and electronic equipment (A8-0013/2017 - Simona Bonafè) DE
Die Liberal-Konservativen Reformer setzen sich für eine grundsätzliche Reform der Europäischen Union ein. Wir fordern, dass sich die EU künftig auf ihre Kernkompetenzen – also jene, bei denen sie zweifellos einen größeren Mehrwert als die einzelnen Mitgliedstaaten generiert – beschränkt. Solch einen Mehrwert sehen wir bei dem vom Parlament verabschiedeten Kreislaufwirtschaftspaket nicht.Während z. B. Industrie- und Verkehrsabgase als grenzüberschreitendes Problem einzustufen sind, weil die Luftverschmutzung keine territorialen Grenzen kennt, bleibt die Abfallbehandlung eine nationale Angelegenheit. Wir sehen, dass die Abfallbehandlung zu einem gewissen Maße die Luftverschmutzung verursacht. Dies halten wir allerdings für keinen ausreichenden Grund, um europäische Regulierung, die im Kreislaufwirtschaftspaket geplanten Eingriffe in die freie Marktwirtschaft oder den erheblichen zusätzlichen bürokratischen Aufwand zu legitimieren.Viele Parlamentskollegen konnten leider der Versuchung nicht widerstehen, sich zu jedem für sie wichtigen Bereich ein Ziel auszudenken. So setzt das Kreislaufwirtschaftspaket unterschiedliche Ziele für 2025 vs. 2030, für den Abfall generell, für Verpackungsabfälle, für Altbatterien und Elektrogeräte als auch für Abfalldeponien. Dazu kommen noch partielle Ziele für die einzelnen Stoffe. Es ist völlig illusorisch zu glauben, dass sich Unternehmen an eine solche Menge unterschiedlicher Ziele halten können.Aus dem Grund stimme ich gegen alle vier Berichte des Kreislaufwirtschaftspakets.
Waste (A8-0034/2017 - Simona Bonafè) DE
Die Liberal-Konservativen Reformer setzen sich für eine grundsätzliche Reform der Europäischen Union ein. Wir fordern, dass sich die EU künftig auf ihre Kernkompetenzen – also jene, bei denen sie zweifellos einen größeren Mehrwert als die einzelnen Mitgliedstaaten generiert – beschränkt. Solch einen Mehrwert sehen wir bei dem vom Parlament verabschiedeten Kreislaufwirtschaftspaket nicht.Während z. B. Industrie- und Verkehrsabgase als grenzüberschreitendes Problem einzustufen sind, weil die Luftverschmutzung keine territorialen Grenzen kennt, bleibt die Abfallbehandlung eine nationale Angelegenheit. Wir sehen, dass die Abfallbehandlung zu einem gewissen Maße die Luftverschmutzung verursacht. Dies halten wir allerdings für keinen ausreichenden Grund, um europäische Regulierung, die im Kreislaufwirtschaftspaket geplanten Eingriffe in die freie Marktwirtschaft oder den erheblichen zusätzlichen bürokratischen Aufwand zu legitimieren.Viele Parlamentskollegen konnten leider der Versuchung nicht widerstehen, sich zu jedem für sie wichtigen Bereich ein Ziel auszudenken. So setzt das Kreislaufwirtschaftspaket unterschiedliche Ziele für 2025 vs. 2030, für den Abfall generell, für Verpackungsabfälle, für Altbatterien und Elektrogeräte als auch für Abfalldeponien. Dazu kommen noch partielle Ziele für die einzelnen Stoffe. Es ist völlig illusorisch zu glauben, dass sich Unternehmen an eine solche Menge unterschiedlicher Ziele halten können.Aus dem Grund stimme ich gegen alle vier Berichte des Kreislaufwirtschaftspakets.
Landfill of waste (A8-0031/2017 - Simona Bonafè) DE
Die Liberal-Konservativen Reformer setzen sich für eine grundsätzliche Reform der Europäischen Union ein. Wir fordern, dass sich die EU künftig auf ihre Kernkompetenzen – also jene, bei denen sie zweifellos einen größeren Mehrwert als die einzelnen Mitgliedstaaten generiert – beschränkt. Solch einen Mehrwert sehen wir bei dem vom Parlament verabschiedeten Kreislaufwirtschaftspaket nicht.Während z. B. Industrie- und Verkehrsabgase als grenzüberschreitendes Problem einzustufen sind, weil die Luftverschmutzung keine territorialen Grenzen kennt, bleibt die Abfallbehandlung eine nationale Angelegenheit. Wir sehen, dass die Abfallbehandlung zu einem gewissen Maße die Luftverschmutzung verursacht. Dies halten wir allerdings für keinen ausreichenden Grund, um europäische Regulierung, die im Kreislaufwirtschaftspaket geplanten Eingriffe in die freie Marktwirtschaft oder den erheblichen zusätzlichen bürokratischen Aufwand zu legitimieren.Viele Parlamentskollegen konnten leider der Versuchung nicht widerstehen, sich zu jedem für sie wichtigen Bereich ein Ziel auszudenken. So setzt das Kreislaufwirtschaftspaket unterschiedliche Ziele für 2025 vs. 2030, für den Abfall generell, für Verpackungsabfälle, für Altbatterien und Elektrogeräte als auch für Abfalldeponien. Dazu kommen noch partielle Ziele für die einzelnen Stoffe. Es ist völlig illusorisch zu glauben, dass sich Unternehmen an eine solche Menge unterschiedlicher Ziele halten können.Aus dem Grund stimme ich gegen alle vier Berichte des Kreislaufwirtschaftspakets.
Integrity policy of the Commission, in particular the appointment of the Secretary-General of the European Commission (B8-0214/2018) DE
Der Bericht beschäftigt sich mit der Ernennung von Martin Selmayr zum Generalsekretär der Europäischen Kommission. Das Verfahren dieser Ernennung hat in den Medien und der Öffentlichkeit als auch in der EU-Beamtenschaft für Aufsehen, Irritation und schwere Kritik gesorgt und belastet die Glaubwürdigkeit nicht nur der EU-Kommission, sondern der gesamten Europäischen Union schwer. Der Bericht zeichnet klar und deutlich die Fehler und Versäumnisse bei der Art und Weise nach, wie Herr Selmayr ins Amt gelangte. Der Bericht zeigt auf, wie Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der zuständige Kommissar für Finanzplanung und Haushalt, Günther Oettinger, die übrigen Mitglieder in Bezug auf den Rücktritt des amtierenden Generalsekretärs Alexander Italianer vor vollendete Tatsachen gestellt haben, um Martin Selmayr, ohne vorherige Ausschreibung der Position, zum Generalsekretär zu ernennen. Die LKR hat zwei Änderungsanträge eingebracht, die die mutmaßliche unberechtigte Informationsweitergabe von Selmayr an einen Journalisten sowie die spätere Beleidigung dieses Journalisten zum Inhalt haben.Insgesamt leistet der Bericht einen wichtigen Beitrag zur notwendigen Debatte um die Integrität der amtierenden EU-Kommission. Ich stimme ihm dementsprechend zu.
Progress on UN Global compacts for safe, orderly and regular migration and on refugees (B8-0184/2018) DE
Der globale Migrationspakt verfolgt das Ziel, einen besseren Umgang mit globalen Migrationsströmen zu ermöglichen. Gestützt auf die New Yorker Erklärung der VN-Generalversammlung vom 19. September 2016 sollen die VN-Mitgliedstaaten bis spätestens Ende 2018 zu einem umfassenden Rahmenplan für Flüchtlingshilfsmaßnahmen verpflichtet werden. Zu begrüßen ist in diesem Kontext das Bestreben, alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen erneut zur Wahrung von Grundrechten für Migranten und Flüchtlinge zu verpflichten, unabhängig vom jeweiligen Aufenthaltsstatus betroffener Personen. Allerdings überwiegen in der New Yorker Erklärung und noch viel stärker in der vorliegenden Entschließung des Europäischen Parlaments Forderungen, die die Eigenverantwortung von Migranten sowie die mit der Migration verbundenen Probleme ignorieren und bei entsprechender Umsetzung die EU-Mitgliedstaaten noch mehr als bisher überfordern würden. Wiederum wird nicht klar zwischen wirtschaftlich motivierter Migration und der Flucht Schutzsuchender unterschieden. Wieder wird undifferenziert behauptet, Migration verschaffe sowohl den Migranten wie auch der Aufnahmegesellschaft in jedem Falle wirtschaftlichen und sozialen Nutzen. Wieder wird platt gefordert, bei Arbeitskräftemangel in einzelnen Ländern müsse Migration erleichtert werden, ohne auf bereits existierende, gravierende Integrationsprobleme hinzuweisen. Und wieder werden Neuansiedlungsprogramme und erleichterte Familienzusammenführungen unbesehen der massiven Widerstände in der Bevölkerung der einzelnen EU-Mitgliedstaaten gefordert. Entsprechend lehne ich die Entschließung ab.
Inclusion of greenhouse gas emissions and removals from land use, land use change and forestry into the 2030 climate and energy framework (A8-0262/2017 - Norbert Lins) DE
Die LKR legt großen Wert auf das Subsidiaritätsprinzip und kritisiert in vielen Fällen, dass Kompetenzen zu weit „nach oben“ verschoben werden. Im Bereich des globalen Problems des Klimawandels sind aber globale oder wenigstens EU-weite Lösungen sinnvoll.Der Bericht baut auf den vorhandenen Anrechnungsvorschriften für Treibhausgasemissionen auf und aktualisiert diese für den Zeitraum 2021 bis 2030. LULUCF ist eine Verrechnungsplattform für klimawirksame Emissionen im Rahmen der europäischen Klima- und Energiepolitik bis 2030.Der Vorschlag berücksichtigt die unterschiedliche Ausgangslage und Präferenzstruktur der EU-Mitgliedstaaten. Diesen wird freie Hand bei der Maßnahmenwahl zur Erfüllung der Emissionsreduktion gewährt. Es wird zudem ermöglicht, dass Emissionsausstöße zwischen verschiedenen Landnutzungskategorien miteinander verrechnet werden können. Des Weiteren kann der Handel mit Emissionsrechten fortgesetzt werden. Weiterhin sieht der Bericht vor, eine Sachverständigengutachtergruppe zur Überprüfung der Referenzwerte für Wälder zu erstellen, welche von den Mitgliedstaaten eigenverantwortlich gestaltet wurden. Unter restriktiv gestalteten Bedingungen darf die Kommission eine Neuberechnung der Referenzwerte vornehmen. Der Referenzwert für Wälder wird von den Mitgliedstaaten unter Bezug auf die vorhergehende Bewirtschaftungspraxis und unter Berücksichtigung der Art des Waldes festgelegt.Da Emissionshandel ein marktnahes Instrument und daher eine effiziente CO2-Reduzierung ist, entspricht der Vorschlag den Grundlinien der LKR. Deshalb stimme ich für den Bericht.
Binding annual greenhouse gas emission reductions to meet commitments under the Paris Agreement (A8-0208/2017 - Gerben-Jan Gerbrandy) DE
Die LKR legt großen Wert auf das Subsidiaritätsprinzip und kritisiert in vielen Fällen, dass Kompetenzen zu weit „nach oben“ verschoben werden. Im Bereich des globalen Problems des Klimawandels sind aber globale oder wenigstens EU-weite Lösungen sinnvoll.In diesem Bericht werden verbindliche nationale Jahresziele für den Ausstoß von Treibhausgasen festgelegt. Der Vorschlag enthält die flexible Komponente, dass ein Mitgliedstaat einen Teil der jährlichen Emissionszuteilungen auf spätere Jahre übertragen oder aus früheren Jahren vorwegnehmen kann. Somit wird die Unterschiedlichkeit der Ausgangslagen und Präferenzen in den Mitgliedstaaten berücksichtigt. Zusätzlich soll das Übertragen von nicht in Anspruch genommenen Emissionszuteilungen an andere Mitgliedstaaten möglich sein. Auch diese Regelung wird dem genannten Gesichtspunkt gerecht. Bei Emissionsüberschüssen, die nicht anderweitig kompensiert werden können, setzt eine Strafe ein. Es werden dem Mitgliedstaat zusätzliche CO2-Emissionen, welche sich an der Höhe des Überschusses orientieren, für das kommende Jahr verbucht. Somit wird ein weiterer Anreiz gesetzt, den Verpflichtungen nachzukommen. Der Erfolg der Maßnahmen soll durch in zweijährigen Abständen folgende Befolgungskontrollen sichergestellt werden.Der Antrag ist durch seine flexible Gestaltung und dem den Mitgliedstaaten gewährten Freiraum mit der Ausrichtung der LKR konform. Deshalb stimme ich für den Bericht.
Statute and funding of European political parties and European political foundations (A8-0373/2017 - Mercedes Bresso, Rainer Wieland) DE
Mehr Wettbewerb führt zu besserem Angebot – das gilt ebenso für politische Parteien. Als junge und kleine Partei erleben wir in Deutschland, dass wir gegenüber bestehenden, größeren Parteien strukturell benachteiligt werden. Ein Beispiel hierfür ist das sehr aufwändige Sammeln von Unterschriften, um an Wahlen teilnehmen zu können. Deshalb begrüßen wir als LKR, dass es bisher auf europäischer Ebene verhältnismäßig einfach ist, eine Partei zu gründen, und dass die Benachteiligung gegenüber großen Parteien gering war.Mit dem Bresso/Wieland-Bericht werden erstens Gelder von kleinen hin zu großen Parteien umverteilt und so die bestehenden Parteien im Wettbewerb um Wählerstimmen bevorteilt. Zweitens wird eine größere direkte finanzielle Unterstützung aller europäischen Parteien gefordert, was unserem Verständnis von verantwortungsvollem Umgang mit Steuergeldern widerspricht.Daher lehne ich diesen Bericht ab.
Gender equality in the media sector in the EU (A8-0031/2018 - Michaela Šojdrová) DE
Der Bericht klagt EU-weit systematische Benachteiligungen von Frauen im Mediensektor an. Abhilfe soll durch einige Maßnahmen geschaffen werden. Diese betreffen vor allem das Entfernen von anstößigen Inhalten und die Einführung von Quotenregelungen für Frauen, primär in den Führungsriegen der Branche.Die erste Maßnahme birgt Missbrauchspotenzial, wenn es um die Entfernung von Inhalten geht, welche lediglich politisch missliebige Meinungen darstellen. Auch die zweite Forderung sieht die LKR kritisch. Die Besetzung von Stellen und die Beförderung im oberen Management sollten grundsätzlich nach dem Leistungsprinzip erfolgen, um bestmögliche Resultate zu sichern. Quoten stehen diesem Prinzip diametral gegenüber. Davon abgesehen sollte im Kulturbereich das Subsidiaritätsprinzip zur Anwendung kommen. In Deutschland stehen Kulturangelegenheiten unter der Verantwortung der Bundesländer. Es ist für mich nicht ersichtlich, wieso Kultur auf supranationaler Ebene gefördert werden soll, wenn diese Unterstützung schon auf niedrigeren Ebenen möglich ist.Aus den genannten Gründen stimme ich gegen den Bericht.
Creative Europe Programme (2014 to 2020) (A8-0369/2017 - Silvia Costa) DE
Der Bericht fordert, das Europäische Jugendmusikorchester als eigenständige und damit finanziell förderbare Institution in den Artikel des Kulturförderungsprogramms „Programm Kreatives Europa“ zu integrieren.Das Orchester ist seit 2014 nicht mehr als „kultureller Botschafter“ der EU subventioniert worden und konnte sich seitdem nicht durch Projektförderungsanträge finanzieren, da es notwendige Kriterien des Programms „Kreatives Europa“ nicht erfüllte. Eine pauschale Finanzierung der EU lehne ich aus Zuständigkeitsgründen ab, da Kulturförderung in Deutschland Sache der Bundesländer ist.Aus diesen Gründen habe ich mit „Nein“ gestimmt.
Common Consolidated Corporate Tax Base (A8-0051/2018 - Alain Lamassoure) DE
Mit dem Vorschlag zur Gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage (Common Consolidated Corporate Tax Base (CCCTB)) sollen von multinational tätigen Unternehmen erwirtschaftete Gewinne gemäß ihrer ökonomischen Aktivität auf die Mitgliedstaaten aufgeteilt werden, wo sie gemäß der nationalen Steuergesetzgebung besteuert werden. Die Liberal-Konservativen Reformer (LKR) stehen dem Vorschlag prinzipiell positiv gegenüber. Leider enthält der vom Parlament verabschiedete Bericht etliche Elemente, die wir nicht mittragen können.Hierunter fällt die Einbeziehung eines vierten Faktors, der gesammelten und verwendeten personenbezogenen Daten, in die Aufteilungsformel. Bei diesem Faktor bleibt unklar, wie die Daten genau erfasst und abgegrenzt werden sollen. Hierunter fällt ebenso der Kompensationsfonds, der Mitgliedsländer im Übergangszeitraum entschädigen soll, wenn sie aufgrund der Umstellung des Besteuerungssystems Einnahmeausfälle erleiden. Zum einen ist nicht klar, wie weit die Kompensation gehen soll (partiell oder vollständig). Zum anderen ist auch hier die Messung unklar, denn neben dem Steuersystem hängen fiskalische Einnahmen von einer Vielzahl von Faktoren ab, die nicht im Zusammenhang mit einer möglichen Kompensation stehen.Zuletzt lehne ich es ab, dass die EU Einnahmen aus der Gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage erhalten soll. Damit der EU-Haushalt einer demokratischen Legitimierung nationaler Regierungen unterstellt bleibt, muss er hauptsächlich durch staatliche Beiträge finanziert werden.Aus diesen Gründen habe ich den Bericht abgelehnt.
Common Corporate Tax Base (A8-0050/2018 - Paul Tang) DE
Mit dem Tang-Bericht wird das Parlament konsultativ an der Gesetzgebung für eine gemeinsame Körperschaftssteuerbemessungsgrundlage (Common Corporate Tax Base (CCTB)) beteiligt. Damit sollen gemeinsame Regeln zur Ermittlung der Körperschaftssteuerbemessungsgrundlage geschaffen werden. Auf einer zweiten Stufe soll mit der konsolidierten Körperschaftssteuerbemessungsgrundlage (Common Consolidated Corporate Tax Base (CCCTB)) durch die Aufteilung der Körperschaftssteuergewinne ein System geschaffen werden, das aggressive Steuervermeidungsmodelle multinationaler Unternehmen unterbindet.Die LKR ist beiden Vorschlägen gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt, weil die derzeitigen Regeln multinationalen Konzernen einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber kleiner und mittlerer Unternehmen verschaffen. Während diese einen erheblichen Teil der staatlichen Steuereinnahmen finanzieren, werden sie einer multinationalen Konkurrenz ausgesetzt, die ihre Produkte und Dienstleistungen zwar auf demselben Markt anbietet, ihr Gewinn jedoch mit viel niedrigem Steuersatz in einem Niedrigsteuerland besteuert. Mit den Vorschlägen zu C(C)CTB ließe sich diese Praxis unterbinden, ohne den Steuerwettbewerb innerhalb der Mitgliedsstaaten einzuschränken.Leider hat das Parlament etliche Punkte in den CCTB-Bericht aufgenommen, die es der LKR unmöglich machen, diesen mitzutragen. So führt die Steuergutschrift für Personal in Forschung und Entwicklung zu einer Verzerrung zugunsten personalintensiver Tätigkeiten. Die Streichung des Nachlasses für Wachstum und Entwicklung würde dafür sorgen, dass die Eigenkapitalfinanzierung weiterhin gegenüber der Fremdkapitalfinanzierung benachteiligt bliebe.Aus diesen Gründen habe ich den Bericht abgelehnt.
Guidelines for the 2019 budget - Section III (A8-0062/2018 - Daniele Viotti) DE
In dem Bericht werden die Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) und der Austritt des Vereinigten Königreichs als mögliche Herausforderungen für den Haushaltsplan 2019 genannt.Der Berichterstatter fordert, dass der Haushalt 2019 auf junge Menschen ausgerichtet wird und populistischen Erzählungen über die EU entgegenwirken soll. Darüber hinaus soll der EU-Haushalt als ein Instrument zur Bekämpfung von Diskriminierung von Gender- und LGBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle) Personen zur Anwendung kommen.Der Bericht impliziert ein erhöhtes Haushaltsvolumen. Hinzukommend sind die von dem Berichterstatter genannten Prioritäten nicht diejenigen, die von der EU-Ebene gelöst werden müssen.Ich werde weiterhin sicherstellen, dass der EU-Haushalt auf Bereiche mit „europäischem Mehrwert“ ausgerichtet und die Finanzierung vorrangig auf neue Herausforderungen wie Forschung und Innovation, Sicherung der Außengrenzen oder innere Sicherheit fokussiert ist.Aus den genannten Gründen habe ich gegen diesen Bericht gestimmt.
Situation in Syria (RC-B8-0139/2018, B8-0139/2018, B8-0141/2018, B8-0142/2018, B8-0143/2018, B8-0144/2018, B8-0146/2018, B8-0150/2018) DE
Anhand dieser Entschließung äußert sich das Europäische Parlament zur aktuellen Lage in Syrien. Es werden erneut die in dem Konflikt verübten Gräueltaten und weit verbreiteten Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verurteilt.So sehr ich diesen Appell unterstütze, kann ich einige Behauptungen im Entschließungsentwurf nicht mittragen. Als Beispiel kritisiert das Europaparlament die Bekämpfung der Migrationswelle seitens EU-Mitgliedstaaten, wenn es bedauert, dass im Jahr 2017 66 000 Flüchtlinge nach Syrien rückgeführt worden sind. Diese Formulierung des Parlaments greift zu kurz.Nach meinem Kenntnisstand ist zumindest ein Teil der Flüchtlinge freiwillig nach Syrien zurückgekehrt. Von unserer Sicht bleibt es weiterhin fast unmöglich, zwischen den schon befriedeten und den weiterhin unsicheren syrischen Gebieten zu unterscheiden. Eine freiwillige Rückkehr von Einheimischen setzt deswegen ein positives Zeichen, dass in der Zwischenzeit zumindest einige Bevölkerungsgruppen in einigen Gebieten wieder leben können.Anders als die Autoren des Entschließungsentwurfes nehme ich diese Tatsache zur Kenntnis, ohne sie den EU-Mitgliedstaaten vorwerfen zu müssen. Den Entwurf habe ich dementsprechend abgelehnt.
US attack on EU farm support under the CAP (in the context of Spanish olives) (B8-0137/2018, B8-0137/2018, B8-0138/2018, B8-0145/2018, B8-0147/2018, B8-0148/2018, B8-0149/2018, B8-0151/2018) DE
Diese Entschließung wurde begleitend zu einer parlamentarischen Anfrage des INTA- und des AGRI-Ausschusses erstellt. Sowohl die ursprüngliche Anfrage als auch diese Entschließung sprechen sich direkt und indirekt für Agrarsubventionen aus, die nicht an die produzierte Menge gekoppelt sind.Diesem Grundton kann ich nicht folgen. Agrarsubventionen – auch in Form der „Green-Box-Subventionen“ – sind Fehlanreize und stören damit den Marktprozess. Deshalb lehne ich die Anfrage, die Entschließung und auch die Alternative Entschließung meiner ECR-Kollegen ab.Allerdings – insofern kann man dem Text der Entschließung zustimmen – verwenden die USA ähnliche Subventionen, so dass Antidumpingmaßnahmen durch die USA in diesem Fall nicht nachvollziehbar sind. Dies zu kritisieren (Erwägung H) ist richtig.
Guidelines on the framework of future EU-UK relations (B8-0134/2018, B8-0135/2018) DE
Die vorgeschlagenen Leitlinien zukünftiger EU-VK Beziehungen nach dem Brexit umfassen ein sehr breites Themenspektrum, um Kooperationsmöglichkeiten und Ausschlüsse für Großbritannien seitens der EU darzulegen. Es sollte allerdings unser vorrangiges Ziel sein, den Austritt Großbritanniens aus der EU zu verhindern, indem die EU Großbritannien einen neuen Deal anbietet. Dies ist hier leider nicht geschehen. Die EU-Positionen bleiben hart und in einigen Bereichen fordernd. Insbesondere die EU-Position bezüglich der irischen Grenze wird von der britischen Premierministerin May als undurchführbar zurückgewiesen. Eine Zustimmung zu dieser Resolution würde folglich die Katastrophe Brexit, die es zu verhindern gilt, manifestieren. Daher lehne ich den Text ab.
The next MFF: Preparing the Parliament’s position on the MFF post-2020 (A8-0048/2018 - Jan Olbrycht, Isabelle Thomas) DE
Der Bericht legt die Parlamentsposition bei der Aufstellung des sogenannten mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) nach 2020 fest. Der MFR bestimmt für die kommenden Jahre die Ausgabenprioritäten sowie die Obergrenze der EU-Jahreshaushalte und beeinflusst damit maßgeblich auch die weitere Zukunft der EU. Dabei wird erkennbar, dass der Weg weiter in Richtung EU-Zentralisierung, Transferunion und EU-Bürokratisierung gehen soll. Trotz künftiger Einnahmenausfälle aufgrund des Brexit soll der Haushalt auf Kosten der Steuerzahler massiv wachsen. Während weiterhin das bisherige Ausgabenniveau für die Bereiche Agrar- und Kohäsionspolitik mindestens beibehalten werden soll, wird für diverse Programme eine Verdopplung bis hin zur Verdreifachung gefordert, einschließlich eines kostenfreien Interrail-Passes für alle 18-Jährigen. Um dies finanzieren zu können, soll die Obergrenze für Beiträge aus den EU-Mitgliedstaaten um 30 % auf 1,3 % des Bruttonationaleinkommens steigen, ergänzt durch neue EU-Eigenmittel, also EU-Steuern. Bei der Forderung nach neuen Ausgaben wird eine unspezifische Wunschliste erstellt, ohne genauer zu erläutern, wie diese zum Nutzen der Bürger umgesetzt werden soll. Schließlich wird dem Prinzip der Subsidiarität kaum Rechnung getragen, obschon etliche Ausgaben heute auf nationaler Ebene besser umgesetzt werden könnten als auf EU-Ebene. Aus diesen Gründen habe ich den Bericht abgelehnt.
Reform of the European Union’s system of own resources (A8-0041/2018 - Gérard Deprez, Janusz Lewandowski) DE
Dieser Initiativbericht soll den für den 2. Mai 2018 erwarteten Kommissionsvorschlag zur Reform des EU-Eigenmittelsystems gemäß Art. 311 des Lissabonner Vertrags (AEUV) im Sinne der Parlamentsmehrheit beeinflussen. Während der EU-Haushalt zurzeit vor allem aus nationalen Beiträgen der EU-Mitgliedstaaten in Abhängigkeit von deren jeweiligen Bruttonationaleinkommen gespeist wird, wird hier einem umfassenden Umbau der Einnahmenseite das Wort geredet. Basierend auf dem sogenannten Monti-Bericht vom Dezember 2016 wird dabei die Einführung „genuiner Eigenmittel“ gefordert, was nichts anderes als eigene EU-Steuern bedeuten würde. Dies würde das Königsrecht der nationalen Parlamente, nämlich die Festlegung des eigenen Haushalts, grundlegend beschneiden und damit die Souveränität der EU-Mitgliedstaaten weiter aushöhlen. Da ich indes nach wie vor die Grundidee der europäischen Einigung als friedlicher Zusammenschluss souveräner Nationalstaaten befürworte, hingegen die Schaffung eines EU-Zentralstaats als Gefahr für Frieden und Wohlstand in Europa erachte, lehne ich diesen Bericht entschieden ab.
European Semester for economic policy coordination: Annual Growth Survey 2018 (A8-0047/2018 - Hugues Bayet) DE
Der Bericht zum Europäischen Semester ist die Stellungnahme des Parlaments zum Jahreswachstumsbericht der Kommission. Er dient der Koordination der Wirtschafts- und Fiskalpolitik der Mitgliedstaaten und spricht Handlungsempfehlungen aus.An den kritischen Stellen weist der Bericht hinreichend offene und neutrale Formulierungen auf. Zudem sind etliche Punkte berücksichtigt, denen die LKR große Bedeutung beimisst. Er mahnt weitere Strukturreformen vor dem Hintergrund an, dass etliche Mitgliedstaaten nach wie vor unter mangelnder Wettbewerbsfähigkeit leiden. Unter Beachtung der hohen Staatsschulden betont er die Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass er auch langfristige Herausforderungen wie Veränderungen am Arbeitsmarkt und den demografischen Wandel in den Blick nimmt.Aus diesen Gründen habe ich dem Bericht zugestimmt.
European Semester for economic policy coordination: employment and social aspects in the Annual Growth Survey 2018 (A8-0052/2018 - Krzysztof Hetman) DE
Das Europäische Semester ist ein jährlich wiederkehrender Prozess, der die wirtschaftliche und soziale Leistungsfähigkeit der EU verbessern soll. Die europäische Ebene macht dabei eine Reihe von Vorschlägen, die die Mitgliedstaaten umsetzen sollen. Die beschäftigungspolitischen und sozialen Aspekte werden in einem separaten Bericht behandelt.Während der Hauptberichterstatter der EVP zunächst einen pragmatischen Ansatz erkennen ließ, wurden im Laufe des Verhandlungsprozesses zunehmend problematische Elemente eingefügt: Die Liberal-Konservativen Reformer stehen einer vorgeschlagenen Ausweitung des „Juncker-Programms“ EFSI ablehnend gegenüber. Es verdrängt nationale Förder- und Geschäftsbanken mit Niedrigzinsen und ist in seiner Wirkung umstritten. Ebenso stehen wir einer Ausweitung der Jugendgarantie ablehnend gegenüber, solange die Ergebnisse schlecht sind. Diese Position wird von einem aktuellen Gutachten des Europäischen Rechnungshofes untermauert. Wir lehnen auch die Ausweitung der Mittel für die EU-Kommission zur Umsetzung der Säule sozialer Rechte ab.Insgesamt zielen viele Vorschläge auf eine Ausweitung der Kompetenzen und der Mittel der EU-Ebene, weshalb ich mit „Nein“ gestimmt habe.
Establishing the European Defence Industrial Development Programme aiming at supporting the competitiveness and innovative capacity of the EU defence industry (A8-0037/2018 - Françoise Grossetête) DE
Das Europäische Programm zur industriellen Entwicklung im Verteidigungsbereich ist möglicherweise mit guten Absichten entworfen worden. So geht es darum, Synergien zwischen einzelnen EU-Mitgliedstaaten bei der Entwicklung von Rüstungsgütern zu nutzen. Die auf nationaler Ebene hierfür bereits vorgesehenen Mittel sollen durch Zuschüsse aus Brüssel ergänzt werden. Dies soll den EU-Mitgliedstaaten als Anregung dienen, stärker zusammenzuarbeiten und mehr in den Verteidigungsbereich zu investieren. Das Programm soll mit 500 Millionen Euro ausgestattet sein.So sehr ich auch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rüstungsbereich unterstütze, sollte diese eine freie Entscheidung der betroffenen Regierungen bleiben und nicht von der EU-Ebene vorgeschrieben werden. Die schlechten Erfahrungen, beispielsweise mit dem militärischen Transportflugzeug A400M, dessen Auslieferung an die Bundeswehr schon seit neun Jahren fällig ist, bezeugen die Nichteignung der Vorgehensweise der EU, die Nationalität anstatt die Kompetenz als Kriterium für die Auftragsvergabe heranzuziehen.Darüber hinaus halte ich die Einrichtung eines EU-Topfes für den ersten Schritt zur gemeinsamen EU-Armee für nicht durchdacht, denn um die vorgesehenen Mittel für militärische Forschung ausgeben zu können, müsste die EU erst einmal Prioritäten setzen, in welchen Bereichen überhaupt geforscht werden soll.Da ich der Geldverschwendung bei falsch geführten EU-Projekten genauso wie weiterer EU-Zentralisierung ablehnend gegenüberstehe, habe ich mit „Nein“ gestimmt.
Gender equality in EU trade agreements (A8-0023/2018 - Eleonora Forenza, Malin Björk) DE
Dieser Initiativbericht zur Gleichstellung der Geschlechter in Handelsabkommen der EU geht leider an den realen Problemen weitgehend vorbei. Während es empirisch eindeutig ist, dass Marktwirtschaft und freier Handel Armut und Hunger in der Welt reduziert haben, konstruiert dieser Bericht einen asymmetrischen Effekt auf Frauen.Insgesamt fokussiert sich der Bericht nahezu ausschließlich auf Ergebnis- statt Chancengleichheit und fordert damit indirekt die Diskriminierung von Männern durch Quotenregelungen.Als Beispiele nennt der Bericht negative Auswirkungen auf weibliche Kleinbauern. Dabei missachtet der Bericht aber, dass bei den Beispielen kein Freihandel herrscht, da die EU mit ihren Agrarsubventionen den fairen Wettbewerb verhindert.Aus diesen Gründen habe ich den Bericht abgelehnt.
Setting up a special committee on financial crimes, tax evasion and tax avoidance (TAX3), its responsibilities, numerical strength and term of office (B8-0125/2018) DE
Die Liberal-Konservativen Reformer unterstützen den Kampf gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Wir begrüßen dahingehend die bisherigen Antworten des Europäischen Parlaments und somit die Einrichtung der Ausschüsse TAX1, TAX2 und PANA. Diese Ausschüsse haben die entsprechenden Themen umfangreich diskutiert, Mechanismen in Gang gesetzt und sinnvolle Empfehlungen geleistet.Am 25.2.2018 wurden der slowakische Journalist Kuciak und seine Verlobte ermordet. Sie fielen mutmaßlich seinen investigativen Nachforschungen im Zusammenhang mit Steuerbetrug, der sich bis in Regierungskreise ziehen soll, zum Opfer. Dieser Fall verdeutlicht die Aktualität des Themas für das Europäische Parlament, insbesondere da es sich auch um Subventionsbetrug gegenüber der EU handeln könnte, da Gelder aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds hinterzogen wurden. Ein weiterer Fall verdeutlicht die Bedeutung dieser Thematik: Vorwürfen des amerikanischen Finanzministeriums zufolge ist die lettische ABLV Bank in Geldwäsche-Aktivitäten in großem Stil verwickelt. Die Umsetzung der bestehenden EU-Geldwäscherichtlinien muss weiter verbessert werden, und das Europäische Parlament sollte dabei genau hinschauen.Dies zeigt die Notwendigkeit, die Arbeit innerhalb des TAX3-Ausschusses fortzusetzen, weshalb ich dem Antrag zugestimmt habe.
Commission decision to activate Article 7 (1) TEU as regards the situation in Poland (B8-0119/2018, B8-0120/2018, B8-0121/2018) DE
Aufgrund dieser Entschließung fordert das Europäische Parlament den Rat auf, ein Verfahren gegen Polen gemäß Artikel 7 Absatz 1 EUV einzuleiten, um zu überprüfen, ob die eindeutige Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung der in Artikel 2 genannten Werte besteht. Diese sind vor allem Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, d. h. Werte, die die Liberal-Konservativen Reformer schätzen und uneingeschränkt befürworten.Persönlich halte ich einige Schritte der derzeitigen polnischen Regierung für fragwürdig. Auf der anderen Seite haben viele Parlamentskollegen während der Plenardebatte am 28.2.2018 deutlich gemacht, dass es erst in zweiter Linie um die Rechtstaatlichkeit geht. Sonst hätten die CDU-, SPD- oder FDP-Kollegen Alarm schlagen müssen, als friedliche Bürger in Katalonien wegen ihrer Meinungsäußerung von der Polizei geschlagen und verhaftet wurden oder weil der Maastricht-Vertrag von Eurorettern andauernd mit Füßen getreten wird.Solange sich die Forderung nach mehr Rechtsstaatlichkeit der großen Koalition der christlichen und sozialen Demokraten im Europaparlament auf politische Gegner und EU-kritische Regierungen beschränkt, kann dies nur als politischer Angriff verstanden werden. Das ist nicht der Politikstil der Liberal-Konservativen Reformer, weshalb ich die Entschließung abgelehnt habe.
Banking Union - Annual Report 2017 (A8-0019/2018 - Sander Loones) DE
Der Jahresbericht zur Bankenunion befasst sich mit den Fortschritten bei der Vollendung der Bankenunion, aber auch mit noch bestehenden Unzulänglichkeiten und offenen Punkten. Der diesjährige Bericht, verfasst von ECR-Berichterstatter Sander Loones, spricht etliche kritikwürdige Punkte an, die die Abgeordneten der LKR wiederholt betont haben. Erstens wurden die hohen Anteile notleidender Kredite in etlichen Mitgliedstaaten angesprochen. Zweitens wurde die Forderung nach mehr Anstrengungen für den Übergang von der Steuerzahler- zur Eigentümer- und Gläubigerbeteiligung bei Bankeninsolvenzen genannt. Als Letztes (aber nicht abschließend) wurden kritische Bemerkungen zu den hohen Beständen an heimischen Staatsanleihen gerade bei Banken in den Krisenstaaten, die den Teufelskreislauf aus Staats- und Bankenpleiten verstärken, geäußert.Neben diesen wichtigen Punkten erinnert der Bericht aber auch an die fehlende dritte Säule der Bankenunion in Form einer europäischen Lösung für die Einlagen(rückver-)sicherung. Allerdings bleiben die Forderungen weit hinter dem von der LKR abgelehnten ursprünglichen Kommissionsvorschlag zurück. Die Formulierungen sind außerdem hinreichend offen, sodass sie durchaus mit den Forderungen der LKR bezüglich der Ausgestaltung der dritten Säule zu vereinbaren sind. Einem europäischen System starker nationaler Einlagensicherungssysteme widersprechen sie jedenfalls nicht.Deshalb, und weil der Bericht viele wichtige Punkte im Sinne der LKR anspricht, habe ich dem Bericht zugestimmt.
Cutting the sources of income for Jihadists - targeting the financing of terrorism (A8-0035/2018 - Javier Nart) DE
Angesichts der wachsenden Terrorgefahr in Europa listet der Bericht des liberalen Abgeordneten Javier Nart Empfehlungen an Rat und Kommission auf, wie die Finanzierung von Terrornetzwerken auf EU-Ebene wirksam unterbunden werden kann. Zu diesem Zweck soll eine formelle europäische Plattform innerhalb bestehender Sicherheitsstrukturen geschaffen werden, um insbesondere Informationen zu Finanzströmen aus terroristischen Netzwerken schnell und umfassend austauschen zu können. Um unnötige Bürokratie zu vermeiden, soll allerdings keine neue EU-Agentur geschaffen werden. Der Bericht enthält eine Reihe guter Elemente. Einige neue Vorschläge im Bericht wurden von der EKR-Fraktion eingebracht. Da Terror grenzüberschreitend bekämpft werden muss, um die Sicherheit in Deutschland und Europa langfristig wahren zu können, habe ich diesem Bericht zugestimmt.
EU priorities for the 62nd session of the UN Commission on the Status of Women (A8-0022/2018 - Izaskun Bilbao Barandica, Ángela Vallina) DE
Der Initiativbericht des FEMM-Ausschusses macht Vorschläge für die 62. Tagung der Kommission der Vereinten Nationen für die Rechtsstellung der Frau. Die Liberal-Konservativen Reformer unterstützen viele der im Bericht genannten Ziele. Zu diesen gehören der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen, die Förderung von guten Arbeitsbedingungen oder die Investition in die Bildung von Mädchen und Frauen.Leider beinhaltet das Papier auch eine Reihe von Vorschlägen, die von politischen Gruppen eingebracht wurden, die sich für radikalen sozialen Wandel einsetzen. Als problematisch empfinde ich den Ruf nach einer umfassenden Anwendung der Idee des „Gender Mainstreaming“ in allen UN-Programmen und Politikbereichen oder den Ruf nach Einführung von „Gender Budgeting“. Per „Gender Budgeting“ sollen Haushalte geschlechtergerecht überprüft und ausgerichtet werden. Das Konzept wurde bisher in Österreich und wenigen Städten, insbesondere in Europa, ausprobiert und hat sich als nicht praktikabel erwiesen.Wer solche Experimente weiterhin will, sollte diese im Kleinen ausprobieren und sie nicht von ganz oben, von der UN-Ebene, verordnen. Der Schaden, der durch ideologiegetriebene und unwissenschaftliche Politik erzeugt wird, wäre erheblich. Aus diesen Gründen habe ich den Bericht abgelehnt.
Current human rights situation in Turkey (B8-0079/2018, RC-B8-0082/2018, B8-0082/2018, B8-0084/2018, B8-0091/2018, B8-0092/2018, B8-0095/2018, B8-0097/2018, B8-0103/2018) DE
Seit dem misslungenen Putschversuch im Juli 2016 befindet sich die Rechtsstaatlichkeit in der Türkei in Gefahr. Polizeiliche und rechtliche Schikanen werden zur Unterdrückung Andersdenkender eingesetzt. Seit 2016 wurden mehr als sechs Millionen Menschen Opfer von juristischen oder polizeilichen Untersuchungen, die sich auf Vermutungen stützen. Mehr als einhundert (ausländische) Journalisten mussten ins Gefängnis. Allerdings gibt es noch Platz für Debatten und Widerstand durch die unabhängige Presse, die unterstützt werden muss.Die Politik der Türkei muss sich ändern, die Menschenrechte vor Ort gestärkt werden. Beide Forderungen spiegeln sich in der Entschließung wider, die ich deshalb unterstütze.
Summer-time arrangements (B8-0070/2018, B8-0071/2018) DE
Die Resolution des Europäischen Parlaments empfiehlt der Kommission die Abschaffung der jährlichen Zeitumstellung zwischen Sommer- und Winterzeit.Leider konnten sich EU-Mitgliedstaaten bisher nicht einigen, ob die Sommer- oder Winterzeit bestehen bleibt. Um künftige Verwirrungen der Bürger zu vermeiden, wäre eine koordinierte internationale Initiative vonnöten, die es bisher nicht gab.Aufgrund dieser offenen Fragen habe ich gegen die Entschließung gestimmt, obwohl ich einer einheitlichen Regelung nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehe, die auf der Sommerzeit basiert.
Composition of the European Parliament (A8-0007/2018 - Danuta Maria Hübner, Pedro Silva Pereira) DE
Der Antrag möchte die Sitze des Europäischen Parlaments neu verteilen, nachdem Großbritannien aus der EU ausgetreten ist. Laut des Antragstellers sollen 27 der 73 britischen Sitze auf europäische Länder mit Bevölkerungszuwachs verteilt werden, um eine gerechtere Verteilung nach der Bevölkerungsgröße sicherzustellen.Die Liberal-Konservativen Reformer lehnen das Argument einer gerechteren Verteilung und die Steigerung der Sitze für die restlichen 27 EU-Mitgliedstaaten stark ab, da nicht alle Bürger Europas das gleiche Mitspracherecht haben. Basierend auf der Tatsache, dass z. B. Malta sechs Vertreter hat, müssten im Europaparlament ungefähr tausend Parlamentarier aus Deutschland sitzen. Gerade weil die derzeitige Verteilung nicht gerecht ist, kann keine weitere Steigerung der Sitze für die restlichen 27 EU-Mitgliedstaaten gerechtfertigt werden.Ich bin der Meinung, dass die durch den Brexit entfallenden 73 Sitze restlos gestrichen werden sollten. Daher lehne ich den Antrag ab.
Revision of the Framework Agreement on relations between the European Parliament and the European Commission (A8-0006/2018 - Esteban González Pons) DE
Der Berichterstatter möchte den Spitzenkandidatenprozess etablieren, der erstmals in den Europawahlen 2014 in informeller Weise angewandt wurde. Während man sich über den Nutzen dieses Prozesses im Sinne einer demokratischen Teilhabe der Bürger unterhalten kann, ist eine andere Forderung völlig inakzeptabel: Der Berichterstatter schlägt vor, dass eine für Kommissare geltende Regelung geändert werden soll, in Bezug auf die Teilnahme am Europawahlkampf. Nach aktueller Regelung muss ein Kommissar vom Ende der letzten Plenarwoche der laufenden Legislaturperiode bis zu den Europawahlen unbezahlten Urlaub nehmen, wenn er sich als Europaabgeordneter bewerben möchte. Dies soll geändert werden. Kommissare sollen demnach weiterhin ihrer Funktion entsprechend Bezüge erhalten, wenn sie sich für ein Mandat im Europäischen Parlament bewerben. Darüber hinaus sollen sie sich nur darauf verpflichten, im Wahlkampf ihre Position als Kommissar nicht auszunutzen. Interessenskonflikte wären damit vorprogrammiert.Der Bericht kann die mangelnde demokratische Legitimität der Europäischen Kommission nicht wegdiskutieren und fordert zudem einen Freifahrtschein zum potenziellen Missbrauch von Steuergeldern für bereits privilegierte EU-Kommissare. Aus diesem Grund habe ich den Bericht abgelehnt.
Protection and non-discrimination with regard to minorities in the EU Member States (B8-0064/2018) DE
Dieser Antrag hält fest, dass Minderheiten in der EU nach wie vor Diskriminierungen erleiden müssten und wurde aufgrund zahlreicher Petitionen verfasst.Genannt werden zum einen einheimische, nationale und sprachliche Minderheiten, zum andern gesondert LGBTI-Minderheiten. So sei die Rechtslage für Minderheiten zu verbessern und Minderheitensprachen müssten besser geschützt werden. Weitere Forderungen beinhalten die Förderung von kultureller Diversität und Toleranz bei der Bildung, eine bessere Einbindung von Minderheiten beim Erhalt kulturellen Erbes und eine EU-weite Beobachtung der Situation von einheimischen und sprachlichen Minderheiten durch die EU-Agentur für Grundrechte. Im Weiteren solle das Problem der so genannten Nicht-Bürger gelöst werden, welches in einigen EU-Ländern aus historisch-politischen Gründen besteht. Schließlich soll die Europaratskonvention zum Schutz von nationalen Minderheiten, Protokoll 12 der Konvention zum Schutz von Menschenrechten und Grundfreiheiten sowie die Europäische Charta für regionale und Minderheitensprachen von allen Mitgliedstaaten unterzeichnet werden.Auch wenn die Mitgliedstaaten bereits durch die EU-Verträge zum Minderheitenschutz verpflichtet sind, ist ein zusätzlicher Appell von Seiten des Europäischen Parlaments an die EU-Mitgliedstaaten zum besseren Schutz von Minderheiten hilfreich. Entsprechend habe ich dem Entschließungsantrag zugestimmt.
Zero tolerance for female genital mutilation (B8-0068/2018) DE
Dem Entschließungsantrag zum Thema „Null Toleranz gegenüber Genitalverstümmelung bei Frauen“ habe ich gerne zugestimmt, da ich für Genitalverstümmelung bei Frauen kein Verständnis habe und die Aufklärung in dem Bereich voll unterstütze.Auf der anderen Seite musste ich ein paar Änderungsanträge anderer Fraktionen ablehnen, die Genitalverstümmelung in Zusammenhang mit der EU-Asylpolitik stellen oder Blankoschecks für EU-Finanzierung in Drittländern fordern.
Setting up a special committee on the Union’s authorisation procedure for pesticides, its responsibilities, numerical strength and term of office (B8-0077/2018) DE
Die Liberal-Konservativen Reformer befürworten generell eine turnusmäßige Überprüfung der europäischen Zulassungsverfahren für Pestizide, insbesondere darauf, ob diese den aktuellen wissenschaftlichen Stand berücksichtigen. Der hier ins Leben gerufene Sonderausschuss steht aber unter dem Eindruck der hoch emotionalisierten Glyphosat-Debatte. Vor diesem Hintergrund ist nicht davon auszugehen, dass das jetzige komplexe Zulassungsprozedere für Pflanzenschutzmittel (Verordnung (EG) Nr. 1107/2009), welches demokratisch legitimiert und in seiner Ausführung an die Europäische Kommission und die EFSA delegiert ist, einer objektiven Bewertung unterzogen wird. Das anvisierte Mandat für diesen auch Kosten verursachenden Sonderausschuss zeigt eine starke Fokussierung auf das Thema Glyphosat, anstatt die generellen regulatorischen Rahmenbedingungen auch im Vergleich zu anderen Stoffzulassungsregularien angemessen zu vergleichen beziehungsweise zu berücksichtigen.Eine besondere Gefahr sehen wir in den haltlos im Raum stehenden Vorwürfen gegen die ausführenden staatlichen und unabhängigen Zulassungsbehörden. Gerade das mit der Glyphosat-Bewertung betraute Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist hiervon betroffen. Dieses hat gerade durch seine politisch nicht opportune Einschätzung seine Unabhängigkeit und somit seine Glaubwürdigkeit unter Beweis gestellt. Der Sonderausschuss darf keinesfalls als Instrument der politischen Einflussnahme gegenüber den europäischen Zulassungsbehörden missbraucht werden.Der im Vorfeld des Sonderausschusses gesteckte Rahmen lässt leider kein objektives Ergebnis erwarten, daher lehne ich seine Einrichtung ab.
Geo-blocking and other forms of discrimination based on customers' nationality, place of residence or place of establishment (A8-0172/2017 - Róża Gräfin von Thun und Hohenstein) DE
In diesem Antrag zum Geoblocking geht es um die Online-Diskriminierung von Kunden in der EU bezüglich des Angebots von Gütern und Dienstleistungen, wenn sich der Kunde im EU-Ausland befindet. Das Ziel des Antrages ist es, den Online-Markt zu öffnen und Nachteile aufgrund der geografischen Lage zu verhindern, beispielsweise beim Erwerb von Tickets.Ich unterstütze das Ziel des Antrags. Es ist unfair, dass Kunden höhere Preise zahlen oder ein nur stark eingeschränktes Angebot wahrnehmen können, einzig aufgrund ihrer Position innerhalb der EU – insbesondere, wenn diese Einschränkungen bei einem physischen Besuch des Händlers des Landes vor Ort nicht gelten würden. Daher stimme ich dem Bericht zu.
Cost-effective emission reductions and low-carbon investments (A8-0003/2017 - Julie Girling) DE
Dieser legislative Bericht dient der Reform des Europäischen Emissionshandelssystems. Dadurch soll das Emissionsziel der EU von mindestens 40 % bis 2030 erfüllt werden. Für die Industrie wird der Anreiz gesenkt, ihre Produktion in Nicht-EU-Staaten auszulagern, um CO2-Werte zu senken. Damit werden Investitionen in Innovation und Modernisierung vorangetrieben, weshalb ich dem Bericht zustimme.
European Central Bank Annual Report for 2016 (A8-0383/2017 - Jonás Fernández) DE
Der Jahresbericht über die Europäische Zentralbank ist in diesem Jahr deutlich besser ausgefallen als früher. Er weist beispielsweise auf die Gefahr von Vermögenspreisblasen hin, die durch die Nullzinspolitik entstehen könnten. Darüber hinaus fordert er mehr Transparenz hinsichtlich des Unternehmensanleihekaufprogramms durch die EZB. Der insgesamt deutlich kritischere Grundton ist als Erfolg der EKR und LKR zu werten. Dennoch überschreitet der Bericht einige rote Linien. Er begrüßt beispielsweise eine Vertiefung der institutionellen Architektur der Währungsunion. Außerdem suggeriert der Bericht, dass die EZB nach Ende des dritten Griechenlandprogramms damit beginnen könnte, griechische Anleihen in die Ankaufprogramme aufzunehmen. Eigentlich soll das Anleihekaufprogramm etwa zeitgleich mit dem Griechenlandpaket auslaufen. Der Verweis auf Griechenland suggeriert also entweder den raschen Ankauf griechischer Papiere oder eine Verlängerung des Ankaufprogramms. Beides ist mit dem Wahlprogramm der LKR nicht vereinbar, weshalb ich den Bericht trotz guter Aspekte abgelehnt habe.
Implementation of the Youth Employment Initiative in the Member States (A8-0406/2017 - Romana Tomc) DE
Die „Umsetzung der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen in den Mitgliedstaaten“ ist nicht erfolgreich. Zwar gibt es Fortschritte bei der Jugendarbeitslosigkeit in der EU, aber diese sind eher auf die allgemeine Erholung der Konjunktur zurückzuführen. Am besten lässt sich das am Beispiel Spaniens erkennen: Dieses Land hat eine insgesamt stark zurückgehende Arbeitslosigkeit und, obwohl es EU-weit die meisten Gelder für die Beschäftigungsinitiative einsetzen konnte, kämpft es weiterhin mit einer besonders hohen Jugendarbeitslosigkeit von knapp 40%. Diese Einsicht wurde vom Europäischen Rechnungshof bestätigt. Dieser bescheinigt der Beschäftigungsinitiative, dass zu hohe Erwartungen geweckt wurden, die Umsetzung den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde, der Erfolg „sehr limitiert“ sei und dass Programme der Staaten durch dieses EU-Programm verdrängt würden, ohne einen Mehrwert zu erzielen.Trotz der schlechten Ergebnisse werden im Bericht weitere Finanzressourcen gefordert. Das Programm soll dazu zu einem längerfristigen (gemeint: permanenten) Instrument umgewandelt werden.Angesichts der schwachen Leistung mehr Geld für dieses Programm zu fordern, ist m. E. ein unverantwortlicher Umgang mit Steuergeldern. Zunächst müsste, wie auch vom Rechnungshof gefordert, eine weit bessere Vorarbeit geleistet werden. Ich habe den Bericht dementsprechend abgelehnt.
Implementation of the Professional Qualifications Directive and the need for reform in professional services (A8-0401/2017 - Nicola Danti) DE
Die Kommission hat im vergangenen Winter ein Binnenmarktpaket vorgelegt, um Wachstum und Beschäftigung im Dienstleistungssektor zu fördern. Teil dieses Pakets sind Leitlinien für die Mitgliedsstaaten bei der Reformierung regulierter Berufe. Diese Leitlinien umfassen zum einen Empfehlungen für sieben Sektoren und zum anderen einen Einschränkungsindikator.Die Empfehlungen sollen den Mitgliedstaaten dabei helfen, die sieben betrachteten Sektoren weiter zu liberalisieren und bestehende Hürden abzubauen. Der Einschränkungsindikator soll helfen, die Schwierigkeit des Zugangs zu regulierten Berufen einzuschätzen (z. B. geforderte Ausbildungsjahre, geschützte Bezeichnungen, Mitgliedschaften in Berufsgenossenschaften, notwendige Geschäftsformen etc.).Der vorliegende Bericht stellt einen ausgewogenen Kompromiss dar, der zum einen das Gleichgewicht zwischen notwendiger Regulierung und Liberalisierung regulierter Berufe aufrechterhält und zum anderen nicht in die Zuständigkeiten der Mitgliedsstaaten eingreift. So werden die Empfehlungen zur weiteren Liberalisierung zwar als nützlich anerkannt, sind für die Mitgliedstaaten jedoch nicht bindend. Ebenso wenig lässt sich aus einem hohen Wert beim Einschränkungsindikator auf einen übermäßig regulierten Beruf schließen.Aus diesen Gründen habe ich dem Bericht zugestimmt.
Control of exports, transfer, brokering, technical assistance and transit of dual-use items (A8-0390/2017 - Klaus Buchner) DE
„Dual-Use-Produkte“ sind Produkte, die sowohl für zivile als auch militärische Zwecke verwendet werden können. Die Exportkontrolle dieser Produkte ist durch internationale Abkommen vorgeschrieben. Der Buchner-Bericht nimmt hier eine Aktualisierung vor. Dies ist sinnvoll, da sich die technologischen Möglichkeiten – z. B. bei Überwachungs- und Verschlüsselungstechnologien – deutlich erweitert haben. Darüber hinaus wird eine Prozessoptimierung und mehr Transparenz angestrebt.Der Bericht bildet eine sinnvolle Aktualisierung, ohne unnötige bürokratische Hürden aufzubauen. Deshalb habe ich ihm zugestimmt.
Promotion of the use of energy from renewable sources (A8-0392/2017 - José Blanco López) DE
In Folge des Pariser Klimaabkommens hat die Europäische Kommission die Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie vorgeschlagen, die die Ziele ab 2030 beinhaltet. Die Liberal-Konservativen Reformer haben durch den EKR-Schattenberichterstatter Hans-Olaf Henkel an den Verhandlungen im Europaparlament direkt mitgewirkt.Nach Absprache mit vielen Vertretern der deutschen Industrie haben wir zur Anhebung des EU-weiten Erneuerbare-Energien-Ziels von 27 auf 35% beigetragen. Dieses relativ ambitionierte Ziel gibt vielen deutschen Firmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ausländischen Konkurrenten, die oft nicht innovativ genug unterwegs sind.Darüber hinaus sieht die überarbeitete Richtlinie eine stufenweise Reduzierung von Biokraftstoffen der ersten Generation vor, die von den Liberal-Konservativen Reformern oft kritisiert wurden. Biokraftstoffe der ersten Generation werden aus Pflanzenteilen hergestellt, die man auch für die Ernährung nutzen könnte. Sie tragen deswegen zu höheren Lebensmittelpreisen bei. Darüber hinaus halte ich die Klimaneutralität und ökologische Vorteilhaftigkeit von solchen Biokraftstoffen für umstritten und setze mich deswegen für eine Fokussierung auf fortgeschrittene Biokraftstoffe, die z. B. aus Abfallprodukten hergestellt werden, ein.Aus diesen zwei Gründen konnte ich den heute abgestimmten Bericht unterstützen.
Women, gender equality and climate justice (A8-0403/2017 - Linnéa Engström) DE
Der Bericht zu Frauen, Gender-Gleichheit und Klimagerechtigkeit von der Grünen-Abgeordneten Engström hebt die Auswirkungen des Klimawandels auf ärmere Bevölkerungen hervor, differenziert zwischen den Effekten auf Frauen und Männer und ruft die Kommission und die Mitgliedstaaten dazu auf, Klimagerechtigkeit in internationalen Arbeiten gegen den Klimawandel miteinzubinden.Der Bericht fordert unter anderem, dass bindende Sozial- und Umweltnormen in Handelsverträge eingeführt werden sollen und eine globale CO2-Quote pro Person eingeführt wird, nach der jeder Bürger Strafen bzw. Kompensierungen wegen Über- oder Unterbeanspruchung erwarten darf. Zudem werden in den Bericht auch Sanktionen gegenüber „Gruppen und Wählerschaften“ miteingebracht, wenn diese bei der Nominierung von UN-Klimaorganen nicht die Gender-Gleichheit respektieren – ein Thema, welches nichts mit Klimawandel zu tun hat.Aus den genannten Gründen lehne ich den Bericht ab.
State of play of negotiations with the United Kingdom (B8-0676/2017, B8-0677/2017) DE
Der Entschließungsantrag wurde von allen politischen Gruppen vorgelegt, mit Ausnahme der drittgrößten Fraktion im Europäischen Parlament (EKR-Gruppe), und zwar ohne dass sie an dem Entwurf in irgendeiner Weise mitarbeiten konnte. Die EKR-Fraktion wäre allerdings von dem Brexit am meisten betroffen, weil gerade zu dieser Fraktion die britischen Tories gehören. Diese arrogante Vorgehensweise, wenn die Briten gar nicht am Tisch sitzen dürfen, obwohl die Entschließung vor allem sie betrifft, spiegelt sich in dem tatsächlichen Text wieder.In vielen Paragraphen werden die unterschiedlichen Verhandlungspositionen der EU und des Vereinigten Königreichs hervorgehoben. Es mangelt allerdings an jeglichem positiven Einsatz, trotz Initiativen aus der Wirtschaft (wie new-deal-for-britain.de), die den richtigen Weg vorzeigen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Brexit zu einer „Lose-lose-Situation“ mit negativen wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen für die EU und Großbritannien führt. Statt die unterschiedlichen Verhandlungspositionen zu betonen, soll das Europaparlament den Rat und die Kommission dazu auffordern, einen aktiven Schritt zu machen und den Briten einen neuen Deal anzubieten. Jetzt mehr denn je brauchen wir positive Einsätze, um die zwei aufeinander zufahrenden Züge (Brexit) zu stoppen.Da es von solch einem konstruktiven Vorgehen im Entschließungsentwurf keine Spur gibt, konnte ich ihn nicht unterstützen.
Annual report on the implementation of the Common Foreign and Security Policy (A8-0350/2017 - David McAllister) DE
Dieser Jahresbericht untersucht den derzeitigen Stand der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) im Kontext bestehender und neuer Herausforderungen und Bedrohungen. Im Anschluss an die Untersuchung fordert der Berichterstatter David McAllister einen Mentalitätswechsel in Richtung mehr europäischer Perspektive. Die EU soll zu einem wirksameren globalen Player werden, indem die bestehende Sicherheitsarchitektur angesichts der Bedrohung seiner Bürger verbessert wird. McAllister legt eine Reihe von Meilensteinen für die Umsetzung der GASP dar, einschließlich der Koordinierung von Bedrohungsrisiken, Vertiefung der außenpolitischen Ziele der EU sowie des transatlantischen Bündnisses.Die Liberal-Konservativen Reformer sind der Ansicht, dass die Außen- und Sicherheitspolitik ein wichtiges Mittel zur Förderung gemeinsamer Anliegen sein kann. Es darf jedoch niemals die Fähigkeit eines Mitgliedstaates ersetzen, seine eigene Sicherheitspolitik durchzuführen. In der zuletzt genannten Hinsicht geht der Bericht für mich zu weit, weshalb ich mich bei der Abstimmung meiner Stimme enthalten habe.
Annual report on human rights and democracy in the world 2016 and the EU policy on the matter (A8-0365/2017 - Godelieve Quisthoudt-Rowohl) DE
Die Liberal-Konservativen Reformer waren an den Verhandlungen über den diesjährigen Bericht direkt beteiligt und konnten ihn deswegen stärker als in den vorherigen Jahren auf Menschenrechte fokussieren. Wegen der klaren Fokussierung auf die Stärkung der Demokratie und Menschenrechte in der Welt habe ich dem Bericht gerne zugestimmt.
Extension of the duration of the European Fund for Strategic Investments (A8-0198/2017 - Udo Bullmann, José Manuel Fernandes) DE
Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) wurde für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren eingerichtet, um bis 2018 zusätzliche Investitionen in die Realwirtschaft in Höhe von mindestens 315 Mrd. EUR zu mobilisieren. Durch den heute abgestimmten Vorschlag soll er bis zum Ende des derzeitigen mehrjährigen Finanzrahmens, d. h. bis zum 31. Dezember 2020, verlängert werden. Um das aufgestockte Ziel für den gesamten Investitionszeitraum von mindestens 500 Mrd. EUR an privaten und öffentlichen Investitionen zu erreichen, muss die EU-Garantie auf 26 Mrd. EUR erhöht werden.Der EFSI ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Kommission. Sie unterstützt ausgewählte Projekte selektiv durch Kreditbürgschaften und überträgt damit das Risiko des Scheiterns von geförderten Projekten auf die EU-Steuerzahler.Darüber hinaus ist bei den meisten Projekten nicht nachgewiesen, dass diese nur dank des EFSI realisiert werden konnten. Durch die sehr guten Finanzierungsbedingungen drängt sie in die Geschäftsfelder privater Banken und bestehender öffentlicher Förderbanken wie der KfW vor. Als Paradebeispiel möchte ich ein Teilstück der A6 in Deutschland aufführen, deren Sanierung und Erweiterung auf je drei Fahrspuren mit EFSI-Geldern von 299 Millionen Euro garantiert wird. Glauben Sie, dass dieses Projekt ohne den EFSI nicht umgesetzt würde? Ich jedenfalls nicht und lehne die EFSI-Verlängerung deswegen ab.
EU Citizenship Report 2017: Strengthening Citizens' Rights in a Union of Democratic Change (A8-0385/2017 - Beatriz Becerra Basterrechea) DE
Der Bericht zieht ein Resümee aus Bürgerpetitionen der Jahre 2014 bis 2016 und macht sich Inhalte dieser Petitionen zu eigen. Der Bericht sieht ein verstärktes Engagement der europäischen Institutionen als Lösung für vielfältige Forderungen der Bürger. Dabei überschreitet er zahlreiche rote Linien. Er befürwortet beispielsweise Schritte hin zu einem europäischen Zentralstaat, indem er sich für einen europäischen Personalausweis ausspricht. Der Bericht fordert die Reform des europäischen Wahlrechts und sieht in der Stärkung der europäischen Parteien eine Verbesserung des Demokratiedefizits der EU. Ich stimme mit dem Bericht in zahlreichen Punkten nicht überein und habe deshalb nicht zugestimmt.
Towards a digital trade strategy (A8-0384/2017 - Marietje Schaake) DE
In diesem Bericht wird die Kommission aufgefordert, eine digitale Handelsstrategie vorzulegen. Dies soll laufende und bevorstehende Handelsverhandlungen vereinfachen und einen Eckpfeiler der Handelspolitik der EU bilden. Im Moment wird dieser Bereich in den aufkommenden Handelsabkommen (z.B. Japan, voraussichtlich Mexiko und Mercosur) ausgeklammert, und damit das Potential des freien Handels für die EU und ihre Handelspartner gehemmt.Der Bericht fordert freien Datenverkehr und die Beseitigung von Lokalisierungsanforderungen. Er beinhaltet ausgewogene Bestimmungen zum Datenschutz und zur Wahrung der Privatsphäre. Außerdem verlangt er Handelserleichterungen und Zollvereinfachungsmaßnahmen für den elektronischen Geschäftsverkehr.Als ECR unterstützen wir den freien Handel und wollen die Globalisierung nutzen – entsprechend habe ich dem Bericht zugestimmt.
Mobilisation of the Flexibility Instrument to finance immediate budgetary measures to address the on-going challenges of migration, refugee inflows and security threats (A8-0370/2017 - Siegfried Mureşan) DE
Im Rahmen der Vorlage zum Haushaltsentwurf 2018 schlug die Kommission vor, das Flexibilitätsinstrument zur Finanzierung von Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen der Migration, der Flüchtlingsströme und der Sicherheitsbedrohungen zu mobilisieren.Das Flexibilitätsinstrument finanziert Ausgaben, die über die im mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) festgelegten Obergrenzen hinausgehen. Der für das Instrument verfügbare Gesamtbetrag hat sich nach der Einigung über die Halbzeitbewertung des MFR im März dieses Jahres erhöht.Die Kommission macht geltend, dass alle Umschichtungsmöglichkeiten unter Rubrik 3 („Sicherheit und Unionsbürgerschaft“) ausgeschöpft seien, und schlägt vor, das Instrument in Höhe von 817,1 Mio. EUR zu mobilisieren.Im Anschluss an die Verhandlungen über den Haushaltsplan 2018 wurde dieser Betrag auf 837,2 Mio. EUR erhöht, wobei Pilotvorhaben und vorbereitende Maßnahmen im Wert von 12,7 Mio. EUR berücksichtigt wurden, die das Parlament in dieser Rubrik vorgeschlagen hat.Während ich darauf dränge, dass die erhöhten Ausgaben durch Umschichtungen gedeckt werden, bin ich der Ansicht, dass die EU ihre Anstrengungen zur Bewältigung der Herausforderungen der Migration, der Flüchtlingsströme und der Sicherheitsbedrohungen verstärken sollte. Angesichts der engen Margen in Rubrik 3 kann ich diesen Aspekt des Haushaltsplans 2018 insgesamt unterstützen.
2018 budgetary procedure (A8-0359/2017 - Siegfried Mureşan, Richard Ashworth) DE
Die Einigung zwischen Rat, Kommission und Parlament über den Haushalt 2018 beträgt 160,1 Milliarden EUR an Verpflichtungsermächtigungen und 144,6 Milliarden EUR an Zahlungsermächtigungen, dies bedeutet eine Erhöhung der entsprechenden Zahlen um 0,2 % bzw. um 14,1 % im Vergleich zum Jahr 2017.Die Aufstellung des Haushaltes zeigt, dass viel an den Symptomen, aber wenig an den Ursachen gearbeitet wird. Statt erst Programme auszuarbeiten und dann Geld bereitzustellen, wird nach dem Prinzip gearbeitet, Hauptsache mehr Geld. Die Möglichkeit, den bevorstehenden Brexit schon im Vorlauf auf 2019 zu kompensieren, um Einsparmöglichkeiten zu suchen, wurde versäumt.Der fehlende Mut, die Zahlungen an die Türkei einzustellen, ist zu kritisieren.Die veraltete Hauptausrichtung des EU-Haushaltes, dass 80 % des Haushalts in den Agrarsektor und die Kohäsion fließen, muss dringend korrigiert werden. Die neuen Herausforderungen müssen finanziert werden, aber nicht durch immer mehr Geld, sondern durch eine Neuausrichtung des Haushaltes. Dass das Haushaltsystem fehlerhaft ist, zeigt die Tatsache, dass dieses Jahr 10 Mrd. nicht ausgegeben wurden, weil entweder die Programme nicht da waren oder die nationalen Verwaltungen nicht in der Lage waren, diese ordnungsgemäß abzurufen.Trotz einiger begrüßenswerter Elemente im Haushaltsplan 2018, wie der Erhöhungen der Rubrik 1a, der strategischen Kommunikationskapazität und der ECR-Vorschläge für Pilotprojekte, habe ich gegen den Bericht gestimmt.
Transitional arrangements for mitigating the impact of the introduction of IFRS 9 (A8-0255/2017 - Peter Simon) DE
Der Bericht ist Teil eines Gesamtpakets zur Bankenregulierung, das die Vorgaben der G20 zur Regulierung systemrelevanter Banken umsetzt. Dadurch sollen künftige Bankenrettungen auf Steuerzahlerkosten vermieden werden. Eine Maßnahme zum Erreichen dieses Ziels stellt die Umsetzung des neuen IFRS-9-Standards zur Bewertung von Anlagen und Verbindlichkeiten dar. IFRS 9 sollte ursprünglich am 1. Januar 2018 in Kraft treten und verpflichtet Banken unter anderem dazu, unsichere Aktiva schneller in ihre Gewinn- und Verlustrechnung zu buchen. Die Umstellung auf IFRS 9 verursacht erhebliche Anpassungskosten insbesondere bei kleinen Instituten, da Risikomodelle angepasst werden müssen. Aus diesem Grund möchte die EU Übergangsfristen zur vollständigen Umsetzung über fünf Jahre verlängern. Ich kann dem zustimmen, da eine überstürzte Einführung eigene Risiken birgt und die USA IFRS 9 erst bis 2021 vollständig umsetzen wollen. Aus diesem Grund habe ich dem Bericht zugestimmt.
Ranking of unsecured debt instruments in insolvency hierarchy (A8-0302/2017 - Gunnar Hökmark) DE
Der Bericht ist Teil eines Gesamtpakets zur Bankenregulierung, das die Vorgaben der G20 zur Regulierung systemrelevanter Banken umsetzt. Dadurch sollen künftige Bankenrettungen auf Steuerzahlerkosten vermieden werden. Der Hökmark-Bericht verpflichtet die Mitgliedstaaten dazu, eine nachrangige Anleihekategorie einzuführen, die im Insolvenzfall in Eigenkapital umgewandelt werden kann und dadurch Verluste absorbiert. Die EKR und LKR unterstützen die Bemühungen der G20, künftig systemrelevante Banken durch die Beteiligung von Investoren anstelle von Steuerzahlern abzuwickeln. Aus diesem Grund habe ich für den Bericht gestimmt.
Value added tax obligations for supplies of services and distance sales of goods (A8-0307/2017 - Cătălin Sorin Ivan) DE
Der Ivan-Bericht zählt mit dem Niedermayer-Bericht zu einem Paket zur Modernisierung des Mehrwertsteuersystems in der EU.Die Befolgung der Mehrwertsteuerverpflichtungen innerhalb des Binnenmarktes geht für Unternehmen mit erheblichen bürokratischen Kosten einher, die gesenkt werden sollen. Die Einführung der kleinen einzigen Anlaufstelle (KEA, bzw. MOSS (Mini One-Stop-Shop)) hat dazu beigetragen. Mit den in diesem Bericht vorgeschlagenen Maßnahmen werden die bürokratischen Kosten aus der Mehrwertsteuerabwicklung weiter reduziert und Marktverzerrungen werden abgebaut, zudem kommen den Mitgliedsstaaten berechtigterweise höhere Steuereinnahmen zugute. Er ist ein weiterer Schritt in Richtung der konsistenten Anwendung des Ziellandprinzips. Deshalb habe ich dem Bericht zugestimmt.
Administrative cooperation and combating fraud in the field of value added tax (A8-0306/2017 - Luděk Niedermayer) DE
Dieser Bericht zielt auf die Modernisierung des Mehrwertsteuersystems in der EU ab und ist gemeinsam mit dem Ivan-Bericht Teil eines Pakets. Sie stellen die Grundlage für die Ausdehnung der IT-Infrastruktur dar, damit das System der kleinen einzigen Anlaufstelle (KEA, bzw. MOSS (Mini One-Stop-Shop)) auf weitere Dienstleistungen ausgedehnt werden kann.Mit dem Niedermayer-Bericht werden die Zusammenarbeit der Verwaltungen und die Betrugsbekämpfung auf dem Gebiet der Mehrwertsteuer geregelt. Leider führt der Betrug auf dem Gebiet der Mehrwertsteuer nach wie vor dazu, dass den Mitgliedsstaaten erhebliche Einnahmen entgehen.Die Umsetzung des Vorschlags dürfte zu einer Verringerung der bürokratischen Lasten für die Mitgliedstaaten und einer Erhöhung der ihnen zustehenden Mehrwertsteuereinnahmen führen. Zudem hat der Berichterstatter die Verbesserungsvorschläge der EKR in ausreichendem Maße berücksichtigt. Deshalb habe ich dem Bericht zugestimmt.
Establishing the criteria and mechanisms for determining the Member State responsible for examining an application for international protection lodged in one of the Member States by a third-country national or a stateless person (recast) (A8-0345/2017 - Cecilia Wikström) DE
Das Europäische Parlament wurde gemäß Artikel 69c der Geschäftsordnung dazu befragt, ob es der Aufnahme von Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen zur Neuregelung der Dublin-III-Verordnung hin zu Dublin IV zustimmt. Zuvor hatte die schwedische Abgeordnete Cecilia Wikström in einem Bericht Stellung zum entsprechenden Kommissionsvorschlag von 2016 - 2016/0133(COD) - bezogen.Die Dublin-Verordnung konnte die Migrationskrise 2015 nicht verhindern. Ursachen für diese Krise waren eine unzureichende langfristig angelegte Hilfe vor Ort seitens der EU-Mitgliedstaaten für Menschen in Not, die fatale Kürzung von Geldern zur Ausstattung von Flüchtlingslagern, die Nichtexistenz von Frühwarnsystemen, der völlig unzureichende Schutz der Schengen-Außengrenzen mit komplett überforderten Staaten wie Griechenland und Italien, eine fatale Kommunikation von Ländern wie Deutschland und Schweden, die schleppende Bearbeitung von Asylgesuchen und kaum durchgesetzte Rückführungen von abgelehnten Asylbewerbern. Zudem wurde insbesondere durch die unverantwortliche Politik der Bundesregierung ein Keil durch Europa getrieben. Vor diesem Hintergrund mutet es mehr als befremdlich an, wenn nun im Verhandlungsmandat zu Dublin IV explizit ein Zwangsverteilungsmechanismus für Asylsuchende auf alle EU-Mitgliedstaaten sowie Sanktionsandrohungen gegen aufsässige EU-Länder mit aufgenommen werden sollen. Dies gefährdet den Zusammenhalt zwischen den EU-Staaten und schlimmer noch den Frieden in Europa. Daher habe ich mich gegen die Erteilung eines Verhandlungsmandates in dieser Form ausgesprochen.
Combating inequalities as a lever to boost job creation and growth (A8-0340/2017 - Javi López) DE
Der Lopez-Bericht über den „Abbau von Ungleichheiten zur Ankurbelung von Wachstum und Beschäftigung“ sieht in wirtschaftlichen Ungleichheiten eine Wachstumsbremse für die EU. Eine größere politische Umverteilung von Wohlstand soll Wachstumskräfte wecken. Diese Analyse ist sehr umstritten. Die wissenschaftliche Aussagekraft der verwendeten Studien ist sehr fragwürdig und wird durch die Besonderheiten der post-kommunistischen Länder (niedrige Ungleichheit bei hohem Wachstum) verzerrt. Obwohl wir schon bei früheren Berichten auf die Unstimmigkeiten der verwendeten Studien verwiesen hatten, werden diese immer wieder politisch genutzt.Der Bericht fordert weiterhin die „Umverteilung von exzessiven Konzentrationen von Reichtum“ in die „produktivsten Formen von Investitionen“. Solche Formulierungen klingen sehr nach staatlicher Planwirtschaft. Darüber hinaus enthält der Bericht u. a. Forderungen nach einer Europäischen Arbeitslosenversicherung und angemessenen sozialen Minimalstandards auf EU-Ebene. Auf Deutschland würden bei Umsetzung dieser Ideen gewaltige Zusatzkosten zukommen. Ich habe den Bericht aus diesen Gründen abgelehnt.
Protection against dumped and subsidised imports from countries not members of the EU (A8-0236/2017 - Salvatore Cicu) DE
Importierte Produkte und Dienstleistungen steigern den Wohlstand der Bevölkerung, indem sie die Produktpalette vergrößern und die Produkte günstiger machen. Diese Tatsache gilt aber dann nicht mehr, wenn der Wettbewerb eingeschränkt wird oder wenn die Importe einheimische Produkte aufgrund eines unfairen Wettbewerbs verdrängen.„Unfair“ bedeutet hier insbesondere, dass die Importe durch Subventionen oder subventionsähnlichen Maßnahmen „unnatürlich“ einen Vorteil gegenüber der inländischen Produktion haben, oft mit der Absicht, diese aus dem Markt zu drängen.Für die EU stand dieses Thema auf der Tagesordnung, weil durch eine Klausel im Beitrittsprotokoll Chinas zur WTO die bisherigen Anti-Dumping-Regeln der EU nicht mehr auf China angewendet werden konnten. Die meisten der bisherigen Anti-Dumping-Verfahren richten sich aber eben an China, sodass eine Neuregulierung nötig ist.Der Cicu-Bericht hat die Abweichungen von Marktpreisen durch staatliche Einflussnahme als zentrales Argument erkannt und bietet die Rahmenbedingungen für zukünftige Anti-Dumping-Verfahren. Insbesondere bewegt sich die vorgeschlagene Regulierung im Rahmen der WTO-Regeln.Deshalb habe ich dem Bericht zugestimmt. Mich freut es auch, dass sich das Europäische Parlament deutlich gegen Subventionen für Exporte ausspricht. Die EU sollte sich daran aber auch selbst halten – insbesondere bei subventionierten Exporten in Entwicklungsländer ist dies leider nicht gegeben.
Rule of law in Malta (B8-0596/2017, B8-0597/2017) DE
Die Häufigkeit der Leaks (Luxemburg-Leaks, Panama Papers, Bahama-Leaks, Paradise Papers) in den letzten zwei Jahren ist erstaunlich und desensibilisiert hinsichtlich des Wortes Skandal, da es quasi schon als Normalität anerkannt wird. Es sind zumeist illegale Aktivitäten, die von Steuerflüchtigen und anderen Kriminellen zu vertuschen versucht werden, da sie sonst kaum auf den Bahamas, in Panama etc. stattfinden würden. Es werden gezielt Aktivitäten unternommen, um die gängige Gesetzeslage hierzulande zu umgehen. Diese illegalen Aktivitäten beziehen sich nicht nur auf finanzielle Aspekte, sondern bedrohen auch das Leben derjenigen, die diese Skandale aufdecken, wie das Beispiel der ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta gezeigt hat.Die anliegende Entschließung fordert eine unabhängige Untersuchung des Mordes an Daphne Caruana Galizia und stellt die Frage, wie es sein kann, dass all diese Leaks von Journalisten, nicht aber von den Strafverfolgungsbehörden der Mitgliedstaaten aufgedeckt werden. Dementsprechend wird Malta dazu aufgefordert, die Bekämpfung von Steuerhinterziehung als vorrangige Aufgabe zu betrachten und alle erforderlichen Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen.Die Liberal-Konservativen Reformer, konkret der Abgeordnete Bernd Lucke, kämpfen im Europäischen Parlament schon seit Monaten gegen die Steuerhinterziehung. Die anliegende Entschließung habe ich deswegen begrüßt und unterstützt.
The situation of the rule of law and democracy in Poland (B8-0594/2017, B8-0595/2017) DE
Mit großer Sorge beobachte ich, wie sich EU-Institutionen Schritt für Schritt über die Mitgliedsstaaten stellen und nationale Regierungen angreifen, die außerhalb des gewünschten Mainstreams stehen. So wird einmal Großbritannien für den demokratisch entschiedenen EU-Austritt, ein andermal Ungarn für Maßnahmen zur Bewältigung der Migrationskrise, die allen anderen EU-Staaten zugutekommen, kritisiert. Diesmal hat sich das Europäische Parlament Polen ins Visier genommen und unter anderem gefordert, dass der polnische Präsident keine neuen Gesetze unterzeichnet, solange mit ihnen die Unabhängigkeit der Justiz nicht uneingeschränkt garantiert wird.Beeindruckt von der strahlenden Weisheit vieler Parlamentskollegen, die polnische Gesetze besser als der polnische Präsident einschätzen können, finde ich solch eine Forderung grundlegend falsch. Abgesehen davon, was ich über die Schritte der polnischen Regierung denke, respektiere ich, dass diese von einer demokratisch gewählten Regierung durchgeführt werden. Ich möchte nicht den Tag erleben, wenn Präsidenten demokratischer Staaten im Europäischen Parlament nachfragen müssten, welche Gesetze sie zu unterschreiben haben. Dementsprechend habe ich die anliegende Entschließung abgelehnt.
Saving lives: boosting car safety in the EU (A8-0330/2017 - Dieter-Lebrecht Koch) DE
Versteckt unter seinem humanen Namen stellt der Bericht ein klassisches Beispiel von einer Missachtung der EU-Kompetenzen im Europäischen Parlament dar. So wiederholt der CDU-Abgeordnete Koch die von seiner Parteichefin schon mehrmals angewandte Strategie, wenn emotionale Gründe dem geltenden Recht übergeordnet werden, nach dem Motto: „Gegen die Rettung von Menschenleben kann doch niemand stimmen.“ Obwohl mit guten Absichten, präsentiert der Berichterstatter viele Ideen wie ein EU-weites Alkoholverbot am Steuer oder eine gesetzliche Verpflichtung von Fahrerassistenzsystemen, die allerdings (richtigerweise) nicht in den Kompetenzbereich der EU fallen.Die Liberal-Konservativen Reformer schätzen weiterhin den Rechtsstaat und setzen sich darüber hinaus für den Abbau unnötiger europäischer Regulierungen ein. Aus dem Grund habe ich den Koch-Bericht abgelehnt.
Extension of the European statistical programme to 2020 (A8-0158/2017 - Roberto Gualtieri) DE
Das Europäische Statistikprogramm (ESP) bildet das rechtliche Rahmenwerk für die Entwicklung, Produktion und Verbreitung von Statistiken. Das laufende Programm lief von 2013 bis 2017 und wurde von der Kommission bis 2020 verlängert. Der Bericht wurde als Grundlage genutzt, um künftig weitere Daten zu relevanten Politikbereichen zu erfassen, aufzubereiten und zu veröffentlichen. Dazu gehören u. a. Daten zu den Top-10-Prioritäten der Kommission. Zwar sind auch Forderungen nach Daten enthalten, die schwer zu erfassen oder fragwürdig sind, positiv zu vermerken ist aber, dass die Daten für die Bürger frei zugänglich sein werden.Deshalb habe ich dem Bericht zugestimmt.
A new skills agenda for Europe (A8-0276/2017 - Martina Dlabajová, Momchil Nekov) DE
Der Bericht befasst sich mit einem europaweiten Fortbildungsprogramm für Arbeitnehmer. Dieses soll nach seiner Implementierung eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Bildung, Beschäftigung und Industrie bewirken. Ein besonderer Fokus liegt einerseits auf der Förderung individueller und intelligenzsteigernder Fähigkeiten und andererseits auf der Eindämmung des Fachkräftemangels. Aus EU-Perspektive sind die Mitgliedstaaten aufgerufen, sich aktiv an der Schaffung eines europäischen Fortbildungsprogramms zu beteiligen. Dieses soll Anreize für die einfachere Festlegung und Anerkennung der Kompetenzen von Drittstaatenangehörigen schaffen. Ich stehe diesem Vorschlag positiv gegenüber und habe dem Bericht, auch unter Zuspruch der Liberal-Konservativen Reformer (LKR), zugestimmt.
Mobilisation of the European Globalisation Adjustment Fund: application EGF/2017/002 FI Microsoft 2 (A8-0278/2017 - Petri Sarvamaa) DE
Der Europäische Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) hilft Arbeitnehmern, wenn sie infolge von Veränderungen des Welthandelsgefüges (z. B. Schließung eines großen Unternehmens oder Verlagerung einer Produktionsstätte außerhalb der EU) ihren Arbeitsplatz verloren haben.Dieser Antrag aus Finnland bezieht sich auf die Mobilisierung eines Gesamtbetrags von 3 520 080 € für die Wiedereingliederung von 1248 Arbeitnehmern (Microsoft (Microsoft Mobile Oy) und 11 Lieferanten und nachgelagerten Herstellern).Maßnahmen, die Wachstum und Beschäftigung schaffen, gilt es zu unterstützen. Allerdings ist der Europäische Fonds für die Anpassung an die Globalisierung nicht das richtige Instrument für die Umsetzung solcher Politiken, noch glaube ich, dass es ein effizientes Kosten-Nutzen-Instrument für die Wiedereingliederung von Arbeitnehmern in den Arbeitsmarkt ist.Aus den genannten Gründen stimme ich dagegen.
Arms export: implementation of Common Position 2008/944/CFSP (A8-0264/2017 - Bodil Valero) DE
Im Initiativbericht der schwedischen Abgeordneten Bodil Valero wird eine effektive Umsetzung des Gemeinsamen Ratsstandpunktes aus dem Jahre 2008 (2008/944/GASP) angemahnt, welcher gemeinsame EU-Regeln für die Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie und Militärgütern festschreibt. Demzufolge sollen Waffenexporte eines EU-Mitgliedstaates in andere Länder außerhalb der EU nur dann erlaubt werden, wenn acht klar definierte Kriterien erfüllt sind. So soll das Waffen importierende Land unter anderem nicht mit Sanktionen belegt sein, die Menschenrechte achten, keine Konflikte schüren, nicht den Terrorismus unterstützen und den Frieden und die Stabilität in einer Region gewährleisten.Der Bericht hält fest, dass Waffenexporte nur der Verteidigung des Empfängerlandes dienen sollen, und kritisiert in diesem Zusammenhang jüngst erfolgte Exporte, etwa nach Saudi-Arabien. Auch so genannte private Sicherheitsunternehmen sollen nicht beliefert werden. Im Weiteren fordert Frau Valero eine umfassendere Berichterstattung sowie einen besseren Informationsaustausch zwischen den EU-Mitgliedstaaten.Insgesamt teile ich die Stoßrichtung dieses Berichtes, weshalb ich hierzu zugestimmt habe.
EU-Iceland Agreement on the protection of geographical indications for agricultural products and foodstuffs (A8-0254/2017 - David Borrelli) DE
Academic further and distance education as part of the European lifelong learning strategy (A8-0252/2017 - Milan Zver) DE
Dieser Bericht beschäftigt sich mit akademischer Weiterbildung und Fernstudiengängen. Obwohl wir, die Liberal-Konservativen Reformer, Bildung als eine der wichtigsten Zukunftsprioritäten sehen, habe ich mich wegen der Zuständigkeitsfrage bei der Abstimmung enthalten.Schließlich ist Bildungspolitik nicht Zuständigkeit der EU.
Promotion of internet connectivity in local communities (A8-0181/2017 - Carlos Zorrinho) DE
Der Bericht befasst sich mit der Förderung europaweiter Wi-Fi-Hotspots in 6 000 bis 8 000 Gemeinden. Ein 120-Millionen-Euro-Fonds soll Gemeinden finanziell dabei unterstützen, Hotspots an öffentlichen Plätzen einzurichten. Ich stehe diesem Vorschlag sehr kritisch gegenüber, weil es sich hier um eine „Greenwashing“-Kampagne der Europäischen Kommission handelt, mit dem Ziel, das Vertrauen und die Anerkennung der EU-Bürger zurückzugewinnen. Die Liberal-Konservativen Reformer stellen sich gegen die uneffektive Umverteilung der Steuergelder, wenn die Mitgliedstaaten erst in den gemeinsamen EU-Haushalt einzahlen, um später ein Teil der einbezahlten Gelder wieder zugewiesen zu bekommen für Projekte, die viel effektiver auf der nationalen oder regionalen Ebene gestaltet werden können. Der EU-Fonds sollte vielmehr auf Projekte konzentriert sein, bei denen eine internationale Zusammenarbeit notwendig ist, wie grenzüberschreitende Netzinfrastruktur oder Glasfaserausbau. Folglich habe ich den Bericht abgelehnt.
EU accession to the Council of Europe Convention on preventing and combating violence against women and domestic violence (A8-0266/2017 - Christine Revault d'Allonnes Bonnefoy, Anna Maria Corazza Bildt) DE
Der Bericht der Abgeordneten Christine Revault D'Allonnes Bonnefoy und Anna Maria Corazza setzt ein deutliches Zeichen, dass häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen bei dem Europaparlament auf null Toleranz stoßen. Darüber hinaus werden die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ zu ratifizieren. Beides finde ich absolut richtig und bin zutiefst entsetzt darüber, dass Frauenrechte im 21. Jahrhundert überhaupt noch in der EU thematisiert werden müssen. Frauenrechte sind für mich ein untrennbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Ferner sollten diese von allen Regierungen und Religionen angemessen und in vollem Umfang geachtet werden.Obwohl ich einige von den linken und grünen Parlamentskollegen stammende Absätze nicht unterstütze, habe ich mich dem moralischen Appell angeschlossen und dem Bericht zugestimmt.
Impact of international trade and EU’s trade policies on global value chains (A8-0269/2017 - Maria Arena) DE
Der Arena-Bericht beschäftigt sich mit globalen Wertschöpfungsketten. Diese sind eine wichtige Errungenschaft der Globalisierung – und ich befürworte deren Existenz.Dem Bericht kann ich trotzdem nicht zustimmen. Insbesondere befürchte ich, dass die vorgeschlagene durchgehende Zertifizierung unverhältnismäßig bürokratisch und aufwändig wäre.Daher lehne ich den Initiativbericht ab und befürworte stattdessen weniger bürokratische und freiwillige Lösungen (Labelling, Codes of Conduct,...), idealerweise auf WTO-Ebene.
2016 Report on Turkey (A8-0234/2017 - Kati Piri) DE
Der Bericht hat das Anliegen, die politischen Entwicklungen in der Türkei zu analysieren und eine Handlungsempfehlung für die EU abzuleiten. Diesem Anliegen ist der Kompromisstext gerecht geworden. Zunächst wird eine Analyse der Situation der letzten Jahre vorgenommen mit Bezug auf Menschenrechte, die demokratische Entwicklung gemäß den Kopenhagener Prinzipien, die Situation der Minderheiten und insbesondere der Kurden, die Reaktion auf den Putschversuch von 2016 mit umfangreichen Säuberungen und nicht-rechtsstaatlichen Gerichtsverfahren. Die Kritik an der türkischen Politik ist deutlich. Gleichzeitig ist die Türkei ein wichtiger Partner z. B. bei Fragen der Migration, dem Terrorismus oder wirtschaftlichen Anliegen. Der Bericht schlägt pragmatisch vor, diese Zusammenarbeit zu vertiefen. Der Bericht soll dem für 2017 zu erwartenden Kommissionsbericht über den Fortgang der Beitrittsverhandlungen nicht vorgreifen, stellt aber eine Suspendierung aller Zahlungen in Aussicht, wenn die Entwicklungen der letzten Jahre eine Suspendierung erfordern sollten. Ich empfinde den Bericht als ausgewogen und habe deshalb zugestimmt.
Double taxation dispute resolution mechanisms in the EU (A8-0225/2017 - Michael Theurer) DE
Doppelbesteuerung ist ein erhebliches Hindernis für den Binnenmarkt, sie erschwert grenzüberschreitende Investitionen und kann das Wachstum langfristig beeinträchtigen. Gegenwärtig sind 900 Doppelbesteuerungsstreitigkeiten anhängig, deren Streitwert sich insgesamt auf 10,5 Mrd. EUR beläuft. Der Bericht schlägt vor, effizientere Prozesse einzuführen, die Personalausstattung zu verbessern, und plädiert dafür, die Transparenz zu verbessern. Diese Vorschläge sind zielführend, um Streitfälle zu reduzieren und diese schneller und verlässlicher abwickeln zu können. In der Folge habe ich für den Bericht gestimmt.
EU action for sustainability (A8-0239/2017 - Seb Dance) DE
Der Dance-Bericht setzt sich als Ziel, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und der COP21 im gesamten Arbeitsprogramm der EU zu unterstützen. Der Bericht würdigt Initiativen, die die Organe der Union bereits eingeleitet haben, und versucht, einen zusätzlichen Rahmen für zukünftige Initiativen der EU zu schaffen. Während der Bericht lobenswerterweise eine engere Einbindung des Parlaments in die Entscheidungen der Kommission fordert, sind andere Punkte bedenklicher: ein „Fonds für gerechten Wandel“ zur Unterstützung obsoleter Schwerindustrien beispielsweise. Wirtschaftlicher Wandel findet zwangsläufig statt. Staatliche Eingriffe zum Erhalt unwirtschaftlicher Strukturen würden Budgetbeschränkungen aufweichen und den „Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“ verhindern. Die EU sollte lediglich den Austausch von „Best Practices“ erleichtern. Auch dem Vorschlag zur Stärkung von „Ökologisierungsmaßnahmen“ in der gemeinsamen Agrarpolitik kann ich nicht zustimmen. Durch den höheren Flächenverbrauch würde dieser Vorschlag der Umwelt meines Erachtens mehr schaden als nutzen. Aus den genannten Gründen habe ich den Bericht insgesamt abgelehnt.
Towards an EU strategy for international cultural relations (A8-0220/2017 - Elmar Brok, Silvia Costa) DE
Der Brok-Costa-Bericht hebt die Bedeutung der Kultur als Faktor des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des gegenseitigen Verständnisses hervor und versucht, einen Rahmen für eine stärkere gemeinsame Kulturpolitik der EU zu schaffen. Dieser Rahmen besteht hauptsächlich aus einer größeren Umverteilung von EU-Geldern an diverse kulturelle Programme. Bildungspolitische Maßnahmen, die den zentralen Zielen der EU dienlich sind, sollen unter dem Deckmantel der Kultur auf EU-Ebene gefördert werden. Als solches finde ich den Bericht bedenklich, weil meines Erachtens die Kultur und die damit verbundene kulturelle Bildung missbraucht werden könnten, um den föderalistischen Grundgedanken einer Brüsseler Elite voranzutreiben. Daher sehe ich die Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit verletzt. Aus den genannten Gründen habe ich dem Bericht insgesamt nicht zugestimmt.
European standards for the 21st century (A8-0213/2017 - Marlene Mizzi) DE
Dieser Umsetzungsbericht zum Normungsprozess in der EU betont u. a. die Rolle der technischen Standards im IKT-Bericht und deren Bedeutung für Wachstum und Wettbewerb in Europa. Der Bericht betont, dass Standards Ergebnis eines inklusiven, transparenten und von den Unternehmen (unter Aufsicht der Zivilgesellschaft, z. B. von Verbrauchern, Umweltverbänden) selbst gesteuerten Verfahrens sein sollten. Zum Schluss bemerkt der Bericht, dass die horizontale Kooperation zwischen den starken europäischen Industrien und dem IKT-Sektor ausgeweitet werden muss, um die Digitalisierung der Industrie voranzutreiben. Daher habe ich für den Bericht gestimmt.
Towards a pan-European covered bonds framework (A8-0235/2017 - Bernd Lucke) DE
Wegen des sich abzeichnenden Ausscheidens des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union und dem damit einhergehenden Verlust Londons als Finanzplatz hat die Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion noch einmal stark an Bedeutung gewonnen. Gedeckte Schuldverschreibungen spielen in diesem Zusammenhang für die Finanzierung von Banken eine wesentliche Rolle. Dieser Bericht soll dafür ein verlässliches EU-weites Rahmenwerk bilden.Der Bericht trifft klare Festlegungen für gedeckte Schuldverschreibungen, die garantieren, dass sie ihren Status als sicheres Finanzierungsinstrument und die damit einhergehenden regulatorischen Privilegien behalten. Gleichzeitig schlägt er nützliche Innovationen wie die Einführung von besonders sicheren Premium Covered Bonds und European Secure Notes vor. Zugleich stellt der Bericht sicher, dass die gut funktionierenden Märkte für gedeckte Schuldverschreibungen nicht durch ein Übermaß an Regulierung unnötig beeinträchtigt werden.Deshalb habe ich dem Bericht zugestimmt.
Macro-financial assistance to Moldova (A8-0185/2017 - Sorin Moisă) DE
Der Moisă-Bericht beinhaltet in erster Linie Änderungsanträge des Parlaments zum Vorschlag der Kommission für eine Makrofinanzhilfe an die Republik Moldau. Die Finanzhilfe soll an wirtschaftliche und strukturelle Reformen geknüpft werden. In diesem Sinne setzt sich der Bericht dafür ein, dass die Finanzhilfe ausdrücklich zur Schaffung einer größeren Unabhängigkeit der Justiz und der Medien-Landschaft, Transparenz der öffentlichen Verwaltungen und Bekämpfung der Armut führt. Die Finanzhilfe soll auch zur Umsetzung des Assoziierungsabkommens beitragen, damit positive Entwicklungsimpulse in Moldau sich weiter verstärken. Änderungsanträge des Parlaments zielen vor allem auf eine strengere Kontrolle der Mittelverwendung. Zum Beispiel soll ein genau definierter Zeitrahmen für die Erfüllung der Auflagen gelten. Die EU kann durch die Änderungsanträge des Parlaments die Finanzhilfen schneller begrenzen oder ganz einstellen. Aus den genannten Gründen habe ich für den Moisă-Bericht gestimmt.
Private security companies (A8-0191/2017 - Hilde Vautmans) DE
Der Bericht von Hilde Vautmans will einheitliche Regeln innerhalb der EU für private Sicherheitsunternehmen aufstellen. Nach meiner Überzeugung ist es indes Sache der EU-Mitgliedstaaten, sicherzustellen, dass private Sicherheitsunternehmen sich an Recht und Gesetz halten, rechtsstaatliche Grundsätze respektieren und das staatliche Gewaltmonopol nicht in Frage stellen. Geleitet vom Subsidiaritätsprinzip habe ich deshalb gegen diesen Initiativbericht gestimmt.
Working conditions and precarious employment (A8-0224/2017 - Neoklis Sylikiotis) DE
Der Bericht „Arbeitsbedingungen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse“ wurde von einem Berichterstatter der GUE (Sylikiotis) betreut und hat von Anfang an eine sozialistische Stoßrichtung. Das Anliegen der Linken, aber auch von Grünen und Sozialdemokraten, war, atypische und prekäre Beschäftigungsmodelle auf EU-Ebene zu definieren und europaweite Standards vorzuschlagen. Solche Standards bedeuten immer auch Kostenfaktoren für Unternehmen und sind angesichts großer wirtschaftlicher Probleme in einigen Regionen, hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung ein Risiko. Fragen der Arbeitsmarktregulierung sind aus diesem Grund in der EU subsidiär bei den Nationalstaaten angesiedelt und müssen von diesen verantwortet werden. Gerade im Bereich der IT-Wirtschaft sind flexible Arbeitsverträge notwendig und normal und dürfen keinesfalls pauschal in den Bereich prekärer Arbeitsverhältnisse verortet werden. Ein erhöhter Druck von der europäischen Ebene, umfangreiche Regulierungen einzuführen, ist deshalb nicht zu verantworten. Ich habe den Bericht folglich abgelehnt.
Implementation of the European Fund for Strategic Investments (A8-0200/2017 - José Manuel Fernandes, Udo Bullmann) DE
Die Verordnung über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) – auch bekannt als „Juncker-Plan“ – wurde am 25. Juni 2015 verabschiedet. Der EFSI ist im Wesentlichen eine Garantie von 21 Mrd. EUR für die Europäische Investitionsbank (EIB), die der EIB zusätzliche Risikotragfähigkeit zur Verfügung stellt, damit sie bis zu 315 Mrd. EUR an Investitionsprojekten mit einem höheren Risikoprofil mobilisieren kann, ohne ihr Triple-A-Rating zu verlieren. Der EFSI wurde für einen ersten Zeitraum von drei Jahren gegründet, obwohl die Kommission bereits am 14. September 2016 seine Verlängerung bis zum 31. Dezember 2020 sowie die Erweiterungen für den Fonds und den Europäischen Investitionsbeirat (EIAH) vorgeschlagen hat.Der EFSI ist seit etwa 1,5 Jahren im Einsatz. Dieser INI-Bericht bewertet die Umsetzung der EFSI-Verordnung bislang und gibt Empfehlungen für Verbesserungen.Der Gesamteindruck ist, dass der EFSI quantitativ die erwarteten Ergebnisse innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens abgegeben hat. Aus qualitativer Sicht gibt es jedoch Bedenken darüber, ob die Verordnung vollständig in Übereinstimmung mit den von den Mitgesetzgebern vorgesehenen Regelungen umgesetzt wurde.Zudem wurde nicht immer ein Mehrwert für Europa geschaffen, und es wurden selten neue, zusätzliche, sondern schon geplante Projekte umgesetzt. Außerdem schuf der EFSI selten neue Arbeitsplätze, deshalb habe ich gegen den Bericht gestimmt.
Online platforms and the Digital Single Market (A8-0204/2017 - Henna Virkkunen, Philippe Juvin) DE
In dem Bericht geht es um die Festlegung von Innovationsmöglichkeiten und der regulatorischen Vorgehensweise bei Online-Plattformen. Er ist dabei sehr umfangreich. Themen wie Verbraucherschutz, Urheberrechte, Bildung, Telekommunikationsregulierung, die kollaborative Wirtschaft, Fake News und Terrorbekämpfung über Radikalisierung sind hier aufgenommen worden. Auch der komplexe Gegenstand der Online-Plattform wird kaum eingegrenzt, und trotzdem wird versucht, alle Aspekte zu erfassen und Verantwortlichkeiten zuzuweisen. Das Ziel, politische Prioritäten zu bestimmen und innovationshemmende neue Regulierungen zu vermeiden, verfehlt der Bericht. In zu vielen Fällen sieht er die Notwendigkeit neuer Regulierung. Das gefährdet Innovationen in diesem Bereich. Ich stimme daher gegen den Bericht.
Statute and funding of European political parties and foundations (B8-0405/2017, B8-0406/2017) DE
Diese Entschließung fordert eine Überarbeitung der Vorschriften über die Finanzierung europäischer politischer Parteien und Stiftungen. Es handelt sich um keinen neuen Vorschlag. Dieser taucht immer dann auf, wenn die christlich-demokratische und sozialistische Koalition im Europäischen Parlament zu dem Schluss kommen, dass kleinere Parteien ihre Ressourcen zu viel zu ihren Gunsten verwendet haben. In solchen Fällen wird plötzlich nach mehr Transparenz und Ankopplung der Ressourcen an die von der großen Koalition vorgegebenen „europäischen Werte“ gerufen.Die heute abgestimmte Entschließung ist als eine Reaktion auf die Finanzierung der Brexit-Kampagne von der UKIP-Partei zu verstehen. Auch wenn die Liberal-Konservativen Reformer sehr eng mit der britischen Regierungspartei (d. h. Konkurrenz von UKIP) zusammenarbeiten, sprechen wir uns stark gegen die Entschließung und jegliche Versuche, politische Pluralität einzuschränken, aus. Sollten konkrete Beweise für einen Missbrauch der europäischen Gelder vorliegen, müssen diese mit aller Härte untersucht und bestraft werden. Dies sehen wir als Selbstverständlichkeit. Einen politischen Machtkampf im Namen der Transparenz lehnen wir allerdings ab.Dementsprechend habe ich gegen die Entschließung gestimmt.
Binding annual greenhouse gas emission reductions to meet commitments under the Paris Agreement (A8-0208/2017 - Gerben-Jan Gerbrandy) DE
Am 20. Juli 2016 verabschiedete die Kommission ein Maßnahmenpaket zur Beschleunigung von Europas Übergang in eine kohlenstoffarme Wirtschaft. Einer der Legislativvorschläge in diesem Paket ist der Vorschlag für eine Verordnung über die verbindlichen jährlichen Treibhausgasemissionsreduktionen durch die Mitgliedstaaten von 2021 bis 2030. Dieser ist die Folgemaßnahme zur Beschlussfassung (Entscheidung Nr. 406/2009/EG), die zwischen 2013 und 2020 nationale Emissionsziele für die Mitgliedstaaten in den Nicht-ETS-Sektoren festlegte. Neben der Festlegung differenzierter nationaler Emissionsreduktionsziele für das Jahr 2030 (die das Bruttoinlandsprodukt jedes Mitgliedstaats berücksichtigen, um den relativen Wohlstand zu reflektieren) führt die Kommission in ihrem Vorschlag eine Flexibilitätsklausel ein. Der zuständige Ausschuss unterstützte den Vorschlag der Kommission, zusätzliche „Flexibilitätszertifikate“ einzuführen, und nahm den EKR-Vorschlag zur Einführung von Konditionalität beim Zugang zu diesen Zertifikaten an. Weil sich unsere Fraktion, die EKR, in vielen Punkten durchsetzen konnte, habe ich für diesen Bericht gestimmt.
The need for an EU strategy to end and prevent the gender pension gap (A8-0197/2017 - Constance Le Grip) DE
Die sogenannte „gender pension gap“ betrifft die Lohn- und Rentenpolitik, die laut den gültigen europäischen Verträgen in den Aufgabenbereich der Mitgliedstaaten fällt. Die Liberal-Konservativen Reformer stehen für die Einhaltung des EU-Rechts und akzeptieren deswegen keine Kompetenzerweiterung der EU in Bereiche, die der EU nicht zustehen. Stattdessen setzen wir uns für eine Einschränkung der Aktivitäten der EU auf die Kernproblematiken ein.In Anbetracht der nationalen Zuständigkeiten habe ich den Le Grip-Bericht abgelehnt.
Increasing engagement of partners and visibility in the performance of European Structural and Investment Funds (A8-0201/2017 - Daniel Buda) DE
Der Bericht fordert, die Kommunikation und damit die Sichtbarkeit der EU-Kohäsionspolitik, welche auch wahlweise als Regional- oder Strukturpolitik bezeichnet wird, nachhaltig zu erhöhen. Grundsätzlich bedarf es meines Erachtens einer Reformierung und auch einer Mittelreduzierung bei der EU-Kohäsionspolitik. Denn neben vielen sinnvollen, zeitlich befristeten Programmen für strukturschwache Regionen gibt es auch ineffiziente Dauersubventionierung, Marktverzerrung, zweckentfremdete Projekte, Korruption und Vetternwirtschaft. Entscheidend für diesen Bericht ist allerdings etwas anderes. Zurzeit werden für die Kohäsion enorme Summen aus Steuermitteln ausgegeben – 351,8 Milliarden Euro für den Zeitraum 2014-2020 –, welche rund ein Drittel des EU-Haushaltes ausmachen. Der Bürger und Steuerzahler in der EU hat daher ein Anrecht darauf, zu erfahren, was genau mit diesen Mitteln geschieht und wie sinnvoll dieser Mitteleinsatz im Rahmen der Strukturpolitik ist. Nur mit umfassender Transparenz kann eine solide Entscheidungsgrundlage für künftige Haushaltsentscheidungen in der EU-Kohäsionspolitik geschaffen und das Leistungsprinzip bei der Festlegung und Umsetzung von Programmen und Projekten in den Vordergrund gerückt werden. Aus diesem Grund habe ich für diesen Bericht gestimmt.
Energy efficiency labelling (A8-0213/2016 - Dario Tamburrano) DE
In diesem Verordnungsentwurf werden das Verfahren und der Zeitplan für die Wiedereinführung des Energieetiketts mit der A-G-Skala (im Wesentlichen innerhalb von 5 Jahren) herbeigeführt. Studien belegen, dass die einfache A-G-Skala verbraucherfreundlicher ist als die abgestufte Skala mit A +, A ++ oder A +++. Die grüne bis rote Farbskala wird beibehalten. Zunächst muss die Kommission eine Überprüfung der aktuellen Etiketten durchführen und anschließend einen delegierten Rechtsakt vorschlagen, um die A-G-Skala wieder einzuführen. Die einfache Etikettierung soll Innovation anregen und die Überfüllung der Top-Kategorien mit Produkten durch eine einfache und grobe Differenzierung verhindern. Diesem verbraucher- und innovationsfreundlichen Bericht habe ich zugestimmt.
Building blocks for a post-2020 EU cohesion policy (A8-0202/2017 - Kerstin Westphal) DE
Der Bericht der sozialdemokratischen Europaabgeordneten Kerstin Westphal mit seinem sehr sperrigen Titel fordert vor allem eines: mehr Geld vom deutschen und europäischen Steuerzahler.Zurzeit wird rund ein Drittel des EU-Haushaltes für die sogenannte Kohäsionspolitik ausgegeben, welche wahlweise auch als Struktur- oder Regionalpolitik bezeichnet wird. Teilweise sind die damit verbundenen Programme sinnvoll, etwa in strukturschwachen Regionen, in denen zeitlich befristete Anschubprojekte zur Verbesserung der Infrastruktur und Wettbewerbsfähigkeit finanziert werden. Andererseits steht die Kohäsionspolitik aber für ineffiziente Dauersubventionierung, Marktverzerrung, zweckentfremdete Projekte, Korruption und Vetternwirtschaft. Solche Vorkommnisse untergraben auf Dauer das Vertrauen der Bürger in die Funktionsfähigkeit der EU und haben auch zum Brexit-Votum im Vereinigten Königreich beigetragen. Dennoch fordert Frau Westphal und mit ihr die große Mehrheit des Europäischen Parlaments mindestens gleich viel, besser noch mehr Geld für die Kohäsionspolitik nach 2020. Zudem möchte die SPD-Abgeordnete mehr nationale Beiträge von den EU-Mitgliedstaaten für Kofinanzierungen. Dabei sollen diese zusätzlichen Mittel nicht bei der Kalkulation von nationalen Defiziten im Rahmen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes angerechnet werden. Solch ein Vorgehen würde die ohnehin krisenbehaftete Euro-Einheitswährung weiter destabilisieren und schwächen.Aus Verantwortung für die Steuerzahler in Deutschland und der EU habe ich mich daher gegen diesen Bericht ausgesprochen.
Introduction of temporary autonomous trade measures for Ukraine (A8-0193/2017 - Jarosław Wałęsa) DE
Dieser Bericht unterstützt den vereinfachten Marktzugang für ukrainische Exporte in die EU. Dafür werden Zölle abgeschafft.Als LKR treten wir für freien Handel ein und begrüßen diesen Vorschlag. Erst recht unterstütze ich diese einseitige Maßnahme der EU in diesem Zusammenhang, in dem der Handel der Ukraine mit ihrem bis dahin wichtigsten Exportmarkt, Russland, eingebrochen ist.Ich stimme dem Bericht zu, da die Maßnahme ukrainischen Exporteuren und EU-Konsumenten gleichermaßen hilft.
Multiannual Framework for the EU Agency for Fundamental Rights for 2018-2022 (A8-0177/2017 - Angelika Mlinar) DE
Die im Jahr 2007 gegründete Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) mit Sitz in Wien wurde eingerichtet, um den Organen und Mitgliedstaaten der EU unabhängige faktengestützte Grundrechtsberatung bereitzustellen. Die FRA ist eine unabhängige EU-Agentur, die aus dem Haushalt der Europäischen Union finanziert wird. In einem jeweils fünfjährigen Mehrjahresrahmen werden die Themenbereiche der Tätigkeit der FRA festgelegt. Das aktuelle Jahresbudget beträgt 21,2 Mio. EUR.Der Bericht empfiehlt die Annahme des neuen Mehrjahresrahmens 2018–2022 mit den Themenbereichen Opferschutz, Gleichstellung, Schutz der Privatsphäre, justizielle Zusammenarbeit, Migration, Rassismus, Rechte des Kindes und Integration der Roma.Zwar besteht bei einzelnen Themenbereichen die Gefahr, dass die Agentur politischem Druck ausgesetzt ist und damit ihre Tätigkeiten nicht mehr politisch unabhängig ausführen kann. Doch die Wahrung der Grundrechte ist eine Kernsäule der EU, wozu die Agentur ihren entsprechenden Beitrag leistet. Entsprechend habe ich diesem Bericht zugestimmt.
Digitising European industry (A8-0183/2017 - Reinhard Bütikofer) DE
Der Bericht zur Digitalisierung der europäischen Industrie spricht sich für die Reindustrialisierung Europas aus und hebt die hohe Bedeutung des Digitalen Binnenmarktes in diesem Kontext hervor. Dabei werden eindeutige Gesetzesvorschriften aus Brüssel sowie Investitionsanreize als unterstützende Mittel gesehen, um das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft im digitalen Bereich zu steigern. Das Europaparlament macht in dem oben genannten Bericht konkrete Vorschläge für eine gezielte Unterstützung von Start-ups oder KMU, die wir als Liberal-Konservative Reformer (LKR) nur unterstützen können. Deshalb habe ich für den Bericht gestimmt.
Combating anti-semitism (B8-0383/2017, B8-0388/2017) DE
Die Resolution stellt fest, dass die Zahl antisemitischer Vorfälle in den letzten Jahren signifikant gestiegen ist und daher eine entschiedene Reaktion der Mitgliedsstaaten sowie der Europäischen Institutionen erforderlich ist. Die Resolution begrüßt die Einrichtung eines Koordinators zur Bekämpfung von Antisemitismus bei der Europäischen Kommission und fordert die Mitgliedsstaaten auf, dementsprechend nationale Koordinatoren zu ernennen. Zu den weiteren Maßnahmen gehören u. a. der Aufruf, gemeinsam mit den Anbietern stärker gegen sogenannte hate speeches in sozialen Medien und Online-Netzwerken vorzugehen sowie die Medien und die Presse darin zu bestärken, mehr über Antisemitismus aufzuklären.Die Resolution formuliert legitime Maßnahmen, deren Tauglichkeit zur Behebung der bestehenden Probleme jedoch zweifelhaft ist. Der schwere Mangel der Resolution besteht darin, dass sie sich verweigert, junge, männliche Migranten aus dem arabischen Raum bzw. muslimischen Kulturkreisen als eine der Tätergruppen zu identifizieren. Wenn dieser spezifische Antisemitismus nicht durch ebenso spezifische Maßnahmen in Politik und Gesellschaft adressiert wird, kann man des Problems nicht Herr werden. Insoweit kann diese Resolution lediglich als deklamatorischer Akt verstanden werden, der nicht zuletzt aus Gründen der politischen Korrektheit den offensichtlichen Tatbestand nicht anzusprechen wagt.Trotz der Mängel habe ich der Resolution zugestimmt.
The right funding mix for Europe’s regions: balancing financial instruments and grants in EU cohesion policy (A8-0139/2017 - Andrey Novakov) DE
Die Methoden der EU-Kohäsionspolitik bestehen hauptsächlich aus einer Mischung von Finanzhilfen und Finanzierungsinstrumenten (Mikrofinanzierungen, Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungskapital und Risikokapital), die über die so genannten ESI-Fonds im Rahmen der geteilten Mittelverwaltung (unter Beteiligung von nationalen Behörden und Finanzintermediären) investiert oder zentral durch die Kommission und die EIB-Gruppe verwaltet werden. Dabei sollen insbesondere strukturschwache Regionen unterstützt werden, was kurzfristig sinnvoll sein kann. Der Bericht des bulgarischen EVP-Abgeordneten Andrey Novakov fordert eine Vereinfachung und Entbürokratisierung der gegenwärtigen EU-Kohäsionspolitik, was zu begrüßen ist. Im Weiteren regt er eine verstärkte Anwendung von Finanzierungsinstrumenten an, welche nach Auffassung des Berichterstatters so genannte Hebelwirkungen erzielen können. Hierüber fehlt jedoch eine ordentliche Bewertungsgrundlage. Denn allgemein ist zu beobachten, dass bei der EU-Kohäsionspolitik in erster Linie getätigte Ausgaben, nicht aber erzielte Ergebnisse als messbare Erfolgskriterien gelten. Zudem fordert die Mehrheit im Europäischen Parlament wie auch in diesem Bericht regelmäßig mehr Mittel für die EU-Kohäsion, statt Wege aufzuzeigen, wie strukturschwache Regionen dank guter Wirtschaftspolitik von einer Dauersubventionierung aus EU-Mitteln wegkommen können. Aus diesem Grund habe ich mich bei diesem Bericht enthalten.
Implementation of the EU-Korea Free Trade Agreement (A8-0123/2017 - Adam Szejnfeld) DE
Am 1. Juli 2011 trat das Freihandelsabkommen zwischen Südkorea und der EU, zunächst provisorisch, in Kraft. Seither haben sich insbesondere die Exporte nach Korea hervorragend entwickelt, während die Importe unter der schwachen Euro-Kaufkraft litten. Das Quantitative Easing der EZB sieht die koreanische Seite daher zurecht kritisch.Der Bericht schätzt diese Entwicklung zurecht positiv ein, weist aber auf die nötigen Nachbesserungen hin. Diese schließen die einfachere Anwendbarkeit des Handelsabkommens für mittelständische Unternehmen, technische Vereinfachungen im Handel (z.B. „Direct Transport Clause“) und eine Erweiterung des Abkommens auf Investitionen ein.Gerade diese Verbesserungen sehe ich sehr positiv – deshalb stimme ich diesem Bericht zu.
Making relocation happen (B8-0340/2017, B8-0343/2017, B8-0344/2017) DE
Die von fünf Fraktionen im Europäischen Parlament (EVP, S+D, ALDE, Grüne, GUE) eingebrachte Resolution fordert die EU-Mitgliedstaaten dazu auf, ihren selbst auferlegten Verpflichtungen bezüglich der Umverteilung von Flüchtlingen nachzukommen. Dabei wird bekräftigt, die im vergangenen Jahr beschlossene Umverteilung von 160 000 Flüchtlingen aus Italien und Griechenland auf andere EU-Staaten müsse im Zweifel auch zwangsweise in Form von Vertragsverletzungsverfahren gegen renitente Mitgliedstaaten durchgesetzt werden. Ich halte dies für den falschen Weg. Denn mit Recht betonen einzelne EU-Mitgliedstaaten, eine Umverteilung ohne systematische Sicherung der Schengen-Außengrenzen motiviere letztlich nur Schleuser, ihr mörderisches Handwerk zu betreiben. Stattdessen brauchen wir mehr Hilfe in Krisenregionen und die Schaffung von Schutzzonen in sicheren Drittstaaten, wohin Gerettete ausschließlich verbracht werden müssen. Ein solches Gesamtkonzept, wie es die LKR nach Ausbruch der Migrationskrise als erste Partei in Deutschland im September 2015 vorgelegt hat, steht von Seiten der EU-Institutionen aber noch aus. So fehlt noch immer der gemeinsame Wille für die freiwillige Festlegung von Obergrenzen und die einheitlich vollzogene Sicherung der Außengrenzen. Außerdem muss auch einheitlich über den Status von Asylbewerbern und Flüchtlingen entschieden werden. Aus diesem Grund habe ich gegen die Resolution der Parlamentsmehrheit gestimmt und mich für die Alternativresolution der EKR-Fraktion ausgesprochen.
Objection to a delegated act: Identifying high-risk third countries with strategic deficiencies (B8-0294/2017) DE
Der Widerspruch richtet sich gegen die delegierten Rechtsakte, nach denen im Rahmen der Anti-Money-Laundering Directive Guyana von der Liste der Hochrisikoländer gestrichten und Äthiopien neu hinzugefügt werden sollte. Diese Liste stellt nach wie vor einen zentralen Konfliktpunkt zwischen Parlament und Kommission dar, weil sie aufgrund fehlender Ressourcen bei der Finanzbehördlichen Eingreiftruppe für Geldwäsche (FATF) nur wenige Länder enthält. Die anderen Fraktionen im Parlament wollen dem Einspruch daher zustimmen, um Druck auf die Kommission auszuüben.Ich möchte jedoch die Fortschritte würdigen, die Guyana gemacht hat. Dass mit Äthiopien ein Land exemplarisch herausgegriffen wird, ist zwar ärgerlich. Bei einer Annahme des Widerspruchs würde das Land aber weiter nicht als Hochrisikoland qualifiziert, was aus meiner Sicht nicht hingenommen werden kann.Deshalb habe ich gegen den Widerspruch gestimmt.
Situation in Hungary (B8-0295/2017, B8-0296/2017) DE
Der Entschließungsantrag kritisiert die politischen Entwicklungen der letzten Jahre in Ungarn scharf und fordert ein Verfahren nach Artikel 7 Absatz 1 EUV, das den Rat auffordert festzustellen, ob die Politik der ungarischen Regierung den Grundwerten der EU widerspricht.Obwohl einige Entwicklungen wie beispielsweise die Einschränkungen von Universitäten kritisch zu sehen sind, schießt der Bericht über das Ziel hinaus. Die Ungarn haben unter Einhaltung demokratischer Grundsätze als souveräner Staat das Recht, politische Entscheidungen zu treffen, auch wenn diese den Abgeordneten des Europäischen Parlaments missfallen. Grundsätzlich ist die Kommission Hüterin der Verträge. Ihr obliegt es über deren Einhaltung zu wachen, und nicht dem Parlament. Darüber hinaus fordert der Bericht den Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres dazu auf, einen Sonderbericht zur Lage in Ungarn auszuarbeiten. Hierin sehe ich keinen Mehrwert für die ungarische Bevölkerung oder die EU als Ganzes, sondern ein politisches Kalkül zur Selbstdarstellung einzelner politischer Akteure.Aus diesem Grund habe ich einzelnen Passagen des Berichts zugestimmt, das Dokument insgesamt aber abgelehnt.
EU eGovernment action plan 2016-2020 (A8-0178/2017 - Sabine Verheyen) DE
Dieser Berichtsentwurf über den eGovernment-Aktionsplan 2016-2020 konzentriert sich auf die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung, den Erwerb des digitalen Binnenmarktes und die Beteiligung von Bürgern.Der Aktionsplan ermutigt die Mitgliedstaaten, alle Arbeiten zusammenzubringen und zu koordinieren, um ein modernes und digitales Verwaltungssystem zu schaffen.Der Bericht unterstreicht auch die Notwendigkeit von Sicherheitssystemen sowie den Schutz personenbezogener Daten, da die Sicherheit ein Schlüsselelement für das Vertrauen der Bürger in digitale Dienste ist.Aus Sicht des IMCO ist die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten sehr bedeutsam. Die Verwaltung auf allen Ebenen sollte offen, effizient, benutzerfreundlich sowie grenzüberschreitend sein. Es besteht jedoch weiterhin ein Bedarf an Offline-Diensten.Dieser Berichtsentwurf ist sehr ausgewogen geschrieben. Der Berichterstatter stellte 15 Kompromisse vor. Die meisten von ihnen wurden von der ECR im Ausschuss unterstützt.Ein paar problematische Punkte erschienen jedoch, haben aber meine Unterstützung für den endgültigen Text nicht beeinflusst.Der Bericht stellt für mich einen tragbaren Kompromiss dar. Deshalb habe ich ihm zugestimmt.
Annual report 2015 on the protection of EU's financial interests - Fight against fraud (A8-0159/2017 - Julia Pitera) DE
Der Bericht befasst sich mit Betrugsfällen und anderen Unregelmäßigkeiten, die sich negativ auf den Finanzhaushalt der EU auswirken. Die LKR steht den aufgeblähten Budgets der Agrar- und Strukturfonds generell kritisch gegenüber und setzt sich für eine schlankere EU ein. Aus diesem Grund sehe ich es sehr kritisch, dass EU-Gelder häufig unrechtmäßig abgerufen werden und Gegenstand von Betrugsfällen sind. Der Bericht geht mit seinen Forderungen zur Betrugsbekämpfung in einigen Bereichen aber deutlich zu weit. Insbesondere die Schaffung eines europäischen Staatsanwalts und die Ausdehnung seines Mandats auch auf Mehrwertsteuerbetrug sehe ich kritisch und als unzulässigen Eingriff der EU in die Souveränität der Mitgliedstaaten. Aus diesem Grund habe ich dem nichtlegislativen Bericht nicht zugestimmt.
Resource efficiency: reducing food waste, improving food safety (A8-0175/2017 - Biljana Borzan) DE
Die Berichterstatterin fordert in diesem Bericht die Einführung verbindlicher quantitativer Zielvorgaben zur Reduktion von Nahrungsmittelabfällen. So soll bis 2025 EU-weit ein Drittel (30%) und bis 2030 die Hälfte (50%) der geschätzten jährlich 88 Millionen Tonnen an Nahrungsmittelabfällen vermieden werden. Konkrete Maßnahmen werden noch nicht benannt, vielmehr wird die Kommission aufgefordert zunächst eine Methodik zur Messung von Nahrungsmittelabfällen in allen Mitgliedsstaaten zu entwickeln.Zweifellos gibt es aus Sicht des Umweltschutzes, aber auch aus ökonomischer oder ethischer Perspektive gute Gründe, Nahrungsmittelabfälle zu reduzieren. EU-weite Quoten müssten jedoch zwingend auch EU-weit kontrolliert werden, was auf Ebene der Produzenten, des Handels und der Konsumenten zu erheblicher Bürokratie führen würde, zumal einheitliche Standards in den 27 Mitgliedsstaaten kaum umsetzbar wären.Trotz der hehren Absicht der Berichterstatterin habe ich daher gegen den Bericht gestimmt.
Annual report on the control of the financial activities of the European Investment Bank for 2015 (A8-0161/2017 - Nedzhmi Ali) DE
Der Bericht setzt sich mit der Erklärung der Europäischen Investitionsbank (EIB) bezüglich ihrer finanziellen Aktivitäten im Jahr 2015 auseinander.Zwar gibt es einige Punkte in dem Bericht, die ich durchaus kritisch sehe, wie etwa die Forderung nach geringeren Anforderungen für Projekte in Gegenden mit hoher Jugendarbeitslosigkeit oder die Forderung nach einer gleichmäßigeren geographischen Verteilung. Dennoch wird in dem Text richtig die Bedeutung der EIB für Investitionen und Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit hervorgehoben. Darüber hinaus wird auf den Beitrag der Europäischen Investitionsbank zu politisch gewünschten Zielen wie Klimaschutz, die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen als auch die Stärkung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa hingewiesen. Ebenso ist die EIB für ihre Entwicklungspolitik und das „Results Measurement“-Rahmenwerk zu loben.Obwohl ich bei der Entwicklungspolitik die unfokussierte Mittelvergabe kritisch hinterfrage und mir eine stärkere Ex-post-Bewertung wünschen würde, stellt der Bericht für mich einen tragbaren Kompromiss dar. Deshalb habe ich ihm zugestimmt.
European Year of Cultural Heritage (A8-0340/2016 - Mircea Diaconu) DE
Das Hauptziel des Europäischen Jahres ist die Feier des europäischen Kulturerbes als gemeinsame Ressource und soll das Gefühl der europäischen Identität stärken. Die EU-Kommission will damit die Rolle des europäischen kulturellen Erbes bei der Förderung eines gemeinsamen Bewusstseins für Geschichte und Identität hervorheben.Ich kann den Bericht des CULT-Ausschusses über den Vorschlag für das Europäische Jahr des Kulturerbes (EJCH) 2018 nicht unterstützen, da es zu einer neuen, gewidmeten Haushaltslinie kommt.Des Weiteren ist es eine Illusion, darauf zu hoffen, dass die nationale Identität nach und nach durch eine europäische Identität abgelöst werden könnte. Das Miteinander von mehreren Identitäten prägt die westlichen Staaten. „Mehr Europa“ ist nicht die Lösung.
Union programme to enhance the involvement of consumers in financial services policy making (A8-0008/2017 - Philippe Lamberts) DE
In diesem Bericht werden zwei Nichtregierungsorganisationen Gelder der EU zugesprochen. Diese sollen tatsächlich u. a. Lobbyarbeit für Aktieninhaber betreiben.Außerdem ist die tatsächliche Verwendung unklar festgelegt. Aus meiner Sicht tragen diese NGOs nicht entscheidend zur Transparenz im Finanzsektor bei – da sie nicht privat finanziert werden, ist dies eine Verschwendung von Steuergeldern.Entsprechend stimme ich gegen diesen Bericht.
Discharge 2015: EU general budget - European Parliament (A8-0153/2017 - Dennis de Jong) DE
Der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, wollte im Jahr 2015 Leitungspositionen im EP ohne Ausschreibungen vergeben. Er hat seine Mitarbeiter im Kabinett eine Besoldungsgruppe höher eingestuft als normal und ihnen eine Kabinettszulage bezahlt. Darüber hinaus hat er sich selbst ermächtigt, seinen Kabinettsmitgliedern eine nicht vorgesehene und in der Höhe nicht begrenzte Sonderzulage zu vergeben. Das EP hat Martin Schulz am 27.4. durch Annahme des De Jong-Berichtes entlastet.In einem anderen Fall soll über die Aufhebung der Immunität Marine Le Pens entschieden werden, weil sie wohl Mitarbeiter des EP im französischen Präsidentschaftswahlkampf eingesetzt hat. Ob diese Aufhebung kommt, ist fraglich, weil diese Praxis vermutlich von vielen Parlamentariern genutzt wird.2013 wurde aus dem deutschen Bundestag berichtet, dass wissenschaftliche Mitarbeiter vieler Abgeordneter am Bundestagswahlkampf teilgenommen haben. Report Mainz schildert: Alle Abgeordneten, wirklich alle, beschäftigen ihre Mitarbeiter auch zu Wahlkampfzwecken. Zwar wissen alle theoretisch, dass sie das nicht tun dürfen, aber praktisch hält sich keiner dran.“ Dieses Verhalten verursacht dem Steuerzahler regelmäßig Millionenschäden.In den Fällen Schulz und Le Pen kann man eine Doppelmoral erkennen. Die sorglose Ver(sch)wendung von Steuergeldern wird medienwirksam genutzt, um Le Pen im Präsidentschaftswahlkampf zu schaden, während Martin Schulz nicht sanktioniert wird.Ich habe gegen den Bericht gestimmt.
Management of fishing fleets in the outermost regions (A8-0138/2017 - Ulrike Rodust) DE
Dieser Bericht behandelt die Fischerei in den „Outermost Regions“ – den „Überseegebieten“ der EU.Der Bericht unterstützt zusätzliche Subventionen für die Fischerei in diesen Regionen.Wir als EKR haben uns immer für eine schlanke EU ausgesprochen und versuchen, das Budget der EU so klein wie möglich zu halten. Entsprechend habe ich den Bericht abgelehnt.
Third countries whose nationals are subject to or exempt from a visa requirement: Ukraine (A8-0274/2016 - Mariya Gabriel) DE
Die Änderung der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 sieht die Befreiung der ukrainischen Staatsangehörigen von der Visumspflicht vor.Die Ukraine hat nach Analyse der Europäischen Kommission und des Europäischen Auswärtigen Dienstes in den letzten Jahren trotz großer Schwierigkeiten beim Aufbau demokratischer Institutionen und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen Fortschritte gemacht und so die 2010 gestellten Bedingungen für die Visaliberalisierung erfüllt.Somit werden Kurzzeitaufenthalte mit biometrischem Pass unter der Bedingung möglich, dass die Ukraine weiterhin die notwendigen Kriterien, insbesondere bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption, dauerhaft erfüllt.Die Fortschritte der Ukraine sind positiv und deshalb habe ich der Visafreiheit zugestimmt.
Negotiations with the United Kingdom following its notification that it intends to withdraw from the European Union (RC-B8-0237/2017, B8-0237/2017, B8-0241/2017, B8-0242/2017, B8-0243/2017) DE
Die gemeinsame „Entschließung des Europäischen Parlaments vom 5. April 2017 zu den Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich nach seiner Mitteilung, dass es beabsichtige, aus der Europäischen Union auszutreten“, soll die Grundlage für die Verhandlungen der kommenden beiden Jahre sein.Aus Sicht der LKR sollte der Brexit eine Trennung unter Freunden werden. Großbritannien ist für Deutschland und die EU ein wichtiger Partner, und es ist wichtig, Störungen etwa der Handels- und Forschungsbeziehungen sowie negative Wachstumseffekte zu vermeiden.Die gemeinsame Entschließung ist aus unserer Sicht nicht geeignet, dafür eine gute Arbeitsgrundlage zu sein. Sie soll den Brexit für Großbritannien kostspielig machen, um Nachahmer abzuschrecken. Besonders zum Ausdruck kommt das durch Ziffer 6, die die Aufnahme von Verhandlungen für Handelsbeziehungen mit Drittländern, die erst nach dem Brexit in Kraft treten sollen, als Verstoß gegen das Unionsrecht einstuft. Ein Land wie Großbritannien muss selbstverständlich in der Lage sein, solche Verhandlungen durchzuführen, damit nach dem Austritt keine Regelungslücke entsteht. Auf ähnliche Weise verweigert die Entschließung des Parlamentes den Abschluss eines Anschlussvertrages mit Großbritannien vor dessen Austritt aus der Union und gefährdet so einen reibungslosen Ablauf etwa der Forschungsabkommen und des Handels zwischen der EU und Großbritannien. Diese Politik ist kurzsichtig und schädlich.Ich habe deshalb die gemeinsame Entschließung abgelehnt.
Addressing refugee and migrant movements: the role of EU External Action (A8-0045/2017 - Elena Valenciano, Agustín Díaz de Mera García Consuegra) DE
Der Bericht beschäftigt sich in undifferenzierter Art und Weise mit der EU-Migrationspolitik und der Reaktion auf Flüchtlingsbewegungen. Er unterscheidet nicht ausreichend zwischen ökonomisch motivierter Migration, die nach den selbstdefinierten volkswirtschaftlichen Interessen der aufnehmenden Länder gestaltet werden soll, und der Flucht aus Kriegsgründen sowie der Flucht als Folge politischer, sexueller oder ethnischer Verfolgung. Es wird lediglich einseitig auf die Notwendigkeit der Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen verwiesen, ohne klarzustellen, dass für eine gelungene Integration der Wille und die Gefälligkeit beider Seiten notwendig sind. Der Bericht bleibt oberflächlich, da nicht auf die entstehenden Schwierigkeiten im Integrationsprozess hingewiesen wird, und blendet mithin die Belastungen der Einwanderungsländer in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht vollkommen aus. Es wird vermieden, in Bezug auf Flüchtlingsströme geeignete Vorschläge zur Eindämmung derselben zu benennen. Vielmehr fordert der Bericht u. a., dass die EU und ihre Mitgliedstaaten keine Anreize für Drittländer schaffen dürfen, sich bei der Rückübernahme von Migranten kooperativ zu zeigen. Dies ist eine leichtsinnige Preisgabe geeigneter Instrumente, um unkontrollierte Migration zu unterbinden.Aus diesen Gründen habe ich gegen den Antrag gestimmt.
Women and their roles in rural areas (A8-0058/2017 - Marijana Petir, Maria Lidia Senra Rodríguez) DE
Als Abgeordneter der Liberal-Konservativen Reformer begrüße ich es, dass gerade die Rolle der Frauen in ländlichen Gebieten von der Politik berücksichtigt wird. Frauen sind eine tragende Stütze für ganze Regionen; dies wird in der öffentlichen Wahrnehmung viel zu wenig anerkannt und gewürdigt. Dennoch konnte ich dem Bericht nicht zustimmen, da der Bericht die Kommission dazu auffordert, in den Bereichen der Beschäftigungs- und Sozialpolitik tätig zu werden, die nach dem Lissabon-Vertrag ganz klar nicht in der Zuständigkeit der Europäischen Institutionen liegen.Aus diesem Grund habe ich den Bericht abgelehnt.
Draft recommendation following the inquiry into emission measurements in the automotive sector (B8-0177/2017) DE
Die Entschließung stellt künftige Empfehlungen des nach dem VW-Abgasskandal gegründeten Untersuchungsausschusses dar. Die Liberal-Konservativen Reformer waren ursprünglich gegen die Bildung dieses Ausschusses, weil wir der festen Überzeugung sind, dass sich besser die Justiz mit der von Volkswagen verwendeten illegalen Motorsoftware befassen sollte und nicht die Politik.Letztlich ging es im Ausschuss nicht mehr um den Fall Volkswagen; vielmehr wurde der Prozess zu einer Hexenjagd auf Autobauer und auf die Dieseltechnik insgesamt. Darüber hinaus verschonten Europaparlamentarier anderer Fraktionen den europäischen Gesetzgeber mit Kritik. Sie wollten nicht einsehen, dass das in der Verordnung 715/2007 vorgesehene Verbot von Abschalteinrichtungen unpräzise war, obwohl der damals für die Verordnung zuständige Industriekommissar Günther Verheugen die vage Definition während der Ausschussanhörung im August 2016 eingeräumt hatte. Der Text der Verordnung ermöglicht eine Überschreitung der geltenden Abgasrichtwerte zum Zweck des Motorenschutzes, der nicht weiter konkretisiert wird. Veraltete Motortechnik mit übermäßigem Schadstoffausstoß kann so durch die weit gefasste Ausnahme gerechtfertigt werden. Statt Ursachenforschung bei sich selbst zu betreiben, schlug der Ausschuss heftig auf die Industrie ein und missbrauchte den Abgasskandal zur Präsentation seiner eigenen Wichtigkeit.Eine solche Vorgehensweise lehne ich genauso ab wie die dadurch entstandene Entschließung.
An integrated EU policy for the Arctic (A8-0032/2017 - Urmas Paet, Sirpa Pietikäinen) DE
Der Initiativbericht A8-0032/2017 der Abgeordneten Sirpa Pietikäinen und Urmas Paet vom 8.2.2017 betrifft das Thema einer gemeinsamen europäischen Politik für den arktischen Raum. Hintergrund des Berichts ist eine wirtschaftliche Erschließung des arktischen Raums, die allerdings unter strengen Umweltauflagen erfolgen soll. Denn die Arktis ist laut dem Bericht eine „low-tension area“, die es zu schützen gilt. Für die EU soll der arktische Raum ein neues Feld für Politik und Wirtschaft werden.Eine Zustimmung zum gesamten Bericht hätte die Beschneidung von Norwegen in seiner Schweröl- und Gasförderung bedeutet. Die EU darf nicht in Kompetenzen und in die Wirtschaft von Nicht-EU-Staaten eingreifen und dadurch anderen Staaten wie Russland und Kanada den Vortritt für den arktischen Raum überlassen.Aus diesen Gründen lehne ich den Bericht ab.
e-Democracy in the EU: potential and challenges (A8-0041/2017 - Ramón Jáuregui Atondo) DE
Der Bericht setzt sich mit dem Potential und den Herausforderungen elektronischer Abstimmungen und Bürgerbeteiligung auseinander. Die LKR glaubt, dass elektronische Abstimmungen, sofern sie sicher und unter Schutz der persönlichen Daten umsetzbar sind, die Demokratie insgesamt stärken können. Darüber hinaus fordert der Bericht die Mitgliedstaaten und auch die Kommission auf, bestehende behördliche Prozesse, sofern sinnvoll, zu digitalisieren. Aus Sicht der LKR würde insbesondere eine digitale europäische Bürgerinitiative die Bürgerbeteiligung vereinfachen. Aus diesen Gründen habe ich dem Bericht zugestimmt.
Commission's approval of Germany's revised plan to introduce a road toll (B8-0180/2017) DE
Im Juni 2015 hatte die Kommission aufgrund der geplanten Einführung der Pkw-Maut ein formales Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eröffnet, aus Diskriminierungsgründen gegenüber anderen Staatsangehörigen. Im Dezember hat die Kommission das Vertragsverletzungsverfahren auf Eis gelegt, weil der deutsche Verkehrsminister angekündigt hat, das Infrastrukturabgabegesetzt zu ändern.Speziell bei dieser Abstimmung ging es um eine mündliche Anfrage und eine Entschließung des Verkehrsausschusses. Das Parlament zeigt mit dieser Initiative, dass es Bedenken hat in Bezug auf den Abbau der diskriminierenden Elemente in dem Gesetz gegenüber ausländischen Autofahrern, und fordert deshalb die Kommission dazu auf, das Parlament über die Details der politischen Einigung mit Deutschland zu Entschließung. Die Resolution spricht sich einerseits gegen eine nationale Maut aus, andererseits unterstützt sie eine harmonisierte EU-Maut.Die Liberal-Konservativen Reformer setzen sich gegen eine nationale wie auch eine europäische Maut ein, weil wir beide für Handels- und Freizügigkeitshemmnisse halten. Darüber hinaus können wir die jetzige Kritik unserer Parlamentskollegen nicht nachvollziehen. Wo waren die Kritiker des deutschen Mautsystems, als Italien oder Frankreich ihre überteuerte Maut eingeführt haben? Wo waren die Kritiker, als Österreich Autobahnvignetten, die einheimische Bürger in der Einkommensteuererklärung absetzen können, eingeführt hat?Aufgrund der tiefen Meinungsunterschiede habe ich gegen die Entschließung gestimmt.
Guidelines for the 2018 budget - Section III (A8-0060/2017 - Siegfried Mureşan) DE
Die Leitlinien des Berichterstatters Siegfried Mureşan zum EU-Haushalt 2018 enthalten erste positive Anzeichen dafür, dass das Europäische Parlament in Zukunft größeres Augenmerk auf Effizienz legt. Tat sich die Parlamentsmehrheit in früheren Jahren durch überzogene Forderungen an Kommission und Rat hervor, indem es sich für massive Erhöhungen des EU-Haushalts ohne klare Zielvorgaben aussprach und dabei ineffizienten Dauersubventionierungen das Wort redete, so sind weite Teile der vorliegenden Haushaltsleitlinien durch Vernunft und Sachverstand geprägt. Prioritäten werden auf die Sicherheit der Bürger, Wettbewerbsfähigkeit und Forschung gelegt. Die Bedingung, dass EU-Nachbarschaftshilfe nur dann gewährt wird, wenn rechtsstaatliche und demokratische Prinzipien tatsächlich eingehalten werden, geht auf unseren Vorschlag zurück. Gerade im Fall Türkei, die jährlich mehr als 600 Mio. EUR an sogenannten Vorbeitrittshilfen erhält, ist dieser Passus wichtig. Allerdings gibt es einige Punkte, mit denen die EKR-Fraktion nicht zufrieden ist. Nach wie vor fehlt für die Bewältigung der Migrationskrise ein Gesamtkonzept der EU. Davon muss aber abhängig gemacht werden, wie viel Geld wofür ausgegeben wird. Im Weiteren gibt es überzogene Forderungen nach mehr EU-Eigenmitteln. Schließlich sollen mit einem Gratis-Interrail-Ticket für alle Achtzehnjährigen zusätzlich mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr ausgegeben werden. Nach Abwägung der Vorzüge und Kritikpunkte an diesen Haushaltsrichtlinien habe ich mich der Stimme enthalten.
Responsible ownership and care of equidae (A8-0014/2017 - Julie Girling) DE
Der Bericht zielt darauf ab, die Pferde- und Eselindustrie als bedeutenden Wirtschaftszweig im ländlichen Raum zu fördern. In den Bereichen Tourismus, Transport, Sport, Bildungsarbeit sowie Land- und Forstwirtschaft werden hier Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. Gleichzeitig unterscheiden sich nach Aussage der Berichterstatterin die gesetzlichen Vorgaben zur Haltung und Pflege von Equiden maßgeblich in den verschiedenen Mitgliedstaaten.Die Einhaltung von Mindeststandards zum Wohle von Equiden ist zweifellos wünschenswert, allerdings ist fraglich, ob dies auf EU-Ebene geregelt werden muss. Die Anforderungen unterscheiden sich erheblich innerhalb der EU; so werden Nutztiere etwa in Osteuropa anderweitig eingesetzt als in den westlichen Mitgliedstaaten. Zwar wird keine explizite neue EU-Gesetzgebung gefordert, allerdings enthält der Bericht zahlreiche kritische „Empfehlungen“ wie z. B. die Ausarbeitung einer Europäischen Charta für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Fremdenverkehr, verpflichtendes EU-weites Reporting bezüglich Tiertransporte, die Prüfung existierender und ggf. neu einzurichtender Fördermöglichkeiten oder Möglichkeiten für die Mitgliedstaaten, in diesem Wirtschaftszeig reduzierte Umsatzsteuersätze anzuwenden.Tierschutz ist ein hohes Gut, allerdings gehen die Forderungen in diesem Bericht über ein vernünftiges Mindestmaß hinaus. Aufgrund der heterogenen Anwendungsbereiche von Equiden in den Mitgliedstaaten ist außerdem auf Bewahrung des Subsidiaritätsprinzips zu achten. Daher habe ich mich der Stimme enthalten.
Long-term shareholder engagement and corporate governance statement (A8-0158/2015 - Sergio Gaetano Cofferati) DE
Hinter dem Bericht Cofferati verbirgt sich eine Richtlinie, die den Einfluss von Kleinanlegern in großen Aktiengesellschaften stärken und dabei für mehr Transparenz bei Eigentümerstrukturen insgesamt sorgen soll. Der Berichterstatter hat als Vertreter der Sozialisten und Demokraten eine Vielzahl an Auskunftspflichten für institutionelle Investoren in den ursprünglich guten Text der Kommission aufgenommen. Um Wettbewerbsnachteile für in der EU ansässige Aktiengesellschaften zu vermeiden, hat die ECR deshalb den Bericht im Ausschuss abgelehnt. Kritische Passagen wurden im Trilog mit dem Europäischen Rat gestrichen oder entscheidend abgeschwächt. Da der Bericht einige wichtige Reformen zu Aktionärsrechten beinhaltet, habe ich dem finalen Text zugestimmt.Als Beispiel sei hier die Vergütung von Unternehmensvorständen angeführt: Durch die Richtlinie erhalten Anleger das Recht, auf der Vollversammlung über die Vergütung des Vorstands abzustimmen. Es liegt dadurch an den Unternehmenseigentümern wie institutionellen Investoren, Privatanlegern und anderen Aktionären, eine angemessene Vergütung sicherzustellen und dabei das Risiko hoher Abfindungen trotz schlechter Manager-Performance zu begrenzen.
Control of the acquisition and possession of weapons (A8-0251/2016 - Vicky Ford) DE
Der Staat hat die Aufgabe, die Sicherheit sowie die persönliche Freiheit des Bürgers zu schützen. Wo sinnvoll, kann der Staat diese Aufgabe auch teilweise oder ganz auf eine supranationale, also in diesem Fall auf EU-Ebene übertragen. 1992 hatten die damaligen EU-Mitgliedstaaten eine europäische Waffenrechtsrichtlinie (91/477/EWG) beschlossen, um in Ergänzung zur jeweiligen nationalen Gesetzgebung eine gewisse Vereinheitlichung bezüglich des Rechts auf Besitz und Tragen einer Schusswaffe zu erzielen. Diese Richtlinie wurde 2008 bereits angepasst (2008/51/EG). Unmittelbar nach den fürchterlichen Terroranschlägen vom 13. November 2016, nämlich drei Tage später, veröffentlichte die Kommission einen Entwurf für eine Verschärfung der bestehenden Waffenrechtsrichtlinie. Eine solche Maßnahme ist nur dann sinnvoll, wenn folgender Grundsatz eingehalten wird: Eigenverantwortung und Freiheit für die gesetzestreuen Bürger, wirksame Bekämpfung von Terroristen und Straftäter durch zielgerichtete Maßnahmen. Die neue europäische Waffenrechtsrichtlinie erfüllt leider keine dieser Voraussetzungen. Zwar wurde die Richtlinie in den Trilogverhandlungen zwischen Rat, Kommission und Parlament etwas verbessert. Völlig unsinnige Forderungen wie etwa das Verbot, Waffen zu verbieten, die wie automatische Schusswaffen aussehen, wurden gestrichen. Nichtsdestotrotz enthält die neue Richtlinie kaum wirksame Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung. Stattdessen drangsaliert sie in unzulässiger Weise gesetzestreue Jäger, Sportschützen und Waffensammler und stellt sie unter Generalverdacht. Daher habe ich den Bericht abgelehnt.
End-of-life vehicles, waste batteries and accumulators and waste electrical and electronic equipment (A8-0013/2017 - Simona Bonafè) DE
Es handelt sich hier um einen der vier Berichte, anhand deren sich das Europäische Parlament zum EU-Kreislaufwirtschaftspaket äußert. Trotz des nichtssagenden Namens ist dieses Paket von großer Bedeutung für die deutsche Industrie, weil es verschiedene Abfallquoten, wie Recyclingquoten oder Deponierungsbeschränkungen, neu definiert.Die Liberal-Konservativen Reformer bekennen sich ausdrücklich zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft genauso wie zum stärkeren Einsatz von Abfällen als Ressource, um unter anderem die Ressourceneffizienz in Europa voranzubringen. Wir kritisieren allerdings die Vorgehensweise der Europäischen Kommission, wenn sie neue und noch ambitioniertere Ziele definiert, ohne dafür zu sorgen, dass die alten erst von allen Staaten erfüllt sind. Wenn einmal der Eindruck entsteht, dass sich einige Länder bei den aktuellen Quoten herausreden können, werden sie die neuen Ziele logischerweise auch nicht erfüllen. Durch eine solche Vorgehensweise untergräbt die Kommission deswegen ihre eigene rechtsgebende Autorität.Darüber hinaus lehnen die Liberal-Konservativen Reformer die anspruchsvolle abfallrechtliche Herstellerverantwortung ab, die das Parlament zum ursprünglichen Kommissionsvorschlag ergänzen will. Diese ist in Teilen nicht konform mit dem Verursacher- sowie mit dem Subsidiaritätsprinzip und würde damit unnötigerweise die Wirtschaft belasten.Aus diesen Gründen habe ich gegen den Parlamentsbericht gestimmt.
Waste (A8-0034/2017 - Simona Bonafè) DE
Es handelt sich hier um einen der vier Berichte, anhand deren sich das Europäische Parlament zum EU-Kreislaufwirtschaftspaket äußert. Trotz des nichtssagenden Namens ist dieses Paket von großer Bedeutung für die deutsche Industrie, weil es verschiedene Abfallquoten, wie Recyclingquoten oder Deponierungsbeschränkungen, neu definiert.Die Liberal-Konservativen Reformer bekennen sich ausdrücklich zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft genauso wie zum stärkeren Einsatz von Abfällen als Ressource, um unter anderem die Ressourceneffizienz in Europa voranzubringen. Wir kritisieren allerdings die Vorgehensweise der Europäischen Kommission, wenn sie neue und noch ambitioniertere Ziele definiert, ohne dafür zu sorgen, dass die alten erst von allen Staaten erfüllt sind. Wenn einmal der Eindruck entsteht, dass sich einige Länder bei den aktuellen Quoten herausreden können, werden sie die neuen Ziele logischerweise auch nicht erfüllen. Durch eine solche Vorgehensweise untergräbt die Kommission deswegen ihre eigene rechtsgebende Autorität.Darüber hinaus lehnen die Liberal-Konservativen Reformer die anspruchsvolle abfallrechtliche Herstellerverantwortung ab, die das Parlament zum ursprünglichen Kommissionsvorschlag ergänzen will. Diese ist in Teilen nicht konform mit dem Verursacher- sowie mit dem Subsidiaritätsprinzip und würde damit unnötigerweise die Wirtschaft belasten.Aus diesen Gründen habe ich gegen den Parlamentsbericht gestimmt.
Landfill of waste (A8-0031/2017 - Simona Bonafè) DE
Es handelt sich hier um einen der vier Berichte, anhand deren sich das Europäische Parlament zum EU-Kreislaufwirtschaftspaket äußert. Trotz des nichtssagenden Namens ist dieses Paket von großer Bedeutung für die deutsche Industrie, weil es verschiedene Abfallquoten, wie Recyclingquoten oder Deponierungsbeschränkungen, neu definiert.Die Liberal-Konservativen Reformer bekennen sich ausdrücklich zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft genauso wie zum stärkeren Einsatz von Abfällen als Ressource, um unter anderem die Ressourceneffizienz in Europa voranzubringen. Wir kritisieren allerdings die Vorgehensweise der Europäischen Kommission, wenn sie neue und noch ambitioniertere Ziele definiert, ohne dafür zu sorgen, dass die alten erst von allen Staaten erfüllt sind. Wenn einmal der Eindruck entsteht, dass sich einige Länder bei den aktuellen Quoten herausreden können, werden sie die neuen Ziele logischerweise auch nicht erfüllen. Durch eine solche Vorgehensweise untergräbt die Kommission deswegen ihre eigene rechtsgebende Autorität.Darüber hinaus lehnen die Liberal-Konservativen Reformer die anspruchsvolle abfallrechtliche Herstellerverantwortung ab, die das Parlament zum ursprünglichen Kommissionsvorschlag ergänzen will. Diese ist in Teilen nicht konform mit dem Verursacher- sowie mit dem Subsidiaritätsprinzip und würde damit unnötigerweise die Wirtschaft belasten.Aus diesen Gründen habe ich gegen den Parlamentsbericht gestimmt.
Packaging and packaging waste (A8-0029/2017 - Simona Bonafè) DE
Es handelt sich hier um einen der vier Berichte, anhand deren sich das Europäische Parlament zum EU-Kreislaufwirtschaftspaket äußert. Trotz des nichtssagenden Namens ist dieses Paket von großer Bedeutung für die deutsche Industrie, weil es verschiedene Abfallquoten, wie Recyclingquoten oder Deponierungsbeschränkungen, neu definiert.Die Liberal-Konservativen Reformer bekennen sich ausdrücklich zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft genauso wie zum stärkeren Einsatz von Abfällen als Ressource, um unter anderem die Ressourceneffizienz in Europa voranzubringen. Wir kritisieren allerdings die Vorgehensweise der Europäischen Kommission, wenn sie neue und noch ambitioniertere Ziele definiert, ohne dafür zu sorgen, dass die alten erst von allen Staaten erfüllt sind. Wenn einmal der Eindruck entsteht, dass sich einige Länder bei den aktuellen Quoten herausreden können, werden sie die neuen Ziele logischerweise auch nicht erfüllen. Durch ein solche Vorgehensweise untergräbt die Kommission deswegen ihre eigene rechtsgebende Autorität.Darüber hinaus lehnen die Liberal-Konservativen Reformer die anspruchsvolle abfallrechtliche Herstellerverantwortung ab, die das Parlament zum ursprünglichen Kommissionsvorschlag ergänzen will. Diese ist in Teilen nicht konform mit dem Verursacher- sowie mit dem Subsidiaritätsprinzip und würde damit unnötigerweise die Wirtschaft belasten.Aus diesen Gründen habe ich gegen den Parlamentsbericht gestimmt.
Equality between women and men in the EU in 2014-2015 (A8-0046/2017 - Ernest Urtasun) DE
Als Abgeordneter setze ich mich ausdrücklich für mehr Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ein. Da der vorliegende Bericht aber gegen die Grundsätze der Subsidiarität verstößt und stark in Bereiche eingreift, die nach dem Lissabon-Vertrag in der Kompetenz der Mitgliedstaaten liegen, konnte ich dem Bericht nicht zustimmen.
Equal treatment between men and women in the access to and supply of goods and services (A8-0043/2017 - Agnieszka Kozłowska-Rajewicz) DE
In der genannten Richtlinie „2004/113/EG des Rates zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen“ wurden explizit Freiräume für die Mitgliedstaaten in der Umsetzung geschaffen. Die Richtlinie wurde von verschiedenen Mitgliedstaaten unterschiedlich interpretiert und umgesetzt, dies ist von der Berichterstatterin kritisiert worden. Da ich mich als Abgeordneter für mehr Subsidiarität einsetze, kann ich mich der im Bericht geäußerten Kritik nicht anschließen und habe gegen den Bericht gestimmt.
EU funds for gender equality (A8-0033/2017 - Clare Moody) DE
Der Initiativbericht der britischen Sozialdemokratin Clare Moody fordert eine systematische Einführung von Gleichstellungsaufgaben in alle Bereiche des EU-Haushalts. Unter dem Stichwort „Gender Budgeting“ sollen die Grundsätze des sogenannten „Gender Mainstreaming“ bei möglichst allen Ausgabenfeldern des EU-Budgets zur Anwendung kommen. Sämtliche Tätigkeiten der EU sollen demnach geschlechtsspezifische Ziele verfolgen und dem Konzept des „Gender Mainstreaming“ dienen, welches Geschlecht nicht als etwas Biologisches, sondern als soziale und psychologische, durch Menschen gemachte Realität (= gender) ansieht. Um es klar festzuhalten: Wir haben es beim sogenannten „Gender Mainstreaming“ mit einer ideologischen Irrlehre zu tun, welche sich weit von konkreten und wichtigen geschlechterspezifischen Themen – etwa Bekämpfung der häuslichen Gewalt, Schaffung familienfreundlicher Arbeitsverhältnisse, Eindämmung des Menschenhandels u. a. – entfernt hat und damit der eigentlichen, berechtigten Sache, nämlich Missstände in diesen Bereichen zu beseitigen, einen Bärendienst erweist. Der Bericht folgt dieser Geisteshaltung, weshalb es sich von selbst versteht, dass ich ihn abgelehnt habe.
Minimum standards for the protection of farm rabbits (A8-0011/2017 - Stefan Eck) DE
Der Bericht soll eine Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutzkaninchen herbeiführen. Konkret soll dieses Ziel mithilfe der Abschaffung konventioneller Käfige erreicht werden. Solche Käfige werden den Bedürfnissen von Kaninchen nicht gerecht. Insbesondere die beengten Platzverhältnisse sowie die fehlenden Reize beeinträchtigen das Wohlergehen der Tiere.Die Liberal-Konservativen Reformer sprechen sich ausdrücklich für mehr Tierschutz und eine Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutztieren aus. Allerdings sollte dies primär auf der nationalstaatlichen Ebene und unter Bewahrung des Subsidiaritätsprinzips geschehen. Aus diesem Grund habe ich mich der Stimme enthalten.
Request for the waiver of the immunity of Marine Le Pen (A8-0047/2017 - Laura Ferrara) DE
Am 16. Dezember 2015 hatte die französische Abgeordnete Marine Le Pen über ihr Twitter-Konto drei Bilder mit Hinrichtungen von IS-Geiseln veröffentlicht. Diese Bilder hatte sie nach eigenen Angaben über Google gefunden. Dazu schrieb sie: „Daesh c'est ÇA!“ (DAS ist der IS). Nachdem am 17. Dezember 2015 die Angehörigen einer hingerichteten Geisel die Löschung eines Bildes beantragt hatten, kam Le Pen dieser Bitte umgehend nach. Nichtsdestotrotz leiteten Anfang 2016 die französischen Justizbehörden ein Ermittlungsverfahren gegen Marine Le Pen wegen der Verbreitung von Bildern mit Gewaltdarstellungen ein. Am 5. Oktober 2016 beantragte in der Folge der französische Justizminister Jean-Jacques Urvoas beim Europäischen Parlament die Aufhebung der parlamentarischen Immunität von Marine Le Pen. Ohne ein Freund von Marine Le Pen zu sein, halte ich die Aufhebung ihrer parlamentarischen Immunität für falsch. Der IS hatte Geiseln grausam umgebracht und die Menschenwürde der Opfer mit Füßen getreten. Frau Le Pen hat als Reaktion die politische Entscheidung getroffen, darauf mit drastischen Bildern aufmerksam zu machen. Dieses Recht muss ein Parlamentarier haben. Sie für dieses Verhalten der Strafverfolgung auszusetzen, kann als Einschüchterungsversuch und politisches Manöver aufgefasst werden. Deshalb habe ich gegen die Aufhebung der Immunität von Frau Le Pen gestimmt.
Obligations in the field of visa reciprocity (B8-0173/2017) DE
Der Entschließungsantrag vom 22.2.2017 des Abgeordneten Claude Moraes befasst sich mit der Visumpflicht von EU-Bürgern für Drittstaaten, die ihrerseits Visumfreiheit in der EU genießen. Nach dem Gegenseitigkeitsprinzip aus der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 geht allerdings hervor, dass ein Drittland, das Visumfreiheit in der EU genießt, ebenfalls für alle EU-Bürger Visumfreiheit schaffen muss.Allerdings liegt es in der Souveränität der Drittländer zu entscheiden, welchem Land sie eine Visumfreiheit einräumen. Auch die Drohung mit der ultima ratio, vor den EuGH zu ziehen, um die Kommission zum Handeln zu zwingen, darf zu keiner Bevormundung von nicht-EU-Staaten führen. Eine Gleichbehandlung unter allen Umständen zu fordern, würde deutsche Visumfreiheiten aufs Spiel setzen.Aus diesen Gründen stimme ich gegen den Entschließungsantrag.
Implementation of the Creative Europe programme (A8-0030/2017 - Silvia Costa) DE
In dem Bericht wird wieder einmal deutlich, dass die Europäische Union zu viele Bereiche reguliert. Es stellt sich die Frage, warum sich das Europaparlament mit der sogenannten europäischen Kultur beschäftigen muss. Erstens ist die Existenz einer europäischen Kultur mehr als fraglich. Persönlich schätze ich die Vielfältigkeit nationaler Kulturen sehr hoch, kann mir allerdings unter einer europäischen Kultur kaum etwas vorstellen. Zweitens bin ich davon überzeugt, dass die Etablierung einer europäischen Kultur die erwähnte Vielfältigkeit einschränken würde. Vor allem wenn die Etablierung durch eine EU-Forderung erzwungen werden soll, so wie im Bericht gefordert.Aus diesen Gründen habe ich gegen den Antrag gestimmt.
Implementation of the Europe for Citizens programme (A8-0017/2017 - María Teresa Giménez Barbat) DE
Das Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ zielt insbesondere darauf ab, die Möglichkeiten demokratischer Teilhabe der Bürger an der EU zu stärken (60%) sowie das Geschichtsbewusstsein in Europa zu verbessern (20%). Das Gesamtbudget im mehrjährigen Finanzrahmen beträgt insgesamt 185,47 Millionen Euro.Das Projekt hat den Auftrag, das Ansehen der EU zu stärken und Menschen von den Vorteilen der EU zu überzeugen. Es ist somit nicht politisch neutral, sondern ein Propagandainstrument im Sinne der EU.Die EU hat klare Schwächen. Die Unzufriedenheit der Bürger hat bereits zum Brexit geführt und könnte weitere EU-kritische politische Entscheidungen mit sich bringen. Die Rolle der EU erfordert angesichts dieser Situation eine kritische Analyse und einen offenen Diskussionsprozess. Ein Projekt wie „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ kann mit einem ex ante festgelegten positiven EU-Bild nicht zu einer solchen Debatte beitragen. Die EU scheitert nicht an einer mangelnden Erklärung durch die Politik, sondern daran, dass sie unzureichende Ergebnisse produziert.Weiterhin wäre es angesichts der großen wirtschaftlichen Probleme der EU sinnvoll, die verwendeten Gelder für Projekte einzusetzen, mit denen wirtschaftliche Impulse gesetzt werden könnten, wie beispielsweise Forschungsförderung.Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, das Programm abzulehnen.
Possible evolutions of and adjustments to the current institutional set-up of the European Union (A8-0390/2016 - Guy Verhofstadt) DE
Der Verhofstadt-Bericht zur institutionellen Struktur der EU ist eine Sammlung an Reformvorschlägen für eine Neufassung der Europäischen Verträge. Die Umsetzung dieser Vorschläge würde die EU fundamental verändern hin zu einem Zentralstaat. Wichtige Elemente sind die Einführung eines Europäischen Finanzministers mit makroökonomischen, haushalts- und sogar geldpolitischen Instrumenten, die Schaffung neuer Behörden und Programme, die Ermächtigung der EU-Kommission zur Schuldenaufnahme, umfangreiche EU-eigene Steuern und das Recht des Parlamentes, diese selbst festzusetzen, die Streichung des Konzeptes des „angemessenen Mittelrückflusses“, das bisher große innereuropäische Transfers verhindert hat, oder auch die Umsetzung der Bankenunion.Ziel des Verhofstadt-Berichtes ist ganz deutlich die Verlagerung von Macht nach Brüssel und die Umverteilung von Geld innerhalb der EU. Europa soll auf diese Weise ein föderaler Staat werden, die Kommission die Regierung und die Nationalstaaten sollen in den Rang von Provinzen herabgestuft werden. Wenn man zu Konzepten wie Bürgernähe, Subsidiarität und Eigenverantwortung steht, kann man dieses Reformpapier keinesfalls unterstützen. Ich habe es abgelehnt.
Improving the functioning of the European Union building on the potential of the Lisbon Treaty (A8-0386/2016 - Mercedes Bresso, Elmar Brok) DE
Der Bresso-Brok-Bericht zur „Ausschöpfung des Potenzials der Verträge von Lissabon“ ist eine Mogelpackung. Das Anliegen war, innerhalb des bestehenden Regelwerks des Lissabon-Vertrages Möglichkeiten für mehr europäische Zentralisierung und zusätzliche Geldmittel zu finden. Der einzige mögliche Ansatz, der auch im Bericht genannt wird, wäre die Aufstockung der europäischen Eigenmittel. Weil die Berichterstatter offensichtlich keine weiteren realistischen Optionen gefunden haben, wurde dieser Bericht um eine Vielzahl von Forderungen angereichert, die innerhalb der bestehenden Verträge nicht umgesetzt werden können. Dazu zählen die Einführung von EU-eigenen Steuern sowie der Verzicht auf die Einstimmigkeit im europäischen Rat und im Rat. Der Verzicht auf Einstimmigkeit tangiert das Haushaltsrecht und damit ein zentrales Kriterium eines souveränen Staates. Weiterhin möchte die EU sich in die Arbeits- und Sozialpolitik der Mitgliedstaaten einmischen dürfen und in Zukunft selbst bestimmen dürfen, welche Elemente der Politik subsidiär zu regeln sein sollen. Forderungen wie diese sind auf der Basis des Lissabon-Vertrages nicht denkbar und würden eine klare Verletzung der Europäischen Verträge darstellen. Diesen Bericht, der so eklatant seine Aufgabe verfehlt und unzumutbare zentralistische Forderungen stellt, habe ich abgelehnt.
Budgetary capacity for the Eurozone (A8-0038/2017 - Reimer Böge, Pervenche Berès) DE
Der Bericht des CDU-Abdeordneten Böge und der Sozialistin Beres fordert euphemistisch eine „Haushaltskapazität für das Euro-Währungsgebiet“, im Klartext also einen eigenen, zusätzlichen Haushalt für die Eurozone auf Kosten der Steuerzahler. Damit sollen die Maastricht-Kriterien für den Euro mit dem Verbot der Schuldenübernahme eines Euro-Staates durch einen anderen endgültig und rechtsbrüchig ausgehebelt werden. Ein solcher Bericht kann daher als nichts anderes bezeichnet werden als ein Skandal. Denn zusammen mit den ebenfalls im Februar 2017 vorgelegten Berichten der Abgeordneten Verhofstadt sowie Brok (wie Herr Böge von der CDU) und Bresso wird damit versucht, die EU weiter zu zentralisieren und zu bürokratisieren und aus der EU eine Art „europäischen Superstaat“ zu machen. Wir brauchen jedoch etwas ganz Anderes, nämlich grundlegende Reformen hin zu einer bürgernahen, subsidiären Europäischen Union auf der Grundlage souveräner Nationalstaaten.Ich lehne den Bericht daher klar ab.
European Cloud Initiative (A8-0006/2017 - Jerzy Buzek) DE
Der Initiativbericht stellt eine Kommunikation über die komplexen Zusammenhänge der Einrichtung einer europäischen Cloud zur Förderung der Wissenschaft und Effizienzsteigerung der Wirtschaft in Europa dar. Die Cloud-Initiative beinhaltet eine Dateninfrastruktur zur Speicherung und Verwaltung von Daten, eine High-Speed-Datenverbindung und die Entwicklung von Hochleistungsrechnern (HPC), um die Daten zu prozessieren.Marktprozesse werden politisch vereinnahmt. Die Kommission definiert detaillierte Anforderungen der Zukunft der Cloud und vollzieht damit eine willkürliche Planung ohne den Markt. Vor dem Hintergrund, dass die Forschungsrahmenprogramme der EU in der Vergangenheit die Wettbewerbsfähigkeit IT-Unternehmen nicht erhöht haben, sind die Ziele dieses Vorhabens unglaubwürdig. Milliarden an Euros sind mit nutzlosen Förderprogrammen im IT–Sektor durch die EU seit den 70er-Jahren verschwendet worden. Das hat nicht verhindert, dass Nixdorf, Siemens, Qimonda, Grundig, Telefunken, Philips, ICL, Olivetti, Bull, Triumph-Adler alle verschwunden sind. Mittlerweile sind verschiedenste Cloudsysteme in der Industrie üblich und niemals kann die EU das anbieten, was namenhafte Anbieter wie Microsoft, HP und Apple können. Es handelt sich also um Industriepolitik. Solche Markteingriffe durch die „European Cloud Initiative“ lehne ich entschieden ab.
Conclusion of the EU-Canada CETA (B8-0141/2017, B8-0142/2017, B8-0143/2017, B8-0144/2017, B8-0145/2017, B8-0146/2017) DE
Die LKR steht für freien Handel. Kanada ist eines der Länder, die der EU und ihren Werten am nächsten sind. Es ist der zwölftgrößte Handelspartner der EU.Mit CETA wurde ein hervorragendes Freihandelsabkommen vereinbart, das nicht nur die Zölle im Handel mit Kanada fast vollständig verschwinden lässt, sondern auch sonstige Handelshemmnisse reduziert/eliminiert. Darüber hinaus setzt das Abkommen internationale Maßstäbe und regt einen internationalen Investitionsgerichtshof an.Das Abkommen wurde am 30.10.2016 beim 16. EU-Kanada-Gipfel unterschrieben und bekam heute die Zustimmung des Parlaments.Die begleitende Resolution ist ein Kompromiss zwischen EPP, ALDE und der EKR. Sie ist nicht perfekt, aber deckt sich in der Grundaussage mit meiner positiven Einschätzung zu CETA. Strittig ist z.B. die Aussage, dass Kanada der „stärkste Partner“ der EU ist – dies sehe ich nicht so. Trotzdem habe ich diesen Kompromiss mit unterstützt und sowohl für die Resolution als auch für CETA gestimmt.
EU-Canada Strategic Partnership Agreement (A8-0028/2017 - Charles Tannock) DE
Die LKR steht für freien Handel. Kanada ist eines der Länder, die der EU und ihren Werten am nächsten sind. Es ist der zwölftgrößte Handelspartner der EU.Mit CETA wurde ein hervorragendes Freihandelsabkommen vereinbart, das nicht nur die Zölle im Handel mit Kanada fast vollständig verschwinden lässt, sondern auch sonstige Handelshemmnisse reduziert/eliminiert. Darüber hinaus setzt das Abkommen internationale Maßstäbe und regt einen internationalen Investitionsgerichtshof an.Das Abkommen wurde am 30.10.2016 beim 16. EU-Kanada-Gipfel unterschrieben und bekam heute die Zustimmung des Parlaments.Die begleitende Resolution ist ein Kompromiss zwischen EPP, ALDE und der EKR. Sie ist nicht perfekt, aber deckt sich in der Grundaussage mit meiner positiven Einschätzung zu CETA. Strittig ist z.B. die Aussage, dass Kanada der „stärkste Partner“ der EU ist – dies sehe ich nicht so. Trotzdem habe ich diesen Kompromiss mit unterstützt und sowohl für die Resolution als auch für CETA gestimmt.
European Semester for Economic Policy Coordination: Annual Growth Survey 2017 (A8-0039/2017 - Gunnar Hökmark) DE
Der Hökmark-Bericht nennt die wesentlichen wirtschafts- und sozialpolitischen Prioritäten, auf die sich die EU nach Auffassung des Parlaments im Europäischen Semester 2017 konzentrieren sollte. Der Bericht ist insgesamt ausgewogen und legt den Fokus auf strukturelle Reformen. Positiv hervorzuheben ist, dass er die Idee eines aggregierten fiskalpolitischen Ziels auf Eurozonenebene relativiert. Allerdings gibt es im Bericht auch negative Punkte, wie beispielsweise die positive Erwähnung von EU-Eigenmitteln. Darüber hinaus unterstützt der Bericht eine „umfassende“ Vollendung der Bankenunion. Hier ist insbesondere die noch nicht implementierte dritte Säule der gemeinsamen Einlagensicherung strittig. Ich bin der Überzeugung, dass eine gemeinsame Einlagensicherung die Probleme der Eurozone nicht lösen wird, sondern lediglich die Kosten der andauernden Krise umverteilt. Da vor allem deutsche Sparer die Leidtragenden sein werden, kann ich dem Bericht nicht zustimmen und habe mich deshalb enthalten.
European Semester for Economic Policy Coordination: employment and social aspects in the Annual Growth Survey 2017 (A8-0037/2017 - Yana Toom) DE
Der Bericht zu arbeits- und sozialpolitischen Fragen im Jahreswachstumsbericht ist eine jährlich wiederkehrende Aufgabe des Parlaments. Der Bericht unterstützt grundlegend den Vorschlag der Kommission, auf einen dreifachen Ansatz von Investitionen, strukturellen Reformen und verantwortungsvollen öffentlichen Finanzen zu setzen. Diesen Ansatz hat die LKR bereits im Ausschuss unterstützt. Weiterhin ist es der LKR gelungen, im Ausschuss eine Formulierung einzubauen, die die Auswahl der EFSI-Projekte strikt nach Qualitätskriterien und nicht nach regionaler Bedürftigkeit fordert. Wir wollten verhindern, dass der EFSI zu einer Art Kohäsionsfonds umfunktioniert wird, engagieren uns aber gleichzeitig dafür, dass schwache Regionen im Bewerbungsprozess unterstützt werden.Leider enthält der Bericht auch Elemente, die problematisch sind. Dazu zählt die Forderung, die sozialen Indikatoren mit den ökonomischen Indikatoren gleichzustellen. Um Wachstum und Steuermittel, die eine Voraussetzung für soziale Aspekte sind, generieren zu können, müssen die ökonomischen Impulse Vorrang haben. Forderungen nach Gender Mainstreaming, europäische Vorschläge für eine aktive Arbeitsmarktpolitik und mehr Geld für europäische Programme haben mich aber dazu bewogen, mich bei der Abstimmung zu enthalten.
Banking Union - Annual Report 2016 (A8-0019/2017 - Danuta Maria Hübner) DE
Der Jahresbericht zur Bankenunion 2016 weist einige Fortschritte gegenüber dem letztjährigen Jahresbericht auf. Erstmals werden die aus dem einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus resultierenden Interessenkonflikte der EZB klar benannt. Zudem weist der Bericht auf die Gefahren hin, die sich aus dem Risikoverbund zwischen Banken und Staaten ergeben.Allerdings wird in dem vorliegenden Bericht abermals die Einführung eines europäischen Einlagensicherungssytems gefordert. Die Liberal-Konservativen Reformer lehnen diese dritte Säule der Bankenunion wie auch die Bankenunion insgesamt ab, da es aufgrund der höheren Kreditausfallwahrscheinlichkeit in den südlichen EU-Staaten zu einer Umverteilung in diese Länder kommen würde. Vor diesem Hintergrund widerspricht auch die Forderung nach einem „fiscal backstop“ den Zielen der LKR. Vielmehr sollten die im Rahmen von Basel III beschlossenen Richtlinien zur Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen von Banken verbindlich in der EU umgesetzt werden. Ich lehne den Bericht daher ab.
Third countries whose nationals are subject to or exempt from a visa requirement: Georgia (A8-0260/2016 - Mariya Gabriel) DE
In dem Entwurf der legislativen Entschließung des Parlaments soll der Vorschlag der Kommission übernommen werden, wonach die Verordnung (EG) Nr. 539/2011 geändert wird. Demzufolge wird Georgien in den Anhang der Liste der Drittländer aufgenommen, deren Staatsangehörige von der Pflicht befreit sind, beim Überschreiten der EU-Außengrenze im Besitz eines Visums zu sein. Einerseits schätze ich sehr die spürbaren Fortschritte Georgiens im Bereich der Rechtsstaatlichkeit entsprechend den in einem Aktionsplan festgehaltenen Richtwerten. Zudem ist Georgien ein strategischer und wichtiger Handelspartner der EU, der schon mehrmals unter der Machtpolitik seines nördlichen Nachbarlandes leiden musste. Obwohl mir die Entscheidung persönlich schwer gefallen ist, kann ich andererseits die aus dem Einfluss Russlands resultierenden Sicherheitsrisiken nicht ignorieren und habe mich deswegen bei dieser Abstimmung enthalten.
Implementation of Erasmus + (A8-0389/2016 - Milan Zver) DE
Der Bericht Zver behandelt die Umsetzung von Erasmus+. Dabei handelt es sich um ein 2014 eingeführtes Dachprogramm bestehender Austauschprogramme, u. a. für Auszubildende, Berufstätige und Sportvereine.Der internationale Austausch junger Menschen ist mir sehr wichtig und leistet einen Beitrag zur interkulturellen Verständigung. Aus Subsidiaritätsgründen ist eine EU-weite Regulierung zu begrüßen, da nationale Agenturen aus 27 Mitgliedstaaten sonst individuelle Abkommen mit den jeweils anderen Agenturen aushandeln müssten. Gewisse Bedenken bestehen hinsichtlich der geforderten „Stärkung der europäischen Identität“ und erheblichen Mehrausgaben für das Programm. Hier besteht ein Risiko eines aufgeblähten Verwaltungsapparates, der die marginale Wirkung jedes zusätzlich ausgegebenen Euros vermindert.Da ich den europäischen Austausch insgesamt begrüße und eine Zuständigkeit der EU aus Effizienzgründen für angebracht halte, habe ich dem Bericht zugestimmt.
A European Pillar of Social Rights (A8-0391/2016 - Maria João Rodrigues) DE